Ich hatte mit den 3D-Import aus Italien gekauft (worüber ich mich
aber nun ärgere - falls jemand ihn mir abkaufen möchte, ist auch
dt. Ton an Bord - gerne per PM) und habe den Film heute gesichtet.
Nachdem ich einen Gutschein bei Amazon.it offen hatte und irgendwie
doch mehr Interesse am Film hatte als zuerst angenommen, war die
Bestellung raus :rofl:. Meine Wertung für den Film wäre ne recht
schnörkellose 5 / 10. Wer kein Turtles-Fan ist, sollte aber lieber
noch einen Punkt abziehen. Ich selbst mag den ersten Film aus den
1990ern nach wie vor sehr gerne und habe als Kind die Cartoon-Serie
aus den 1980ern / 1990ern sehr gern geschaut. Auch hatte ich einige
der Mirage-Comics und fand bisher die 2003er-Zeichentrickserie von
den bewegten Umsetzungen mit am besten.
Der Film beginnt eigentlich recht vielversprechend, hätte aber
treffender "The April O Neil Movie - featuring TMNT" heißen sollen.
So dreht sich das Gros der Handlung eben nicht um die Turtles,
sondern um April. Da Megan Fox hier gewohnt emotionslos vor sich
hin trottet und nach ihren ganzen OPs auch viel ihrer
Ansehnlichkeit eingebüßt hat, ist das schonmal eine herbe Schlappe.
Dazu kommt, dass dem Film ein greifbarer Schurke fehlt. Weder Sacks
noch Shredder haben Profil geschweige denn nachvollziehbare, klare
Motive:
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Sacks faselt davon endlich reich zu
werden...Ja, äh...Der Mann ist mega angesehen in New York, hat dort
schon super viel Macht, lebt in einer riesigen Villa und hat einen
erfolgreichen Konzern. Und dann ist sein Wunsch reich zu werden?
Bro, guck mal in den Spiegel - Mission schon lange accomplished.
Dass er nun unbedingt noch reicher werden will, wirkt als Motiv
nicht so recht passend.
Shredder wiederum sieht man für gefühlt 2-3 Sekunden außerhalb der
Kämpfe und da darf er nur mal nen Oneliner raushauen. Er will, dass
der Foot Clan wieder gefürchtet wird. Warum und welche Verbindung
er genau dazu hat bzw. warum er so besessen davon ist - keine
Ahnung. Dadurch hat er eigentlich keine Verbindung zu den Turtles
oder Splinter und wirkt als deren Erzrivale komplett
austauschbar.
Komplett nervig ist, dass man auf Krampf die Turtles zu ehemaligen
Haustieren Aprils macht. Ich finde solche erzwungenen Verbindungen,
die einwandfrei konstruiert wirken und angesichts der bereits
etablierten Vorgeschichte der Charakere seltsam wirken eher
beknackt. Dazu kommt, dass Splinter im Film eine eher blasse und
unsympathische Figur ist: Er ist hier nicht der weise Lehrmeister,
sondern ein fast schon verrückter Vater, der sich mal eben mit nem
Buch Kampfkunst beibringt und seine "Söhne" drakonisch bestraft.
Das war in den alten Filmen deutlich emotionaler gelöst. Eben
solche emotionalen Ankerpunkte fehlen dem Film, wodurch das gesamte
Geschehen der Alibi-Story nur runtergenudelt wirkt. Der Plot könnte
in 20 Minuten im Kopf eines Fanboys entstanden sein und macht weder
Sinn noch ist er spannend inszeniert. Szenen, die dramatisch sein
könnten wie
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die Gefangennahme der Turtles
handelt man geradezu im Eiltempo ab, so dass komplett die Spannung
fehlt. Dazu kommt ein nerviger Polter-Soundtrack, der nur aus einem
einzigen Thema im Loop zu bestehen scheint und die üblichen
"Krrrrr"-Effekte für knirschendes Metall, die aus der Konserve
mittlerweile jeden Hollywood-Blockbuster untermalen. Ein paar Dinge
haben dennoch funktioniert: Gerade der Anfang ist noch recht
humorvoll und die Turtles selbst sind als CGI-Wesen gut gemacht und
haben auch untereinander flotte Sprüche drauf. Wenn der Film
allerdings zuende ist, fragt man sich: "Äh und das wars
jetzt?"
Wie gesagt 5/10 (mit kleinem Fan-Bonus) - eher 4/10 wenn man zu den
Turtles sonst keinen Bezug hat. In der Reihenfolge der
Turtles-Filme sähe es aktuell bei mir so aus:
1. Teenage Mutant Ninja Turtles (1990) 8 /10
2. Turtles Forever 8 / 10
3. Teenage Mutant Ninja Turtles 2 6 /10
4. TMNT 6 / 10
5. Teenage Mutant Ninja Turtles (2014) 5 /10
6. Teenage Mutant Ninja Turtles 3 3/10