Geschrieben: 18 Juli 2010 13:47
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1
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2
Bedankte sich 1975 mal.
Erhielt 2349 Danke für 752 Beiträge
Einleitung:
Der Weltraum. Unendliche
Weiten…
Mit diesen Worten startete am 8.
Oktober 1966 auf dem amerikanischen Sender NBC eine neue
Fernsehserie mit dem Titel „Star Trek“. Darin geht die
multikulturelle Besatzung des Raumschiffs Enterprise im Auftrag der
Föderation der Planeten auf Forschungs- und Entdeckungsreise quer
durch die Galaxis und erlebt auf fremden Welten spannende
Abenteuer, die nie ein Mensch zuvor erlebt hat. Doch die Serie
entwickelte sich nicht zu dem Erfolg, den sich ihr Schöpfer Gene
Roddenberry erhofft hatte. Niedrige Zuschauerzahlen brachten seine
Schöpfung immer wieder an den Rand eines vorzeitigen Endes. Nur dem
unermüdlichen Einsatz leidenschaftlicher Fans war es zu verdanken,
dass es Star Trek auf drei Staffeln und insgesamt 79 Episoden
brachte, bevor 1969 das unwiderrufliche Ende kam. Damit schien die
Geschichte des Raumschiffs Enterprise und ihrer mutigen Crew
beendet.
Doch im Laufe der Jahre und vieler
Wiederholungen im amerikanischen Fernsehen geschah etwas
Faszinierendes: die Serie wurde immer beliebter und ihre Fans immer
zahlreicher. Das brachte das Filmstudio Paramount Pictures auf den
Plan und man entschied sich, Star Trek wiederzubeleben. Diesmal
jedoch nicht als Fernsehserie, sondern als abendfüllenden Kinofilm.
Folgerichtig kam 1979 Star Trek – Der Film mit großem kommerziellem
Erfolg in die Kinos. Nun war der Siegeszug des Raumschiffs
Enterprise scheinbar nicht mehr aufzuhalten. Im Laufe der Jahre und
Jahrzehnte folgten neun Kinofilme und vier weitere Serien, die Gene
Roddenberrys humanistisches Weltbild im futuristischen Gewand
sowohl auf dem Fernsehschirm, als auch auf der großen Leinwand
lebendig hielten. Doch auch diese Erfolgsgeschichte währte nicht
ewig. Mit der letzten Fernsehserie, schlicht „Enterprise“ betitelt
und dem zehnten Kinofilm „Nemesis“ wurde deutlich, dass das
Franchise dringend eine Frischzellenkur benötigte. Den zweifellos
richtigen Mann, um diese nicht ganz einfache Tat zu vollbringen,
fand man in Regisseur, Drehbuchautor und Produzent J. J. Abrams,
hauptsächlich bekannt durch seine von Kritikern und Fans hoch
gelobte, innovative Fernsehserie Lost. Und Innovationen sollte
Abrams auch dem Star Trek Universum bescheren.
Story:
Das Föderationsraumschiff USS
Kelvin befindet sich auf einer Forschungsmission in einem abgelegen
Winkel der Galaxis. Plötzlich bildet sich vor ihrem Bug ein
gewaltiger Energiesturm, aus dem unvermittelt ein riesiges
romulanisches Raumschiff erscheint, welches die Kelvin sofort
attakiert. Ihren Waffen hoffnungslos unterlegen, bleibt der
Besatzung des Föderationsschiffes nur die Evakuierung. Um das
Überleben der Menschen zu sichern, muss jedoch ein Mann so lange
auf dem Schiff bleiben und den erbarmungslosen Feind abwehren, bis
sich die 800 Lebewesen an Bord in Sicherheit bringen können. Der
Name des Mannes: George Kirk.
