Laut ARD-Videotext wird Galeria Kaufhof auch alle Filme mit FSK18
aus dem Sortiment streichen.
Insgesamt stört mich an der erneut aufkeimenden Debatte aber vor
allem folgendes:
- Dass der Junge gezielt Kopfschüsse verteilt haben soll, kommt
wohl wenig durch Counterstrike, aber das Waffengesetzt ist ja
streng genug (wieso sollte in unserem Land ein "Sportschütze"
überhaupt scharfe Schusswaffen zuhause haben dürfen?)
- Die Polizei findet keine Anhaltspunkte für ein Motiv, daher gehe
man davon aus, dass der Konsum von gewalthaltigen Spielen und
Filmen, den Jungen beinflusst habe (und sowas schimpft sich
Ermittlung)
- Der Amokläufer war psyschich krank und das nicht zu wenig,
Depressionen können im übrigen zu gespaltenen
Persönlichkeitsstörungen führen, das nur mal so am Rande
- Wieso beahrt ein Sportschütze eine geladene Handfeuerwaffe (die
er meines Erachtens garnicht zuhause haben dürfte) im Nachttisch
auf?
- Der Junge wurde erwiesenermaßen von seinen Mitschülern gehänselt
und war aufgrund seiner Krankheit sicherlich enormen emotionalem
Stress ausgesetzt - um diese Schlussfolgerung zu ziehen, benötigt
man auch keinen Abschluss in Psychologie:mad:
- Die eigentlichen Probleme, welche nämlich durch das mittlerweile
vorherrschende Gesellschaftsbild zusätzlich verstärkt werden
(einfach mal googeln - Jugendliche in Deutschland leiden schon sehr
früh unter der Angst zu Versagen usw...) werden von den
Verantwortlichen ignoriert und mit keinem Ton erwähnt
- Politiker, welche hauptverantwortlich sind für Ressorts wie
Jugendschutz, Erziehung und Pädagogik usw. sollten wenigstens
besser als der durchschnittliche Bildleser mit der Materie
bewandert sein, allerdings glänzt mal wieder kein Volksvertreter
mit fundierten Kenntnissen, sondern nur mit Ignoranz
Fazit: Da kann verboten werden was will, denn wer die Spiele haben
will, ob volljährig oder nicht, bekommt die Spiele und Filme ohne
Probleme im Internet. Zweitens, selbst wenn dies nicht der Fall
ist, muss ich mich allen ernstes Fragen, wie ein gebildeter Mensch
überhaupt auf die Idee kommen kann, dass die tatsächliche
Ausbildung zum Präzisionsschützen an realen Waffen eines psychisch
kranken und einsamen Jugendlichen, der eine stationäre Behandlung
abgelehnt hat usw., weniger stark ins Gewicht fällt, als der
Gebrauch von Ego-Shootern.
Ein Jugendlicher der in Waffen vernarrt ist, wird in letzter
Konsequenz eben auch Spiele spielen in denen möglichst real
"geschossen" wird.
Die Ahnungslosen bekämpfen ein Symptom, anstatt der Ursache, der
nächste Amoklauf kommt bestimmt, ob mit oder ohne Spieleverbot...