N'Abend. Da ja bereits einige ausführliche Statements verfasst
wurden und hier bereits ordentlich diskutiert wird, verzichte ich
auf ein weiteres Review meinerseits.
Zusammengefasst ist zu sagen, daß auch diese Marvel-Verfilmung auf
gewohnt hohem technischem Niveau erstellt wurde: nur das sehr
geübte Auge kann offensichtliche
CGI-Übergänge erhaschen,
und die
SFX sind wie immer erhaben.
Die Inszenierung ist Marke "Mund auf", es knallt, fackelt, rummst
und schreit rundherum zu jeder Zeit. Highlight ist hier sicherlich
die Neujahrsparty zu Beginn, bei der ich mich tatsächlich
kurzzeitig fragte, was da gerade draußen vor dem Kino los
ist.
Leider aber schwächelt der dritte Iron Man auch, und zwar gerade
hier in puncto "
Soundtrack": nach einem
überraschenden Intro von Eiffel 65 "I'm blue" bleibt der
erwartungsfrohe Iron-Downey-AC/DC-Man-Magen schlicht leer. Keine
coolen Einspielungen der Alt-Rocker; nur öder
Konzert-Streicher-die-Welt-ist-böse-Score. Zwar solide, dennoch
unspektakulär - wie übrigens das ebenso völlig sinnlose, zu keiner
Zeit notwendige
3D - und damit schnell vergessen.
Auch schnell vergessen: die
Story. Bis auf eine
Wendung mit Fokus auf den überragenden Ben Kingsley ist alles sehr
einfach gestrickt und vorhersehbar.
Im Gegensatz zu der sehr stereotypen, bisweilen arg konstruierten
bis zu erzwungen wirkenden
Charakterentwicklung
ALLER beteiligten Figuren hat mir der Showdown sehr gefallen. Nach
vielen Jahren gab es endlich mal wieder einen schier übermächtigen
Bossgegner, der in seinem äußerst resistenten Habitus mich hier
sogar an Terminator 1 denken lies, und sein Ableben war äußerst
zufriedenstellend.
Häufig morniert wurden hier die eingestreuten
"
Gags". Hier möchte ich dagegen halten und sagen,
daß ich das ganz und gar nicht so sehe. Im Gegenteil: wäre das
nicht gewesen, wäre dieser Iron Man viel zu düster gewesen, und die
Auflockerungen waren zwingend notwendig! Selbst der nah am
overacting agierende Downey Jr. konnte mit seiner lockeren
Selbstironie nur schwer gegen den düsteren Grundton anspielen. Die
Leichtigkeit der ersten zwei Iron Man Verfilmungen fehlte vollends,
insbesondere bezogen auf die wunderbaren zwischenmenschlichen
Spielchen zwischen Tony Stark und Pepper Potts. Letztere übernimmt
in diesem dritten Teil eine äußerst tragende Rolle - was unter dem
Strich zwar Sinn macht, deren Sidekick-Rolle Don "War Machine"
Cheadle aber nur im Sinne von "bemühte sich stets" ersetzen
kann.
Fazit: ein Iron Man, der an den ernsthafteren Ton
des ersten Teils anschließen möchte, hier leider über das Ziel
hinaus schießt, es aber gleichzeitig nicht schafft, die Stärken
zumindest beizubehalten. Besser zwar als Teil 2 - aber Meilen von
dem überragenden ersten Teil entfernt. Ergo eine etwas über dem
Durchschnitt liegende
6/10
P.S.: der hier viel beachtete "Cliffhanger" am Ende der Credits ist
keiner, sondern vielmehr ein Gag im Hinblick auf eine
zwischenmenschliche Verbindung, entstanden aus den Avengers.
Zwingend sitzen bleiben muss man nicht...
Als wir das Feuer
erfunden haben, haben die Menschen damit auch eine Weile Mist
gebaut. Aber irgendwann haben wir den Feuerlöscher erfunden
(Stephen Hawking 2015)
„Erst kommt der Ruin
der Staatshaushalte durch die Politik, dann kommen die
Erfüllungsgehilfen in den Zentralbanken, und am Ende steht das
Ende der bürgerlichen Freiheiten.“
(Roland Tichy, Vorsitzender der
Ludwig-Erhard-Stiftung)