Ah, danke für die Info. Wusste ich gar nicht.
James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug (The World is not
enough), 1999
Bond #19 ist nicht nur der gelungenste Brosnan Bond, sondern auch
einer der besten, spaßigsten und coolsten Beiträge zur Serie. Mit
der Verpflichtung von Regisseur Michael Apted hat man alles richtig
gemacht und auch die restlichen Neuzugänge sind extrem stark und im
Film perfekt eingesetzt. Neben Der Rückkehr von Dench, Llewelyn,
Bond, Salmon und Kitchen was den MI6 angeht, stießen Robert
Carlyle, Denise Richards & Sophie Marceau zum Cast. Das
Drehbuch wurde von Robert Wade, Neal Purvis & Bruce Feirstein
geschrieben und der Soundtrack von David Arnold gemacht, wie zuvor
schon bei TND.
Bond soll Milliardärstochter Elektra King beschützen, die aufgrund
des Baus einer Öl-Pipeline von Aserbaidschan an die türkische
Mittelmeerküste bedroht wird. Der russische Terrorist Renard hatte
sie zuvor entführt und der MI6 schaffte es nicht sie zu retten,
weswegen sie der Behörde nicht mehr traur. Trotz dieser Umstände
schafft es 007 ihr Vertrauen zu gewinnen, doch muss schon bald
herausfinden das nichts ist wie es scheint und Renard vielleicht
Unterstützung aus vertrauen Kreisen von Bond bekommt.
Brosnan ist eine großartige Besetzung für James Bond und wird von
Film zu Film kontinuierlich besser. Hier liefert er definitiv seine
bisher beste Bondleistung und weiß in allen Belangen zu überzeugen.
Sowohl in den Actionszenen als auch in den ruhigeren Szenen mit
Elektra, Momenten die Humor beeinhalten oder emotionales Spiel
erfordern, Brosnan ist hier eine Bank und trägt den Film. Marceau
als zwielichtige Elektra ist ein wunderschönes Bondgirl das in
allen Bereichen überzeugt und etwas untypisch ist. Sie spielt ihre
Rolle glaubwürdig, sowohl die verletzliche Seite als auch die
ernstere, fiesere. Elektra ist als Bondgirl extrem überzeugend,
aber eben auch als Hauptantagonist. Sie verkörpert eine ganz
besondere Erotik die Marceau großartig auf die Leinwand überträgt,
bei der Bond ihr total verfällt, was nur nachvollziehbar ist. Das
ist von beiden Darstellern hervorragend gespielt. Auch Carlyle hat
im Film eine sehr bemerkenswerte Präsenz die irgendwie untypisch
für ihn ist, weil die Rolle sehr speziell ist. Er spielt das
'Instrument' mit einer solchen Selbstverständlichkeit, so
überzeugend als hätte er nie was anderes gemacht. Bedrohlich,
eindrucksvoll und stark. Das Duo Elektra/Renard funktioniert im
Film hervorragend, vor allem weil man lange im Unklaren darüber
gelassen wird, was Sache ist. Denise Richards als 2. Bondgirl ist
ebenfalls sehr überzeugend und spielt Dr. Christmas Jones, eine
Nuklearphysikerin der Bond bei seinen Einsätzen trifft und die ihm
dabei hilft Renard und Elektra zu stoppen. Sie wirkt irgendwie
niedlich und ist ein schöner Gegenpart zur puren Lust Sophie
Marceau. Die Mi6-Crew macht ihre Sache wieder überzeugend, vor
allem hat Judi Dench aber viele tolle Szenen da sie fester
Bestandteil des Films und der Handlung ist, wie eigentlich noch
kein Vorgesetzter zuvor, bei Bond. Sie hat viele tolle Szenen mit
Marceau, einige tolle mit Bond und ist perfekt in den Film
integriert. Besonders Aufmerksam war ich aber bei Desmond Llewelyns
leider letztem Auftritt als Q, der irgendwie so wirkt, als hätte
man gewusst das er beim nächsten nicht mehr dabei sein würde. Es
wirkt wie ein stiller Abschied, wie das Goodbye einer liebenswerten
und tollen, teilweise auch mal väterlichen Figur. Brosnan und
Llewelyn haben nochmal große Szenen und vor allem die letzte Szene
ist einfach Gänsehaut pur. Ruhe in Frieden Desmond, danke für all
die Jahre als Quartiermeister.
Die Actionszenen und die Locations im Film sind hervorragend
umgesetzt. Auch hier beginnt der Film mit einer extrem starken und
spannenden Pretitlesequenz die mit fast 16 Minuten die längste in
der Geschichte des Franchise ist. Die Verfolgung auf Booten durch
London ist absolut großartig und spannend, genau wie die
Büroauseinandersetzung zuvor. Hier stimmt alles. Brosnan wirkt fit
und sieht zudem auch besser aus als je zuvor. Großartig, wie er zu
jedem Zeitpunkt in jeder Szene überzeugt. Der Film wurde neben
London auch noch in der Türkei, in Spanien, Frankreich, unter
anderem auch in Schottland gedreht. Sowohl die Ski-Szenen in
Frankreich als auch sämtliche andere Actionszenen sind großartig,
spannend und unterhaltsam. Highlights sind das Finale im U-Boot,
sämtliche Szenen die in Kasachstan spielen und die Action/Folter im
Leanderturm in Istanbul. Schön an dieser Stelle das man Coltrane's
Figur Zukovsky noch einmal zurück geholt hat, der einige witzige
Momente mit Bond hat. Die Action in seiner Fabrik ist ebenfalls
sehr gelungen, wobei es hier wieder mal schade ums tolle Auto
ist.
Die Gadgets im Film sind sehr cool und witzig. Vom bewaffneten
Wagen bis hin zu Röntgenbrillen, Kampfbooten, Kreditkarten die mit
Dietrich ausgestattet sind und Armbanduhren mit Spezialfunktionen
ist alles dabei. Auch der Humor kommt hier selbstverständlich nicht
zu kurz. Es gibt einige sehr witzige, teilweise auch charmante
Oneliner die das ganze Geschehen sehr auflockern. Stichwort:
Christmas.
Die Welt ist definitiv nicht genug, der Film aber ein großartiges
Stück Actionkino das mit tolle Darstellern und perfekt inszenierter
Action aufwartet. Brosnan, Marceau, Carlyle, Dench usw. - absolut
stark. Der vielleicht Spielstärkste Brosnanbond und definitiv der
beste seiner Ära. Ein spannender, witziger, total kreativer und
unterhaltsamer Film der einen großartigen Soundtrack und einen
tollen Titelsong hat. Selten wirkte bein Bond alles so perfekt und
passend wie hier. Ein letzter, toller Auftritt von Llewelyn als Q,
ein emotionaler Bond/Brosnan der hier die beste Bond Perfomance
seiner Ära abliefert machen diesen Film zu was Besonderem.
9,5/10
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Frage ist nun, poste ich die anderen Filme auch hier oder in die
entsprechenden Threads? :D