Am Samstag habe ich ihn mri nun endlich angeschaut und aus Mangel
an Alternativen in unseren regionalen Kinos ebenfalls in 3D.
Zuerst einmal der Film selbst.
Der Storyverlauf empfand ich grundsätzlich recht passend, der
Schnitt bei weitem nicht so grausam, wie immer getan wurde. Die
Schauspieler neigen teilweise etwas zum Overacting, aber alles in
einem Rahmen, der zur Wirkung des Films passt.
Den Prolog fand ich grundsätzlich gut, die einführenden Worte von
Hugo Waevings Syncronstimme hatten die richtige Mischung aus
Dramatik und Informationsgehalt, auch die danach einsetzende
Geschichte Zu Paralax und Abin Suhr (nach den einführenden
Standbildern) sah richtig gut aus und überzeugte mich bis dahin zu
100%.
Danach kommt der Wechsel auf die Erde und man lerne Hal Jordan und
seine ewige Flamme, sowie andere Nebenfiguren kennen.
Das ganze präsentiert sich in einem relativ lockeren Gewand mit
teilweise ernsteren Untertönen, die jedoch in der ersten Hälfte nur
ein oder zweimal in den Vordergrund rücken.
Dabei gefiel mir auch die Leistung von Star Saphire bzw. Hals
LoveInteresset, womit ich mich von den schlechten Meinungen zu ihr
distanziere. Sie erfüllt genau den Raum der ihr vom Drehbuch
zugestanden wird und tut dies innerhalb der Darstellunsgweise der
Geschichte grundsolide.
Wirklich an Fahrt aufnehmen tut der Film aber natürlich mit Hal´s
Beförderung zur Green Lantern.
Dabei wirkt die geschichte bis dorthin auch meines Erachtens
ziemlich rund, doch mit der Problematik von Hals Angst
Verantwortung zu übernehmen im Schlepptau und der damit verbundenen
Storywendung seiner verfrühten Abreise von Oa beginnt das Pacing
des Films schlicht zu überdrehen.
Ist Hals Grundpoblem och recht glaubwürdig für einen solchen
Mainstreamfilm, so ist di4e Wandlung zum verantwortungsvollen
helden nicht einmal aufgrud der Begebenheiten unglaubwürdig,
sondern einzig aufgrund der geschwindigkeit mit der dies alles
geschieht.
Bereits die Ausbildung auf Oa ist hierbei deutlich zu kurz geraten
und der einzige Teil des Films, in dem der humor des Streifens für
mich nicht funktioniert. Die Ausbildung wird oberflächlich und
krude gezeigt, wobei ich mir hier lieber eine Zeitraffer-Sequenz
gewünscht hätte, welche unterm TSrich zwar genauso viel Laufzeit in
Anspruch nimmt, jedoch das Gefühl einer intensiveren Ausbildung
vermittelt hätte.
Optisch ist diese Sequenz auf dem Heimatplaneten der GLs eines der
absoluten Schmankerl des Films, doch letztlich ist diese Sequenz
inhaltlich zu oberflächlich undzeitlich zu stark komprimiert.
Die Darstellung von Ryan Reynolds überzeugt mich dabei jedoch zu
jeder Zeit. Egal ob der Tunichtgut, den er zu Angangs darstellt,
als auch der ernsthafte zu allem Entschlossene Hal Jordan des
Finales wirken glaubhaft und am Ende auch durchaus packend.
Jedoch wirkt es unglaubwürdig, dass
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zum einen eine Entität der Macht, wie Paralax,
mir nichts Dir nichts eine Handvoll, der wie Sinestro sagte, besten
Krieger des Corps locker besiegen kann und am Ende gegen einen
einzigen blutigen Anfänger unterliegt.
Dabei ist Paralax meines Erachtens eine der mächigsten Widersacher
des Corps und wurde letztlich verschenkt.
Andererseits macht es dem unbedarften Zuschauer deutlich in welcher
Form Hal durch die Kraft seines puren Willens über sich
hinauswächst.
Die Maske-ähnlichen Gimmicks, wie grüne Katapulte usw...machen
Spaß, wirken aber unterm Strich in ihrer Gesamtheit einen Tick zu
albern. Erst als er Paralax direkt konfrontiert und keine irdischen
Gebilde aus seinem Willen die Oberhand mehr haben,wirkt das Ganze
meines Erachtens packender. Dabei ist der Showdown aber genau, wie
die Weltraumsequenzen, insbesondere auf Oa, einfach zu kurz und
viel zu schnell vorbei.
Unterm Strich bleibt festzuhalen, dass die eigentliche Story einer
Einführungsgeschichte eines Comic-Superhelden absolut gerecht wird,
aber das probem eindeutig das fertige Drehbuch darstellt, denn der
Film leidet nicteinam an einer falschen herangehensweise; zumindest
nicht in erster Linie, sondern an einem falsch gewählten tempo und
dem Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Kapiteln, die der Film
erzählt.
Die letzte Sequenz nach dem ersten Teil des Abspanns ist zudem eine
Freude für teilwissende, wie mich, oder Kenner der Comics.
SPOILER! Inhalt
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Wenn Marc Strong alias Sinestro den gelben
Ring der Macht überstreift und von diesem in Besitz genommen wird,
schreit alles nach dem Sinestro-Corps-War
, doch auch diese Krux kommt eigentlich viel zu früh in der
Entwicklung des Franchise und fügt sich somit in das gehetzte
Gesamtbild des Films.
Aufgrund dem größten Problem, dem Pacing, kann man sich nur
wünschen, dass Warner den Film auf BD in einer um 15 bis 20 Minuten
längeren Extended Edition veröffentlichen wird, welche die
richtigen Elemente ergänzen kann, aber auch wenn nicht wird der
Film in meine Sammlung wandern, da er mich unterm Strich
unterhalten konnte und eine brauchbare Basis für weitere Filme des
GL-Franchise legt.
Zu den Effekten kann ich nur bedingt etwas sagen, da die
3D-Konvertierung eine objektive abschließende Beurteilung der
FX-Qualität meines Erchtens nicht zulässt.
Apropos 3D: Der Film profitiert nahezu garnicht von der 3D-Technik.
Einzig die Sequenzen im Weltraum gewinnen an merkbarer Plastizität,
verlieren jedoch auch wieder durch en durchweg schwarzen
Hintergrund, während die Realszenen auf der Erde keinerlei Nutzen
aus der technik ziehen können, der den Mehrpreis rechtfertigen
würde.
Am besten wirkte der 3D-Effekt daher am Anfang noch vor der
Einführung Hal Jordans...
Von mir erhält der Film gute 6,5 bis 7 Punkte von 10, unter der
Berücksichtigung eines Einführungsfilms eines Franchise.