Der
Soldat James Ryan -
Saving
Private Ryan
Im Jahre 1998 kam mit „Der Soldat James Ryan“ einer der vielleicht
besten Kriegsfilme überhaupt in die Kinos, Regie führte der
Altmeister Steven Spielberg.
Das Budget des Streifens lag bei $90 Millionen, das
Einspielergebnis bei $480 Millionen.
Drehorte des Films waren Irland und England. In ersterem wurden die
Landungsszenen gedreht. Dafür wurden extra deutsche Bunker am
Strand nachgebaut, ebenso Panzersperren verteilt.
In England wurden dann die gesamten restlichen Szenen aufgenommen.
Um den Film authentischer wirken zu lassen, wurde sogar eine
komplette zerbombte französische Kleinstadt nachgebaut, und zwar im
Maßstab 1:1.
Damit die Darsteller ein gewisses Feeling für militärische Ränge
und Verhaltensweißen bekommen, mussten sie eine zehntägige
militärische Grundausbildung mitmachen. Gelehrt wurde unter anderem
Nahkampf, Waffentraining, Taktik sowie ein Crash-Kurs in
militärischer Zeichensprache der damaligen Zeit.
Besonders erwähnenswert hierbei ist die Tatsache, dass die
Hauptdarsteller sogar im Freien übernachten und Essen aus der Dose
essen mussten. Dass auf die Schauspieler sogar mit Platzpatronen
geschossen wurde, sei hier nur nebenbei erwähnt.
Um die Authentizität weiter zu erhöhen wurde seitens Spielberg auch
auf Storyboards verzichtet. Vor allem in Kampfszenen wurde mit
Handkameras gearbeitet (vergleichbar mit Cloverfield), damit diese
den Touch einer Doku bzw. Kriegsberichterstattung bekommen.
Ausgezeichnet wurde der Film unter anderem 5 Oscars, nominiert war
er für 11, und 2 Golden Globes.
Bluray Daten:
Kodierung: h264 - 23,976
fps
Seitenformat: 16:9 - 1,85:1
Auflösung: 1920x1080
Sprachen: Deutsch DD 5.1,
Englisch DTS-HD MA 5.1, Französisch DD 5.1, Spanisch DD 5.1 und
Italienisch DD 5.1
Dauer des Films: 169 min
Produktionsjahr: 1998
Link zur IMD: http://www.imdb.de/title/tt0120815/
Testgerät:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC mit BluraylaufwerkInhalt
Der reine Inhalt des Films ist in
schwarzer Schrift gehalten, allerdings habe ich mir erlaubt, ein
paar Hintergrundinfos hinzuzufügen (in Blau gehalten).
Der Inhalt setzt sich aus zwei
Hauptteilen zusammen. Der erste Teil beschäftigt sich mit der
Landung der Alliierten in der Normandie am sogenannten D-Day am
6.Juni 1944.
Damals stürmten etwa 170.000 Mann die
Festung Europa. Zuvor allerdings wurde der Strand bzw. die
Artillerieanlagen von über 11.000 Flugzeugen bombardiert – ebenso
wurde die Landung von zahlreichen Schlachtschiffen und Kreuzern
unterstützt.
Im Abschnitt Omaha Beach landet am
6.Juni 1944 hunderte Invasionsboote der alliierten Streitkräfte.
Mit an Bord ist Captain John Miller und seine Kompanie. Unter
großen Verlusten können sie den Strandabschnitt sichern und ins
Hinterland vordringen.
Damals waren Befestigungsanlagen an
der Kanalküste zwar gebaut worden, diese waren allerdings nur
unzureichend besetzt und gingen nicht tief genug ins Landesinnere
hinein. Somit konnte damals die Festung Europa „relativ einfach“
genommen werden, da eine 2. und 3. Verteidigungslinie hinter der
Front fehlte. Sobald die Hauptkampflinie durchbrochen wurde,
konnten die alliierten Verbände den Deutschen in die Flanke fallen
und diese einkesseln.
