Das Problem mit
Assassin's Creed ist, dass er nix kolossal
schlecht macht, aber auch keine richtigen Stärken vorzuweisen hat.
Ob er damit zu den besseren Videospielverfilmungen reicht, muss
jeder selber entscheiden. Die Action ist unspektakulär und
teilweise sogar öde, aber ein Totalausfall ist sie gewiss auch
nicht. Die Figuren sind zwar nicht total eindimensional, aber auch
alles andere als interessant. Die Geschichte hat immerhin eine
nette Mythologie zu bieten, die schlussendliche Handlung packt aber
zu keinem Zeitpunkt. Die Optik hat seine Glanzmomente, ist aber
über den Großteil unspektakulär und austauschbar.
Ich muss zugeben, dass sie die Marke anders anpacken, als ich mir
dachte (hatte keinen Trailer gesehen). Ich war dann doch überrascht
wie viel Screentime in der heutigen Zeit spielt. Sie nutzen die
Sprünge in die Vergangenheit lediglich für die Actionszenen, die
eigentliche Handlung und dessen Hintergründe werden aber nahezu
komplett über die Gegenwarts-Zeitlinie erzählt. So steht der Film
einem
The Matrix deutlich näher, als einem
Mittelalter-Epos mit geschichtlichen Querverweisen (was die
Spieleserie eigentlich ist). Ich begrüße grundsätzlich jeden
innovativen Geist, der versucht nicht einfach die Vorlage 1 zu 1
umzusetzen, damit die Fans kriegen was sie verlangen (was schon bei
Warcraft in einem Desaster endete), aber hier haben diese
Freiheiten dem Film nichts genützt. Der Kontrast zwischen den
beiden Zeitepochen könnte größer nicht sein, aber außer ein wenig
Abwechslung bringt sie der Handlung nicht.
Das Problem an Videospielverfilmungen ist nach wie vor, dass sie
nicht die Marken verfilmen, die sich gut für das Medium Film
eignen, sondern einfach die Franchises nehmen, die sich als
Videospiel gut verkauften.
Assassin's Creed reiht sich in
eine Reihe von belanglosen Adaptationen ein, dessen Misserfolg
vermutlich vielen anderen Umsetzungen mit mehr Potential den
Geldhahn zudrehen wird.
(4/10)