Diese Action-Komödie erinnert etwas an Police
Academy, auch wenn die Thematik hier nicht so richtig damit zu
vergleichen ist. Die Geschichte ist hier nämlich zu sehr an den
Haaren herbeigezogen und nur als zwingendes Muss zu bezeichnen als
wirklich Rund zu laufen. Es wird vor allem Wert auf humorvolle
Szenen gesetzt, die wie bei einer Soap einstudiert wirken, ohne das
die Protagonisten wirklich richtige Charaktere sind oder bei ihrem
Handeln derb überdreht wirken, letzteres im Vergleich mit z.B.
Police Academy.
Streckenweise ist 21 Jump Street witzig oder witziger als ich
erwartet habe, nur hole Perversionen und abgetakelte Witze alla
Hangover oder American Pie gibt es hier nicht, so das der Bezug
zwischendrin auch mal hergestellt werden kann, was diesen sehr
flachen Humor aber hier trotzdem nicht ausschleißt, schlussendlich
wird doch in etwa das selbe Massen-Publikum angesprochen, wie bei
American Pie -
Klassentreffen zuletzt. Es ist aber auch nicht alles ganz
schlecht was es an moderne, aktuelle Hollywoodkomödien für den
Massenmarkt gibt. Die größte positive Überraschung war
Kill the Boss zuletzt. Bei
21 Jump Street ist es eine Mischung aus richtig schlecht und doch
erfrischend humorvoll. Zu guter letzt ist das Bild zu unrund und
die aktuelle imbd Bewertung von 7.6/10 mal wieder maßlos
überzogen.
Die Besetzung ist ok, zumindest ist kein absoluter Totalausfall
dabei. Echte Sympathiecharakter sind die beiden Hauptdarsteller
aber gewiss nicht, da fehlt das große Charisma. Natürlich geht es
hier nicht ohne Facebook und ohne das IPot, welches bei einer
Verfolgungsszene zum Einsatz kommt, die Verfolger sollen sogar
zugetextet werden, um sie abzuschütteln. Humor, der das heutige
Kinopublikum anspricht. Frauen sind wie üblich Heute in großen
Kinofilmen nur Bumseln, also nur vorhanden um die Beine breit zu
machen oder niedere Gelüste zu wecken. Die beiden Hauptcharaktere
Zicken und Meckern sich zunehmen an und verhalten sich eher wie
echte Frauencharaktere, dadurch entstehen viele ersichtlich zu
gewollte witzige Momente. Im Verlauf kann das stetige Gezicke und
Gelaber der Tratschen auch richtig nerven. Das hierbei auf die
Sentimentale gesetzt wird, funktioniert nicht, allerhöchstens für
sehr zarte Gemüter könnte ein trockenes Tränchen fließen. Auf der
Habenseite ist eine überraschende und gleichzeitig witzige Szene im
letzten Drittel und auch im ersten Drittel gibt es ein paar lockere
witzige Momente. Überraschenderweise gibt es in einer anderen Szene
blutiges Actiongeknalle. Am schlechtesten ist definitiv aber die
Handlung, dass muss man sich erstmal gedanklich anschließend
reinziehen. Wegen nicht gewalttätig wirkender Drogendealer, werden
Undercoverermittler als die Helden, zu schiesswütige Meucheltypen,
die stetig Witze reißen und die dafür vom stumpfsinnigen
Kinopublikum abgefeiert werden.
21 Jump Street ist dennoch nicht so schlecht wie ich es befürchtet
habe, Chris Miller hat zuletzt mit Wolkig mit Aussicht auf
Fleischbällchen und Der Gestiefelte Kater noch schlechteres
abgeliefert, Hangover ist jedenfalls gar noch einen Tick
schlechter. Die Huldigung an Stirb Langsam ist bezeichnend, wenn
hinter einer der Inspirationsquellen alle Belange Lichtjahre
hinterherhinken. 21 Jump Street ist mehr ein Kampf zwischen guten
und schlechten Witzen, zwischen Lockerheit und Nervfaktor. Nur der
Nervfaktor der zickenden Hauptdarsteller nimmt im späteren Verlauf
zu viel Überhand, da reißt der beste und einzig große Witz im
letzten Drittel (2.Ermittlerteam) nichts mehr raus, wenn einen der
Film schlechte Laune beschert, was somit nicht mehr ganz zu
Mittelmaß reichen kann.