War am Freitag drin und hatte folgenden Eindruck.
Singh hält sich, wie bereits durch den Trailer zu erwarten, nicht
an den mythologischen ursprung und lässt sich eher von gewissen
Dingen inspirieren.
Das soll auch nicht als Kritik verstanden sein, denn alles andere
wäre doch sehr überraschend gewesen.
Der Film hat mich gleich zu beginn in seinen Bann ziehen können,
wohl auch, weil ich den optischen Stil von 300 immer wieder fand
und diesen bekanntermaßen liebe. Dennoch ist Singh in seiner
Bildersprache bis zu einem gewissen Grad eigenständig und der
Streifen bietet eine Menge toller Bilder.
Die Darsteller gefielen mir mit ganz wenigen Ausnahmen sehr gut,
wobei es in der Natur der Sache liegt, dass man in einem solchen
Film eher eindimensionale Charaktere bekommt. Sie entsprechend
gewissen Archetypen der alten Heldengeschichten und werden mit
Singhs speziellem Design umgeben bzw. zum leben erweckt.
Besagtes Design ist dann aber auch einer der Punkte über den sich
trefflich streiten lässt. Zum einen hebt sich der Film von anderen
Altertums-Actionern deutlich ab, wenn er auch oftmals, wie das
Gessellenstück von Zack Snyders Lehrling wirkt.
Ebenfalls positiv,gerade im direkten Vergleich mit jüngeren
Vertretern des Mainstreakinos wie Kampf der Titanen ist der
Umstand, dass man in die recht kurze Laufzeit nicht versuct hat
möglichst viele Stationen der Reise abzubilden, sondern sich auf
weniger, dafür aber gut inszenierte Szenen beschränkt. Was dem
ganzen insgesamt deutlich mehr Luft zum Atmen lässt und somit bei
weitem nicht so gehetzt wirkt.
Die Dialoge sind nichts bahnbrechendes, jedoch habe ich gerade auch
in jüngerer Vergangenheit deutlich schlechtere Dialoge zu hören
bekommen und fand diese durch die Bank passend für diesen
Film.
Anspruch sollte man dennoch nicht suchen. Genau wie Kampf der
Titanen, 300 oder Troja geht es um das Spektakel, um die Action und
tolle Bilder.
Singh bleibt sich also auch in diesem Punkt treue und beweisst
wieder einmal, dass er einer der eigenständigsten visuellen
Regisseure unserer Zeit ist, jedoch erreicht er meines Erachtens
nie die Erhabenheit eines Zack Snyders bei seiner bahnbrechenden
Spartaner-Schlachtplatte - auch weil er anscheinend oft zu Mitteln
in seiner visuellen Darbietung greift, die zu Snyders Markenzeichen
gehören, die Produktionsmethode und die Farbenpalette machen da
genauso wenig einen Unterschied, wie der exzessive Einsatz von
Slo-Mos in den Nahkapfsequenzen.
Das größte Manko des Films war in dieser Form aber auch im trailer
bereits zu betrachten. Die Outfits der Götter wirken oftmals
unfreiwillig komisch. Wurden Rüstungen aus Plastik in Filmen wie
Marvels Thor oder auch Ironman noch sehr gut mittels CGI-Technik zu
metallenen Oberflächen, fehlt dieser Effekt in Singhs Götterkrieg
vollständig. Fast zu jeder Zeit wirken die "goldenen" Rüstungen von
Zeus und seiner Kinder wie billigstes Plastik und zerstören so den
ansonsten beinahe vollständig hervorragenden optischen
Eindruck.
Der Film ist etwas fürs Auge. Viele Einstellungen sind absolut
genial, andere wenige wirken, leider auch aufgrund der Ausstattung
(Götterrüstungen), dann leider recht "billig".
Die Action ist sehr gut und teilweise auch recht drastisch, was
mich nach The Cell auch nicht sonderlich überrascht hat, jedoch
erinnert Singh hier einmal mehr an Zack Snyder und zwar gerade auch
im Finale.
Freida Pinto als Medium gefiel mir ausgesprochen gut und auch
ansonsten muss ich sagen, dass die Frau umwerfen schön ist. Auch
Stephen Dorf, Neusuperman Henry Cavill und die anderen in größeren
Rollen besetzten Darsteller gefielen mir in ihren Darbietungen
durch die Bank weg gut bis sehr gut. Manche Designentscheidung
hätte ich als bekennender Snyder-Fan sicherlich andersgetroffen,
sei es der Helm des Bösewichts, oder das leicht tuntige Glitzern
des magischen Bogens oder besagte Rüstungen der Götter, aber da
Singh nunmal ein sehr spezieller und visueller Filmemacher ist
waren bis auf letzter keine DInge dabei, die ich wirklich schlimm
gefunden hätte.
Toller Abenteuer/Actionspaß, der sich frei an grichischer
Mythologie bedient und tolle kurzweilige Unterhaltung bietet.
STichwort 3D: Die Brille war nicht da, um dreidimensional zu sehen,
sondern um scharf zu sehen, was ich zunehmen als Ärgerniss
empfinde!!!
Hinsichtlich Helligkeit und Farben fand ich das Bild jedoch absolut
in Ordnung.
Von mir bekommt er aufgrund der auch zuvor schon offensichtlichen
Ausrichtung des Films gute 7,5 von 10 magischen Fitzebögen.