Hallo Stefan,
ersteinmal die Preise in den USA sind netto-Preise!! Da in jedem
Bundesstaat (und auch schon mal Countyweise) andere TAX
(Mehrwertsteuer existieren) gibt es eine
Nettopreisauszeichnung.
Fetter Gewinn? Was ist das....
Beispiel: Ein Briefträger von den Privaten Zustellern bekommt von
den 40 ct. Pro Brief 30 ct...dennoch reicht es nicht zum Leben!
Denn die MENGE fehlt!! Es ist also alles im Zusammenhang zu sehen.
Und man wird nciht, nur weil man den Preis senkt, direkt MEHR
verkaufen. Da gibt es ja ökonomische Modelle. Aber die Märkte
würden nicht mehr annehmen als der Bedarf da ist. Oder würde deine
Oma sich einen Subwoofer kaufen, weil er 5 Euro kostet? Dann könnte
man von 82 Mio Abnehmern in Deutschland ausgehen, die die Modelle
verändern. :)
Das Problem ist das der Hersteller schon von seinem Gewinn nicht
abrückt! Das heisst oftmals bekommen ausländische Vertriebe
amerikanische (zumeist nur dort, weil die Welt an der Küste
aufhört!!) wenn sie Glück haben den Bestpreis eines amerikanischen
Händlers. Dazu müssten sie Transport, Garantie, gesetzliche
Bestimmungen usw. tragen.
Konkret an diesem beispiel:
3600 US-$, Händler-EK (geschätzt von mir) 2500 US-$ - 20% = 2000
US-$ = typischer Kreditkartenkurs 1424 Euro...netto ohne alle
Kosten. Das heisst sobald der Dollar stärker wird, ist diese
Rechnung passe. (Und wenn man es auf dieser Grundlage macht
fahrlässig...Wechselkursschwankungen können pervers und ruinös
sein)
Weiter 1424 + ca 200 Euro Versandkosten = 1624 Euro
Und jetzt kommt die Krux in unserer Wohlstandsgesellschaft: Alle
Aufschläge sind (und teilweise müssen sie) prozentuall
erfolgen.
1624 Euro, dazu kommen Personalkosten, Miete, Werbungskosten
(werden nicht von den Amerikanern übernommen),
Service/Garantieumlagen, gesetzliche Abgaben wie Elektroschrott,
Batterieverordung und Verpackungsverordnung.
Die Miete und Personalkosten usw. sind natürlich sehr variabel und
hängen von einer Firmengrösse ab. Aber da der normale Mitarbeiter
in Deutschland MEHR verdienen MUSS (und möchte) als sein
amerikanischer Kollege, der zwei drei Jobs zum leben hat muss man
dieses in diesen Kalkulationen einfliessen lassen. Ebenso verhält
es sich der Miete (ich meine der Mitspiegel von Deutschland für
gewerbliche ist deutlich höher als die USA, bin mir aber in diesem
Punkt nicht sicher)
Nehmen wir also mal einfach 500 Euro für diese Kosten an. Dann
wären wir bei 2124 Euro, jetzt kommt der Versand. Da dieses Monster
schwer ist geht wahrscheinlich nur Palettenversand. Der Preis liegt
bei ca. 70-120 Euro in Deutschland. Das heisst 2244 Euro. Dafür
könnte man den Subwoofer immer noch nicht verkaufen. Denn jetzt
kommt die Krux...auf diese Endpreise kommen noch Mehrwertsteuer in
prozentualer Höhe...umso höher der preis schiesst umso mehr
Probleme.
Ein Non-Profit Preis wäre somit bei 2670 Euro realisierbar, sofern
man es nicht über Händler sondern nur über eine Stelle abwickelt,
bei Verteilerfunktionen a la Grosshandel oder Einzelhandel sieht es
noch anders aus. Aber so kannst du kein Unternehmen führen. Du
musst und möchtest auch noch Gewinn machen. Der war oben nicht
angegeben :) Und zudem musst du auch noch Rücklagen bilden wenn
z.b. im März keiner Bock/Lust hat deine Produkte zu kaufen du aber
deine Mitarbeiter weiter bezahlen möchtest.....
Und wenn der Vertrieb das Produkt populär machen möchte muss er auf
eigene Kosten Muster an die Fachpresse schicken, damit es in
Deutschland wieder supergute Tests gibt....
Die Händler haben die gleichen Probleme wie Handwerker in
Deutschland, die 4 stunden selber arbeiten müssen um eine Stunde
ihres Kollegen legal sich zu leisten.
Der Mensch wächst
mit seinen Problemen! Hier bin ich.
(Eigenzitat)