Nach der erfolgreichen Invasion bekommt
Captain Miller einen neuen Auftrag: er soll einen Soldaten namens
James Ryan der 101. Luftlandedivision finden und zurück bringen.
Hintergrund ist der, dass Ryan´s 3 Brüder alle bereits im Krieg
gefallen sind und somit er nach der Sole Survivor Policy der U.S.
Streitkräfte nach Hause darf.
Die Sole Survivor Policy wurde im 2.
Weltkrieg ins Leben gerufen. Er hatte den Sinn, Familienmitglieder
in die Heimat zurück zu bringen, falls deren restliche Familie
(also Väter, Brüder) bereits gefallen ist.
Hier setzt nun der zweite Abschnitt des
Films ein – die Suche nach Private Ryan. Da die 101.
Luftlandedivision allerdings aufgrund von Absetzfehlern in der
ganzen Normandie verstreut wurde, ist die Suche nach ihm nicht
gerade einfach.
Durch schlechtes Wetter und
ungenügende Aufklärung verlief die Fallschirmjägerlandung
allerdings nicht wie geplant. Vor allem das extrem starke Flakfeuer
rieb die Maschinen auf – viele stürzten ab oder setzen die
Fallschirmjäger über falschen Absprungzonen ab. Dadurch konnte das
Ziel, die Nachschub und Kommunikationslinien des Feindes vor der
Landung zu zerstören, nicht erfüllt werden.Bild
Viel wurde schon vor der
Veröffentlichung des Films bezüglich der Bildqualität spekuliert.
Teilweise wurden schon Alptraumszenarien ausgemalt – hier kann
jedoch Entwarnung gegeben werden. Die erste gute Nachricht ist die
Tatsache, dass es sich hierbei um einen Film im Ansichtsverhältnis
1,85 : 1 handelt – also praktisch Vollbild.
Die Farbgebung wechselt des Öfteren im
Verlauf: zu Beginn wird uns ein sehr erdiges, braunes Bild
präsentiert, geprägt von immer wiedekehrenden leichten Unschärfen,
welche perfekt in Szene gesetzt werden. Ebenso der farbliche
Charakter trägt seinen Teil zur Atmosphäre im Film bei. Ebenso wird
bei der Landung auf eine sehr gute Durchzeichnung verzichtet – der
Kampf soll hier im Vordergrund stehen. Einige Male wechselt der
Farbton fast in eine Schwarz-Weiß Färbung, selbst Brauntöne wirken
komplett ausgewaschen. Zum Teil werden auch Szenen in Zeitlupe
dargestellt inklusive Stilmitteln wie schiefe und verwackelte
Kamerabilder und auch verdrecktes Objektiv.
Nach der erfolgreichen Landung wechselt
das Bild farblich in einen neutralen Bereich, siedelt sich
allerdings am Ende des Films wieder im erdigen Bereich an, die
Durchzeichnung ist hier aber besser als zu Beginn. Trotz dieser
farblichen Änderungen bleiben zum Beispiel Explosionen kräftig, dem
Zuseher wird ein leuchtstarkes Rot präsentiert.
Das Bild ist streckenweise recht körnig,
welches aber sehr gut in das Gesamtbild passt und nicht störend
wirkt. Allerdings artet das Korn in einigen Szenen in ein leichtes
Flimmern aus, welches etwas unangenehm ist.
Nahaufnahmen sind zum großen Teil
absolut referenzwürdig und lassen richtiges HD-Feeling aufkommen.
Ebenso die Regenszenen wurden klasse auf Blu gebracht – selten
sahen einzelne Wassertropfen so real, so plastisch aus wie
hier.
Ebenso die vielen Außenaufnahmen wurden
perfekt umgesetzt, sowohl was die Plastizität angeht, als auch die
Detailliertheit von Blättern, Grashalmen, ausgebrannten Fahrzeugen
oder Gebäuden.
