Ich für meinen Teil LIEBE die Pixar-Filme ganz generell. Inhaltlich
fang ich nichts mit den Toy Story Filmen an, die mir irgendwie zu
sehr auf ein amerikanisches Publikum abgestimmt sind. Der Beste
Teil der Reihe ist in meinen Augen hier noch Teil 3. Das sehen aber
aufgrund der Synchro nicht alle so.
Ansonsten genieße ich es bei Pixars Werken mit Kindlichen Augen in
eine völlig andere Welt gezogen zu werden ohne mir dabei kindisch
vor zu kommen. Ich mag den Disney-Klassischen Schmalz nicht mit
Sing-Sang und Tanzeinlagen. Pixar kommt in allen Filmen und
Kurzfilmen immer mit sehr viel Charme und Gefühl rüber und der
richtigen Dosis Humor.
Ob es jetzt in Findet Nemo "Dori" ist, die Walisch redet, Hoppers
trotteliger Cousin in "Das große Krabbeln" oder die Fans von "eine
ekte Ferarri" in "Cars", Pixars Humor trifft unwahrscheinlich gut
und wird im deutschen immer wunderbar mit Dialekten gekrönt ("i hab
mi eintinted" oder "er hat's Bo a g'fasst" oder Ottfried Fischer
alias "Der Bulle von Tölz" als "wunderschöner Schmetterling").
Einfach herrlich.
Doch bei all dem Humor steht gerade der Gefühlvolle Teil immer auch
im Mittelpunkt. Eine Meisterleistung schaffte Pixar hier mit
"Ratatouille", einem Animationsfilm der nur so vor Charme sprüht
und einen dahin schmelzen läßt.
Nicht weniger Gefühl schenkt Pixar den Charakteren ihrer Kurzfilme.
Der schräge Vogel aus "For The Birds / Der Vogelschreck" (vor
Monster AG gelaufen), das Schaf aus "Boundin' / Ein Schaf ist von
der Wolle" (vor Die Unglaublichen gelaufen) oder der außerirdische
Flugschüler aus "Lifted" (vor Ratatouille gelaufen) sind einfach so
liebevolle Charaktere, wie man sie heute selten zu sehen
bekommt.
Aber Pixar ruht sich nicht auf dem Erfolg aus, sie versuchen neue
Wege zu gehen und zeigten mit "Die Unglaublichen" erstmals einen
recht erwachsenen Animationsfilm, dessen Story, Anspielungen auf
Bondfilme u.a. eher einem älteren, jugendlichen Publikum gedacht
war.
Auch mit WALL-E bewies man Mut und zeigte einen über weite Strecken
stillen Film, dessen tiefgehende Story (junge) Erwachsene zum
Nachdenken anregen sollte, wie wir Menschen mit unserer Umwelt aber
auch uns selbt umgehen.
Mit Merida spricht Pixar erneut eine sehr reife Sprache und
thematisiert, dass viele Kinder und Eltern gerne miteinander reden
möchten, beide Seiten sich aber nicht verstanden fühlen. Für beide
Seiten ist diese Komunikation aber enorm wichtig. Eine solche
Thematik in einen amüsanten Animationfilm zu packen ist schon ein
kleines Kunststück und einmal mehr kommen Humor und Pixars Charme
nicht zu kurz. Trotzdem ist der Ton bei Pixars aktuellem Film auf
angenehme Weise ernster.
Ich für meinen Teil bin und bleibe ein Fan des Animations-Studios
und hoffe nicht nur auf erfolgreiche Fortsetzungen zu Die Monster
AG und Die Unglaublichen, sondern auch auf weitere, neue Ideen der
Traumfabrik.