Ich kenne dich zwar nicht, aber es war anders - definitiv!

Meine Eltern hatten nur einen TV und ein VCR wurde erst viel später angeschafft. Somit konnte ich natürlich mal nicht von irgendwo eine VHS gucken. Selbst als wir dann einen VCR hatten ging das auch nicht, da hätte ich mich ja Nachts in die Stube schleichen müssen. Spontan etwas vom Kumpel ausleihen ging auch nicht, da die Eltern - wie ich heute - sehr auf die Sammlung acht gaben und grad FSK18 Zeug weggeschlossen haben (ohne Mist!).

Aber ja, ich habe es auch geschafft Robocop oder Aliens mir anzuschauen, mit 12-13 wenn ich mich recht erinnere. Damals war das aber nicht mal eben "clicky", da war schon etwas Aufwand dabei und ich habe auch mal richtig Ärger für Starship Troopers bekommen.. da war ich glaub 15.

Heute hat "jeder" ein Handy, WLAN, etc.
Da brauchst keine physischen Kopien, einfach mal schnell nach dem Filmtitel und Stream suchen und schon kannst du ihn gucken.
Nun erzähl mir mal das so etwas früher möglich war ;)

Ich finde die laxe Einstellung mancher Eltern heute zum kotzen, nur "weil sie es ja damals auch gemacht haben" :mad:
Das sich die Zeiten extrem gewandelt haben scheinen manche total zu vergessen.
Wenn ich da an meinen Neffen und seine Mitschüler denke... "Ich will Deadpool gucken..", "Mein Kumpel hat auch das neuste CoD..", "Warum darf ich nicht GTA5 spielen, XY darf auch.." :mad: :mad: :mad:

aber es passt irgendwie zu unserer heutigen Gesellschaft...leider...

Wir haben auch damals in zu frühem Alter Filme geguckt, die wir nicht hätten gucken dürfen. (Interessant wie es bei allen fast die selben sind - siehe Alien) Und ja wir haben auch Games gezockt (Soldiers of Fortune war echt grenzwertig), die wir niemals hätten zocken dürfen....

Der große Unterschied zu heute ist nur, wir wussten damals das wir was "verbotenes" tun und hatten ein mega schlechtes Gewissen inklusive rumkichern wie ein kleiner Schuljunge (weil das waren wir ja auch^^).

Heutzutage kriegt aber keiner mehr n roten Kopp wegen sowas. Und an der Stelle wird es dann gefährlich, wenn Leute die solche Dinge psychisch noch gar nicht verkraften können, es als Normalität ansehen.

Na ja, ich sehe hier eher eine enorme Überdramatisierungen und kann agentsands Behauptungen aus meinen jüngsten Einblicken in den Schulalltag auch überhaupt nicht bestätigen. Natürlich gibt es Familien, in denen die Sechsjährigen Walking Dead mitgucken. Aber in derartigen Familien sind es im Grunde ganz andere Problematiken, die sowas erst ermöglichen. Das sind also eher Brennpunkt-Familien mit ganz anderen Problemen im Hintergrund. Die Normalität ist das nach meinem Eindruck aber nicht - eher die Ausnahme.

Das Jugendliche in höherem Alter, also nicht unbedingt mit 6 aber sicherlich ab 12 Jahren, mehr Interesse an Content für Erwachsene entwickeln, war schon immer so. Ich weiß auch, wie ich damals am C-64 manches Spiel gezockt habe, das ich nicht hätte spielen sollen. Das ging von sogenannten Gewaltspielen über ne heimliche Runde Strip-Poker, bei der man mit nem guten Freund vom Monitor saß und schnell umschaltete, wenn die Mutti ins Zimmer kam.

In einer duchschnittlichen Familie schaut der Sechsjährige aber kein Walking Dead und der Vater zockt auch nicht Wolfenstein mit den Jüngsten. Solche Familien gibt es auch, aber das Gros der Eltern handelt durchaus verantwortungsvoll und setzt sich auch mit den Inhalten der Kiddies auseinander. Da sehe ich sogar eher eine Zunahme,da heutige Eltern z. B. mit Videospielen selbst viel mehr anfangen können, als noch die Eltern zuvor, die nicht damit aufgewachsen waren. Finde es eher bedenklich, wie hier unterm Strich propagiert wird das quasi alles moralisch zerfällt und alle Eltern verantwortungslos wären ;-). Solche Weltuntergangsfantasien passen zwar in den Walking-Dead-Thread sind aber doch eher übertrieben.

Ich habe nicht von 6jährigen geschrieben, sondern über die Altersklasse die du auch nennst. Und in einer Innenstadtschule inklusive großem Hauptschulanteil hat man herrlich viele bildungsferne Schüler. Das da andere Hintergründe auch noch dazukommen, ist klar. Da ist falscher Medienkonsum das geringste Problem und anderer Konsum steht da eher im Vordergrund.

