Vin Diesel vs. „The Rock“ Dwayn Johnson
Was würde Michael Buffer dazu sagen?
„Let's get ready to rumble““
Nach dem herausragenden Erstling folgten 2 sehr schwache und viel
zu prollige, oberflächliche, aber sicher leicht zu konsumierende
Teile. „Neues Modell. Originalteile.“, die 3. Fortsetzung war von
der Qualität her zwar annehmbarer, langweilte mich aber so wie noch
keiner zuvor und nach diesem Teil hätte endlich Schluss können,
denn ich persönlich war pappe satt.
Justin Lin bleibt auf den Regiestuhl erneut sitzen und liefert nun
was komplett anderes. Das Tuning entfällt fast ganz, spielt
zumindest von der Geschichte her überhaupt keine Rolle. Die Autos
sehen nun nicht mehr bunt aus, sondern mehr edel und nur wie
Rennautos, somit aber sportlich. Die Rennen an sich sind nur
Nebenschauspiel und kommen im direkten Mann gegen Mann Duell nur
einmal vor und dies auch nur als Nebenplot. Dazu noch ein paar
Drifteinlagen, die diesmal zur Story beitragen. Ganz vergessen hat
man Knackärsche von schicken Mädels im Minirock natürlich nicht,
davon gibt es eine etwas längere Szene, die sehr gut reinpasst und
zeigt, dass es sich hier um einen echten „Fast & Furious“
handelt der die Fans der Reihe nicht verschreckt. Justin Lin hat
diesmal das mittlerweile doch reichlich uninteressante und nur
prollige Konzept ansonsten für die eigentliche Geschichte ganz
abgeändert und der Ablauf erinnert ziemlich stark an das Konzepte
wie es das „A-Team“ aufzeigt. Die ersten 30 Minuten gilt es aber
noch zu überstehen, da spinnt man zunächst die reichlich
uninteressante Geschichte des Vorgängers weiter, liefert mit den
brutalen Busunfall der Insassen (wo angeblich keiner verstirbt)
ziemlich hölzernes und von der Action her ganz schön überladenes
und von der Kamera her zu wackeliges. Anschließend baut sich hier
aber eine ganz Neue und spannende Geschichte auf, wo die neuen
Charaktere, insbesondere Hobbs (Dwayne Johnson) perfekt reinpassen
um die Geschichte richtig spannend zu machen. Paul Walker als
ehemaliger Polizist verschmilzt hier ganz in die sympathische
Gangsterclique und zeigt nun seine beste Schauspielleistung, sogar
überzeugender als beim Erstling. Vin Diesel ist gewohnt gut besetzt
und kommt wieder wesendlich mehr zum tragen als zuvor. Auch Jordana
Brewster kann überzeugen, es gibt nur einen der allen die Show
stiehlt. Dwayne Johnson, der bringt hier richtig Witz (mit
Huldigung an Michael Jackson) und Dramatik ins Spiel, so dass er an
die Zeiten eines Arnold Schwarzenegger oder Sylvester Stallone
erinnert, nicht nur vom Körperbau, sondern auch von der
Ausstrahlung und den guten Sprüchen her. Wenn Dwayne Johnson hier
nicht kräftig an den blassen Thron des aktuellen Actionlieblings
Jason Statham gerüttelt hat und das gewaltig, dann weis ich auch
nicht weiter, ebenfalls wird sich hier Vin Diesel für mehr
empfohlen haben. Insbesondere der Kampf zwischen den Muskelprotzen
ist nicht nur spaßig, sondern liefert darauf auch richtig Dramatik
und Ehre, so wie man das von Actionfilmen sehen will, die nicht nur
drauflos bolzen sollen und das ohne Sinn und Verstand, so wie es
der Vorgänger bestenfalls hohl präsentiert hat. Nein „Fast Five“
ist die ziemlich unerwartete Kehrtwende der Reihe und für den
Actionfan ein muss. Zum Finale hat man wahrscheinlich noch eine
Übermenge an Budget übrig gehabt, denn was hier noch alles
zerschrottet wird, damit könnte man Autos für jeden Bürger einer
ganzen Ortschaft beliefern. Dies wirkt sicher etwas überladen und
die Kamera wirkt etwas zu hektisch, ist aber für heutige
Actionfilme so nicht mehr wegzudenken, wenn sie erfolgreich sein
wollen.
Dwayn Johnson:
„Schließen sie frieden mit dem Dämon den sie in sich haben. Denn
wenn es Morgen wird, werd ich sie suchen.“
8/10