Das Duo Cronenberg/Mortensen hat wieder zugeschlagen, und wie soll
es anders auch sein, wieder mal Top!
Erzählt wird ja bekanntlich die Beziehung zwischen Jung und Freud
und wie es zu deren Bruch kam und Jungs Verhältnis zu einer seiner
Patientinen.
Der Film ist natürlich sehr Dialoglastig und ruhig, alles andere
als ein Film für zwischendurch, aber wenn man sich darauf einlässt,
bekommt man 1-A Filmkost geliefert.
Viggo Mortensen als Sigmund Freud ist einfach brillant, und einer
Oscarnominierung sollte eigentlich nichts im Wege stehen. Michael
Fassbender als Carl Gustav Jung spielt ebenfalls zu jeder Sekunde
überzeugend und die Szenen zwischen den beiden sind einfach toll
anzusehen. Keira Knightley hingegen mach ihre Sache zwar recht
Ordentlich, nur neigt sie, vor allem zu Beginn des Films, zu
leichtem Over-Acting, was später sich dann etwas legt. In einer
kleinen aber nicht uninteressanten Rolle gibts noch Vincent Cassel
als Otto Gross zu sehen.
Das Setting des Films ist einfach wunderschön in Szene gesetzt,
wurde ja immerhin an Originalschauplätzen gedreht.
Zusätzlich kam, wie immer bei Cronenberg, Howard Shore als
Komponist zum Einsatz der einen ruhigen aber excellenten Score
geliefert hat.
Dennoch gibt es einen Kritikpunkt noch von mir. Es hätte dem Film
besser zu Gesicht gestanden wenn man den Focus mehr auf der
Beziehung Freud/Jung gelegt hätte. Es dauert halt eine Zeit bis
Freud mitmischt (Dafür aber dann richtig). Stattdesen geht es doch
meistens um das Verhältnis Jung/Spielrein.
Also ich kann den Film jedem der sich für die Thematik interessiert
oder auch mal einen etwas anderen Cronenberg sehen möchte wärmstens
empfehlen.
Von mir auf jedenfall eine 9/10