20 Jahre später auf der Erde,
lässt sich der Sohn dieses Mannes, James Tiberius Kirk, ziellos
durch seine Heimat Iowa treiben. Der hochbegabte, aber antriebslose
und hitzköpfige junge Mann erweckt nach einer Kneipenschlägerei die
Aufmerksamkeit des Offiziers Christopher Pike, der ihn als Kadett
für die Akademie der Sternenflotte gewinnen möchte. Nach
anfänglichem Zögern willigt er ein. In den Jahren auf der Akademie
beweist er durch gleichermaßen brillante wie unkonventionelle
Lernmethoden, dass aus ihm ein fähiger Offizier werden könnte. Doch
unvermittelt erscheint in der Umlaufbahn des Föderationsplaneten
Vulcan ein riesiges, romulanisches Raumschiff und droht den
Planeten zu vernichten. Da der Großteil der Sternenflotte in
anderen Regionen des Weltraums gebunden ist, werden die jungen
Offiziere auf das nagelneue Raumschiff Enterprise gebracht, um dem
Feind entgegen zu treten.
Wie macht man ein Franchise, das
auf eine über 40jährige Geschichte zurück blicken kann, mit zehn
Kinofilmen und unzähligen Serienfolgen, für ein möglichst breites
Publikum interessant? Die Antwort ist so einfach wie genial: man
fängt einfach noch einmal von vorne an! Dazu bedient man sich einer
Riege junger, unverbrauchter Darsteller, die den allseits bekannten
Figuren Kirk, Spock, „Pille“ McCoy und wie sie alle heißen,
frisches Leben einhauchen. Dabei hatten die Macher durchweg ein
glückliches Händchen. Die „Neuen“ ähneln ihren legendären
Vorgängern gerade genug, um langjährige Fans zufrieden zu stellen.
Gleichzeitig lassen sie aber auch eine neue, junge, moderne
Coolness mit in ihre Charaktere fließen, die sie auch und vor allem
für ein breites Publikum interessant macht, das mit Star Trek
früher vielleicht nicht allzu viel anzufangen wusste. Diese
Charaktere, eingebettet in eine interessante Story mit Witz und
jeder Menge Action, garantieren letztlich den Erfolg des
Films.
Bild:
Das Bild liegt im Format 2,35:1
vor und bietet natürlich die volle Auflösung von 1080p/24. Die
Schärfe und der damit einher gehende Reichtum an Details besticht
von der ersten bis zur letzten Minute. In Nahaufnahmen ist jede
Bartstoppel oder jede Faser der Sternenflottenuniformen einzeln
abzählbar. In den Weltraumszenen ist jedes Trümmerteil klar
erkennbar. Die Farben sind natürlich bis etwas bunt, jedoch zu
keinem Zeitpunkt überzogen knallig. Der Kontrast ist teilweise
recht hoch, was hauptsächlich in einigen besonders hell
ausgeleuchteten Szenen zum Vorschein kommt. Störend wirkt das
allerdings zu keinem Zeitpunkt. Der Schwarzwert ist nahezu perfekt,
was sich hauptsächlich in den Weltraumszenen zeigt. Es werden keine
Details verschluckt.
Etwas befremdlich wirken die
teilweise recht starken Überstrahlungen einzelner Lichtquellen und
die fast immer im Bild befindlichen Lichtreflexionen. Dieses
Stilmittel wirkt zeitweise etwas übertrieben eingesetzt und für den
Betrachter leicht irritierend. Insgesamt ist das Bild absolut auf
der Höhe der Zeit und erfüllt die Erwartungen, die man an einen
aktuellen Blockbuster stellt.
Ton:
Der deutsche Ton liegt leider nur
in Dolby Digital 5.1 vor. Das hochauflösende Tonformat bleibt wie
so oft dem englischen Originalton vorbehalten. Trotzdem hat man es
im vorliegenden Fall mit einem ansprechenden Hörerlebnis zu tun.
Die Action findet auf allen Kanälen statt. Sowohl die Filmmusik,
als auch die Effekte sind gut im Raum verteilt. Die allerletzte
Detailauflösung fehlt allerdings. Hier wäre dann doch eine
HD-Tonspur erforderlich gewesen. Der Tiefbass verrichtet seine
Arbeit in den zahlreichen Actionsequenzen ordentlich und
unterstreicht beispielsweise auch tonal die überwältigende Masse
des romulanischen Raumschiffs.
