Die Geschichte des Gebrüder-Grimm-Märchenklassikers "Hänsel & Gretel" ist bekannt: Zwei Geschwister verirren sich im Wald und landen in einem Haus, in dem eine bösartige Hexe lebt. Der Stoff für einen richtigen Horrorfilm, dachte Regisseur Oz Perkins und brachte ebendiesen mit "Gretel & Hänsel" (USA, Kanada, Irland, Südafrika 2020) im Covid-19-Jahr in die Kinos. Das Horrormärchen mit Sophia Lillis ist seit dem 13. November auf Blu-ray im Keep Case und als Mediabook-Edition, im 4K-Mediabook sowie zusätzlich seit dem heutigen Freitag, den 27. November 2020 auf Ultra HD Blu-ray als Standard-Edition im Kaufhandel erhältlich. Herausgebracht wurde "Gretel & Hänsel" von Capelight Pictures im Vertrieb der Al!ve AG mit deutscher DTS-HD-Master-Audio-5.1-Tonspur. Die Extras bestehen aus Trailern, Teasern und kurzen Featurettes. Unser Reviewer Roland Nicolai hat sowohl die HD- als auch die UHD-Umsetzung im limitierten Mediabook inklusive Booklet besprochen. Begeisterung liest sich allerdings anders:
Im Kino konnte „Gretel und Hänsel“ mit gerade einmal 50.000 Besuchern nicht wirklich glänzen und ging - nicht zuletzt wohl auch wegen der Corona-Pandemie - an den Kassen baden. Ob sich das Dilemma mit der Veröffentlichung für das Heimkino wiederholt, wird die Zeit zeigen, jedenfalls wurden mit dem tollen Mediabook-Release, das sicherlich aus optischer Sicht ein Leckerbissen für Sammler darstellen dürfte, alle Weichen dafür gestellt. Aber auch wenn die Aufmachung der Veröffentlichung sehr gelungen ist, so bleiben dennoch die inhaltlichen Defizite, welche der Film vorzuweisen hat. Inszenatorisch und visuell ist die Neuinterpretation des Grimm Märchens zwar von Regisseur Oz Perkins gut umgesetzt worden, das Drehbuch von Autor Rob Hayes weist aber zu viele Schwächen auf, weshalb man sich in den 87 Minuten auch nur bedingt gruselt. Unterm Strich ein Horrorfilm über einen sehr interessanten Stoff, den man allerdings nicht gesehen haben muss, was ich persönlich sehr bedauerlich finde - hier wäre so viel mehr möglich gewesen.
Inhalt: In einem von Hungersnot geplagten Land beschließt die mutige Gretel (S. Lillis) gemeinsam mit ihrem Bruder Hänsel (S. Leakey) die Eltern zu verlassen, auf der Suche nach einem besseren Leben. Doch bereits nach kurzer Zeit verirren sich die Geschwister im tiefen Wald und stoßen auf eine abgelegene Hütte, in der eine ältere, freundliche Frau (A. Krige) wohnt, die ihnen Zuflucht gewährt und die schmackhaftesten Speisen auftischt. Sind die beiden bereits am Ziel ihrer Träume angekommen oder ist alles zu schön, um wahr zu sein? Je länger Gretel nachforscht, desto mehr wird ihr die grausame Wahrheit der Frau bewusst … (sw)