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Mythos Nr. 1: Watt = Klang

Gestartet: 17 Dez 2010 14:55 - 11 Antworten

#1
Geschrieben: 17 Dez 2010 14:55

Markus Pajonk

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An dieser Stelle möchte ich einfach mal mit ein paar Vorurteilen in Punkto Klang aufräumen. Als erstes widme ich mich einem der wichtigsten Mythen: Mehr Watt = Besserer Klang.
Diese Suche nach der "einfachen Wahrheit" für Verbraucher führte zu irreversible Schäden. Viele Denken umso mehr Watt, umso besser. Noch Heute!

Zunächst einmal: Passive Lautsprecher haben gar keine Watt...wenn man dieses als Verkäufer vielen Kunden richtigerweise um die Ohren haut bekommt man meist böse Kommentare. Aber diese Aussage ist richtig. Boxen sind bis zu einer bestimmten Wattzahl belastbar. Das heisst sie verbraten die reinkommende Energie und setzen diese auf Schallwandler um. Und hier fangen schon mal die Tücken an. Hier kommen Punkte wie "Sensivity"/dt. "Kennschalldruck". (Hier wird oft das Wort Wirkungsgrad fälschlicherweise benutzt, weil es sich so eingebürgert hat)
Diese Werte zueinander in einer Abhängigkeit zu definieren wäre noch für den ambitionierten Hifi-Fan einfach. Aber daraus "Klang" abzuleiten sogar für den Profi unmöglich.
Wie beim Wort Wirkungsgrad hat sich somit etwas verselbständigt was nicht gut ist. Es gibt viele Leistungsangaben in Watt, die einfache Phantasieangaben sind. Diese werden aber dann eher gekauft als Hersteller die mit ehrlicheren Zahlen hantieren. Wie kann man feststellen ob diese Wattzahl "getrickst" ist. Ich mache es z.b. gerne so, das ich auf die Leistungsaufnahme max. auf der Rückseite des Gerätes schaue. Diese muss richtig angegeben werden. Und wenn da eine grosse Diskrepanz zwischen Leistungsaufnahme und Leistungsabgabe ist, werde ich stutzig.

Aber auch hier gilt: Watt ist nur ein! Punkt was die Güte eines Verstärkers/Receivers ausmacht. Zwar ist der Blick auf z.B. Kanaltrennung in heutigen Zeiten weitesgehend vernachlässigbar, dennoch kann hier schon mal der klangliche Unterschied zwischen zwei geräten "schlummern". Ebenso verhält es sich mit vielen Merkmalen die zusammengezählt schon die Güte eines Receivers/Verstärkers gegenüber einem anderen aus machen können.

Fazit: Auch Receiver klingen unterschiedlich(auch bei technisch identischen Zahlenwerk!), was zunächst keine absolute Wertung in der Qualität ist. Dafür gibt es auch genügend Gründe. Aber den Receiver darf man in diesem Falle nicht "alleine" betrachten, denn hier wirkt sich das Zusammenspiel Verstärker/Receiver Boxen aus.
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#2
Geschrieben: 17 Dez 2010 15:14

Adored

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Schöner Ansatz Markus,


die Leistungsaufnahme auf dem typischen Schild habe ich auch immer als "Postulat" gesehen, wobei ich während einer Diskussion über dieses Thema auch schonmal vom Gegenteil überzeugt wurde.
Wohl gemerkt es handelte sich um einen "etwas" älteren Stereoverstärker der "angeblich" nur mit 8 Ohm belastbar war. Hier wurde mir versichert dass dieses Gerät beim Betrieb mit "normalen Lautsprechern" deutlich mehr Leistung bereitstellen kann.

Dies möchte ich als Überleitung nutzen um dem Irrglauben der festen "Impendanz / Widerstand" auf die Pelle zu rücken.

Viele Einsteiger sind der Meinung ein Lautsprecher habe einen "festen" Widerstand der als Kennwert zum für den Anschluß an einen Verstärker zu sehen ist.
Dies ist leider nicht so, da es sich bei einem Lautsprecher um ein Spulensystem handelt dessen Impendanz Frequenzabhängig ist.
Nubert hat hierzu sehr gutes Material veröffentlicht:
http://www.nubert.de/downloads/ts_impedanz.pdf
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So wie nicht jeder Schuh an jeden Fuss passt, passt nicht jeder Lautsprecher zu jedem Ohr.





#3
Geschrieben: 17 Dez 2010 16:12

Markus Pajonk

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Du hast recht. Deshalb sagte ich ja "grosse Diskrepanz" :) 5x100 Watt bei 50 Watt Leistungsaufnahme unrealistisch. 5x100 bei 400 Watt. Maybe... ;) Wie man sich das berechnet. Also alles über 20% sehe ich da für mich kritisch.