Das Schwarz ist satt, Details saufen zum
Glück auch in wirklich dunklen Szenen nicht ab – besonders zu
erwähnen wäre hier die Szene in der Kirche.
In einigen Szenen hat das Bild
allerdings einen leicht milchigen Touch bzw. sehen manche
Lichteffekte recht seltsam aus.
Nahaufnahmen sehen wirklich phantastisch
aus - ebenso das folgende Bild.
Solche Nahaufnahmen von Wassertropfen
ist man normalerweise nur in Dokus gewohnt.
Hier eines dieser "Lichtspektaktel",
welche recht seltsam aussehen.
Und hier ein Beispiel für den teilweise
milchigen Touch von Lichteffekten, v.a. im unteren Bereich des
Bildes.
Außenaufnahmen sind ebenfalls
einwandfrei auf Blu gebracht worden. Die Lichteffekte wie sich
spiegelndes Licht auf den naßen Grashalmen sind nur ein
Highlight!
Ton
Obwohl auf der Blu für das
deutschsprechende Publikum „nur“ eine DD 5.1 Spur vorhanden ist,
brauchen keine Krokodilstränen vergossen werden. Die Spur hat
einfach alles, was heutzutage von einem Kriegsfilm erwartet
wird.
Die Räumlichkeit ist unglaublich –
mitten drin statt nur dabei trifft es am Besten. Panzergrummeln,
Geschosse, Granaten, Artilleriefeuer und Schreie pfeifen durch das
Heimkino, dass die Nachbarn voll Schreck wahrscheinlich die
nebenliegenden Wohnungen verlassen werden. Unglaublich, was uns
hier geboten wird.
Leider sind in den Kampfszenen Dialoge
zum Teil sehr schwer bzw. gar nicht verständlich. Man kann nur
erahnen, was die Protagonisten sagen oder andeuten
wollen.
Auch der Subwoofer kommt immer wieder
kräftig, aber nicht übertrieben zum Einsatz. Schließlich darf man
nicht vergessen, dass hier keine Transformers kämpfen, sondern vor
allem anfangs hauptsächlich mit Granaten bzw. Artillerie – hier
wären extreme Subeinsätze störend. Richtig in Aktion kommt er
allerdings, wenn Panzer das Schlachtfeld betreten. – eure Coutch
wird zu wandern beginnen.
Eine Top-Tonspur!
Fazit
Einer der besten Kriegsfilme, gepaart
mit einem grandiosen Klang, garniert mit einem richtig guten Bild,
welches von Stilmitteln geprägt ist. Und hier werden wahrscheinlich
auch die Meinungen auseinandergehen. Manche werden mit den blassen
Farben sowie dem teilweise starken Einsatz von Korn nicht warm
werden.
Allerdings geben diese Stilmittel
gepaart mit der immer wieder zum Einsatz kommenden Handkamera die
Atmosphäre perfekt wieder – immer passend unterstützt von der
Tonspur. Storymäßig gibt es nicht viel Kritik. Die Spannung bleibt
bis zum Schluss erhalten, die teilweise recht heftigen Kampfszenen
vermitteln sehr gut die Grausamkeit des Krieges.
Ein echter Spielberg, der in jede
Filmsammlung gehört – schließlich schafft es kaum ein anderer Film,
dermaßen zu bewegen wie dieser!
Bild 8,5/10
Ton 9/10
Story 10/10EDIT: Die "Bildfehler" wurden inzwischen diskutiert und geklärt
=>
https://bluray-disc.de/forum/blu-ray-filme/11628-der-soldat-james-ryan-29.html#post1393557
EDIT2: Ein toller Link von unserem User Nikopol bzgl verwendeter
Stilmittel.
https://bluray-disc.de/forum/blu-ray-filme/11628-der-soldat-james-ryan-40.html#post1439298