Es wird sicher das geboten, was
das veraltete Tonformat hergibt, jedoch wäre eine deutsche
HD-Tonspur hier sicher wünschenswert gewesen.
Specials:
Die umfangreichen Extras bieten
alles, was man über die Produktion des Films wissen muss. Neben dem
obligatorischen Audiokommentar der Verantwortlichen wird jeder
wichtige Teil der aufwendigen Vorproduktion beleuchtet. Von den
ersten Ideen, über das Casting der Hauptdarsteller, bis zur
Entwicklung der verschiedenen Alienrassen, Planeten, Kostüme,
Raumschiffe und des Sounddesigns. Auch nicht verwendete Szenen und
eine Gag-Reel werden geboten. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass
der Maschinenraum der Enterprise in Wirklichkeit eine Bierbrauerei
ist?
Fazit:
Operation gelungen, Patient lebt.
Was bereits bei gleichfalls ikonischen Helden und Filmreihen wie
James Bond und Batman gelungen ist, funktioniert auch mit Star
Trek. J. J. Abrams unterzieht Gene Roddenberrys Universum einer
dringend benötigten Frischzellenkur. Dank sympathischer neuer
Hauptdarsteller und einer ebenso modernen wie coolen Optik, vermag
es der Film sowohl alte, als auch neue Fans für sich zu begeistern.
Die technische Umsetzung der Blu-ray ist, trotz einiger Abstriche
beim Ton, ebenfalls gelungen. Ohne Frage steht dem
Star-Trek-Universum in dieser Form noch ein langes Leben in
kreativem Wohlstand bevor.
Story: 10/10
Bild: 9/10
Ton: 8/10
Extras: 9/10
Testequipment:
TV: Pioneer PDP-LX5090
(50“)
Player: Pioneer
BDP-LX71
Receiver: Pioneer
SC-LX81
Lautsprecher: B&W,
Teufel
Geschrieben: 20 Juli 2010 15:54
Damit ist die Messlatte für weitere Beiträge schon mal gelegt!
Hervorragender erstes Contest Review - Glückwunsch und Danke für
die Mühe. Wäre schön wenn Du noch einzelne Wertungen (1-10 Punkte)
in den Kategorien Story, Bild, Audio und Extras nachträgst.
"America is the only country that went from
barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar
Wilde
Geschrieben: 20 Juli 2010 15:58
Wow. Mehr kann man dazu nicht sagen. Unglaubliche Review, mit Liebe
geschrieben ;)
Eigentlich unfassbar, dass ich den Film immer noch nicht gesehen
habe, liegt wohl am immernoch sehr hohen Preis.
Klasse Review, ich weiß nicht ob das noch jemand toppen
kann:thumb::thumb:
Geschrieben: 20 Juli 2010 19:03
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Mediabooks:
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Bedankte sich 1975 mal.
Erhielt 2349 Danke für 752 Beiträge
Zitat:
Zitat von Breiti
Damit ist die Messlatte für weitere Beiträge schon mal gelegt!
Hervorragender erstes Contest Review - Glückwunsch und Danke für
die Mühe. Wäre schön wenn Du noch einzelne Wertungen (1-10 Punkte)
in den Kategorien Story, Bild, Audio und Extras nachträgst.
Leider kann ich den Beitrag nicht mehr editieren. Vielleicht kann
ja einer von Euch die Kurzbewertungen noch einfügen:
Story: 10/10
Bild: 9/10
Ton: 8/10
Extras: 9/10
Geschrieben: 20 Juli 2010 19:54
Zitat:
Zitat von Kuro77
Leider kann ich den Beitrag nicht mehr editieren. Vielleicht kann
ja einer von Euch die Kurzbewertungen noch einfügen:
Story: 10/10
Bild: 9/10
Ton: 8/10
Extras: 9/10
Erledigt
:thumb:
Deine Review hat sich wie aus einem Guß herunter lesen lassen und
hat mir persönlich sehr gut gefallen! BRAVO
Geschrieben: 25 Juli 2010 10:31
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Schönes Review, ich drücke die Daumen.