Und bei der Impedanz bleibt festzuhalten. Sie ist in keinsterweise ein qualitativer Parameter. Sie gibt, sie hat fürs gesamte Zusammenspiel Einfluss. Aber daraus lässt sich keine allgemeingültige Gleichung ableiten.
Der Mensch wächst mit seinen Problemen! Hier bin ich. (Eigenzitat)
#4
Geschrieben: 17 Dez 2010 16:25

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Das sehe ich genauso,im Falle der Verstärker finde ich es sogar sehr sinnvoll sich Testberichte zugemüte zu führen.Denn auf die "Messdaten" an 4 Ohm / 8 Ohm Laswiderständen lügen meist nicht. Hier stellt man meist ähnliche Zusammenhänge fest.

Die Impendanz wollte ich gerade wegen des "Zusammenspiels" zwischen Verstärker und Lautsprecher ins "Spiel" bringen auch hier sind wir einer Meinung.

Ich würd mich freuen wenn du uns in naher Zukunft doch "beitreten" würdest ;-), du bist aber auch ohne "Mitgliedschaft" immer herzlich willkommen.
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#5
Geschrieben: 17 Dez 2010 18:28

>Vampire<

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aber auch der rückschluss watt= lautstärke stimmt pauschal nicht unbedingt, denn wenn ich mir viele anlangen im low- oder mid-price segment anschaue, deren watt-angaben zur kenntniss nehme, udn die produzierbare lautstärke eines 5x100 w verstärkers mit der lautstärke eines 50w röhrenverstärkers vergleiche...autsch! da sieht das system aber (lautstärketechnisch) ganz alt aus!
ich kann mich aus meiner car-hifi phase noch an ein paar statements kundiger leute erinnern. damals hiess es:
um 3db mehr schalldruck zu bekommen, muss man die verstärkerleistung verdoppeln!
und da reden wir NICHT von low-budget endstufen ;)
aber um auf markus´ausführungen zurückzukommen:
sehr interessanter ansatz zu einem hoch interessantem thema!
THX!
...
Thomas


p.s.:
von was für watt reden wir eigentlich?
das poplige DIN oder das realistischere RMS , das ja nicht nur einen spitzenpegel misst (wie beim DIN) sondern die konstante maximalleistung über einen kompletten frequenzgang?
und stichworte wie "klirrfaktor in abhängigkeit zum lautsprecherwiderstand" ...gehen wir da auch noch drauf ein?
;)


Club der Steeljunkies


 
#6
Geschrieben: 17 Dez 2010 19:10

Markus Pajonk

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Watt = Lautstärke und Berücksichtigung von Impedanz und Kennschalldruck sowie frequenzabhängigen Pegel ist allerdings wiederum richtig! :) Aber ich kenne keinen der vor dem Kauf die Gleichung auflösen möchte.

Ich sprach oben sogar von DIN, RMS, PMP, PMPO, PO usw ;)
(Alle Angaben ausser RMS und auch DIN) sind Teile des irrevesiblen Schadens.
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#7
Geschrieben: 18 Dez 2010 12:02

nfsgame

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Der Threadtitel erinnert mich an die Reaktion von nem Kumpel als ich ihm meine Anlage vorführte :D. Nachdem sich die Kinnlade wieder gefangen hatte (er selbst besitzt nen Logitech X-230 :eek:), und ich ihm auf die Frage wieviel Leistung der Verstärker denn hätte das Datenblatt vorhielt (2x 65W bei 300W Leistungsaufnahme), die Aussage kam "Was!? Bei sowenig Leistung klingt das so gut!?"

Das lass ich jetzt einfach mal so stehen :cool:.
#8
Geschrieben: 26 Dez 2010 23:13

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Was ich persöhnlich etwas witzig finde, ist die Idee, wie man aus 50W Eingangsleistung 400W machen will...
...es sei denn, wir hätten das Perpetuum Mobile schon erfunden...
Das können ja dann nur Peakwerte sein, die aus den Kondensern gespießt werden...
Gruß von QuantumStorm
"Man kann einen guten Film 3x sehen, aber muss ihn nicht 3x drehen!" --- "Irgendein Multiversum wirds schon richten"
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#9
Geschrieben: 27 Dez 2010 00:04

Markus Pajonk

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Ich glaube da hätten die Stromkonzerne was gegen und hätten diese Firmen schon geschluckt ;)
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Geschrieben: 27 Dez 2010 00:23

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Zitat von Markus P.
Ich glaube da hätten die Stromkonzerne was gegen und hätten diese Firmen schon geschluckt ;)
Allerdings...
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