Hab den Streifen gestern im Player gehabt und für gut, aber nicht
überragend befunden.
Was man MAD MAX FURY ROAD in jedem Fall ist seine einzigartige
Inszenierung. George Miller hat hier wirklich sein Ding
durchgezogen und zeigt Hollywood damit schon einwenig den
Stinkefinger. Der neue Mad Max hat zwar ein riesiges Budget
verschlungen, wenn man aber berücksichtigt was bei der Produktion
alles schief lief, ist es schon ein Wunder das am Ende überhaupt
ein fertiger Film rausgekommen ist.
Normalerweise sind Endzeigtfilme nicht so mein Genre und Gibson Mad
Max Filme wirken für mich heute reichlich angestaubt, aber ich
wollte dem Film nach den guten Kritiken und soliden Trailern
trotzdem eine Chance geben.
FURY ROAD erzählt bis auf ein kurzes Intro wenig bis gar nichts,
sondern lässt die Bilder sprechen. So weiß man eigentlich am Ende
nicht mehr als vorher, aber das tut dem Vergnügen ersteinmal keinen
Abbruch. Das Setting einer verdorrten Erde, wo die Überlebenden um
die wenigen verbliebenen Rohstoffe kämpfen ist nicht neu und
Grundlage jedes Endzeitfilmes, daher muss man seine Erwartungen an
die Handlung schon weit runterschrauben.
Was der Film der Film dafür ausgezeichnet macht ist es eine furiose
Verfolgsjagd durch die Wüste zu inszenieren - denn eigentlich geht
es in dem Streifen um nichts Anderes: Ein Tanklastzug mit heißer
Ware wird von mehreren Clans verfolgt und angegriffen. Die heiße
Ware gehört dem Warlord Immortan Joe, der seine ganze Streitmacht
hinterschickt. Hochgezüchtete Boliden die der Hölle entflohen
scheinen und skurile Gestalten bevölkern Millers Welt und werden
hier auf den Zuschauer losgelassen. Das ganze wirkt manchmal sehr
unterhaltsam, dann aber auch wieder reichlich absurd wenn z.b. der
menschliche Blutbeutel vor den Karren gespannt wird, dass man sich
nicht recht entscheiden kann ob man das Gesehene toll oder beknackt
finden soll.
Visuell ist FURY ROAD eine echte Achterbahnfahrt. Die Farbgebung
ist echt einmalig, dazu gibt es immer wieder sehr stimmungsvolle
Bilder wie z.b. die Fahrt durch Wüstenstürme. Erinnert teilweise
stark an eine Comicverfilmung und wenn man es nicht besser wüsste
hätte auch Zack Snyder Regisseur sein können. Richtig aus den
Latschen hauen dann aber die Actionszenen. Die Verfolgungsjagden
sind zu großen Teilen handgemacht und sind in dieser Art mal wieder
wirklich was Neues. Dabei geht es hier eigentlich ohne Pause zur
Sache, eine lange Achterbahnfahrt also. CGI kommt zwar auch zum
Einsatz, aber nur sehr dezent und eher als Stilmittel. So etwas in
der heutigen Zeit hat schon fast Seltenheitswert. Fans
handgemachter Action / Verfolgungsjagden sollten daher schon allein
aus diesem Grund dem Film goutieren.
Darstellerisch ersetzt Tom Hardy Mel Gibson nur bedingt. Seine
Figur bleibt leider recht blass und bekommt auch keinen Raum sich
zu entwickeln. Da ist Charlize Theron schon etwas besser dran,
hinterlässt aber zumindest einen bleibenderen Eindruck. Immortan
Joe bleibt jedenfalls vom Look her am Stärksten in Erinnerung -
tolle Maske. Nathan Jones mal wieder in Action zu sehen hat mich
auch gefreut. Schade nur das sich Gibson nicht zu einem Cameo hat
bewegen lassen, hätte ihn gern gesehen.
Fazit:
MAD MAX FURY ROAD ist der vielleicht teuerste Trash-Film aller
Zeiten. Skurril, abgefahren, aber auch mega unterhaltsam. Ich gebe
mal 8/10