Ja, ich meinte auch nicht nur deine Aussagen, sondern allgemein hier. Ich selbst bin halt eher an Gymnasien und war auch vor nicht allzu langer Zeit einige Zeit an einer Grundschule - und da sieht es halt ganz anders mit dem Medienkonsum und Schülerverhalten aus. Auch da gibt es natürlich vereinzelt Eltern, die ihren Kindern alles durchgehen lassen. Aber es ist halt eher die Ausnahme. In den sogenannten "bildungsfernen Schichten" sind es natürlich ganz andere Gegebenheiten, wie ich ja auch anmerkte. Wobei man auch da sicher vorsichtig mit Verallgemeinerungen sein sollte.

Verallgemeinern kann man bei gar nichts, aber natürlich steigen die Vorfälle in diese Richtung eklatant im Verhältnis zur Bildungsferne.

Hab doch geschrieben, dass der Zugang heut zu Tage viel einfacher ist, aber dennoch beschreibst Du ja auch selbst, wie Du dich über diese Regeln hinweggesetzt hattest.

Und bei mir gab es schon einige Freunde die hatten ihren eigenen TV und eigenen Recorder. Und Eltern sind auch nicht immer da. Der große Bruder der dann auf einen aufgepasst hatte, wenn die Eltern Samstag Abends mal Kegeln waren, hat mich dann eben mit coolen Filmen versorgt. ;)

Dass sowas bei jedem ein wenig anders abgelaufen ist und nicht in jedem Elternhaus die gleiche technische Versorgung vorlag liegt ja auf der hand.;)

Na ja, das ist jetzt deine subjektive These, ob das nun so stimmt, zweifle ich etwas an. Die letzten Studien, die ich dazu kenne, haben lediglich nachgewiesen, dass sowas halt medial mehr breitgetreten wird und dadurch mehr in die Wahrnehmung kommt. Eigentlich aber eher die Medienkompetenz der Eltern heute größer ist als früher und somit insgesamt sogar eher verantwortungsbewusster mit medialen Inhalten umgegangen wird. Allerdings habe ich, da es lange her ist, dazu nun auch die Quelle nicht parat.

Denn im Grunde hängt es am Ende vor allem von den Eltern bzw. der familiären Umgebung und Peer Group ab, wie mit Medien umgegangen wird. Verbote haben weder damals noch heute etwas gebracht. Damals konnte man auch aus dem Nachtprogramm auf VHS Schmuddelfilme aus dem TV aufnehmen und heute halt im Internet rumklicken. Aber es ist auch da möglich als Elternteil mit seinen Kindern zu sprechen und sie einigermaßen reflektiert zu erziehen, so dass sie nicht unbedingt von selbst irgendwelche Snuff-Pornos aufrufen. Ich hab da eher ein positives Menschenbild und sehe das eher neutral. Subjektiv werden die Eindrücke da immer sehr durch das Umfeld geprägt: Jemand, der sich viel an einer Hauptschule bewegt und viel mit Extremfällen zu tun hat, neigt dann zu pessimistischen Pauschalisierungen, während ein Gymnasiallehrer mit vielen Akademikerkindern wieder ein anderes Bild zeichnet, das genau so subjektiv gefärbt ist.

Gut sieht man dies etwa daran, dass vielfach behauptet wird die Gewalt unter und durch Jugendliche hätte rasant zugenommen, während Statistiken genau das gegenteilige Bild zeigen: gleichbleibend oder sogar Abnahme. Allerdings sind derartige Vorfälle heute in den Medien viel präsenter, so dass es zu Wahrnehmungsfehlern kommt.

Ich hab auch mit 10/11-Jahren angefangen die "bösen" Action- und Horror-Filme zu schauen (Demolition Man, Timecop, Aliens, Nightmare on Elm Street, etc.) Das war damals ganz normal in meinem Freudeskreis und für uns auch relativ einfach, weil der große Bruder von meinem besten Kumpel in einer Videothek gearbeitet hat. Seine und meine Eltern haben da nicht so drauf zu achten - die waren einfach zu beschäftigt und die Jungs schauen ja nur TV^^ Als wir erwischt wurden, gabs natürlich Ärger - aber dann ging's halt erstmal bei nem anderen Kumpel weiter^^
Wir haben damals eigentlich schon alles geschaut, was wir wollten... und natürlich auch Albträume gehabt^^

Aber geschadet hat es mit nicht - außer dass ich zu einem riesigen Filmfan geworden bin und mittlerweile über 1000 blaue Scheiben im Regal stehen habe^^


Um mal zum Thema zurück zu kommen: Was freu ich mich doch auf Game of Thrones :)