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Zitat von Landjunge
Klipp und klar: JA! Ich will Dialekte haben, Slangs, Akzente. Das
birgt Autentizität. Ein Ire muss einen irischen Akzent haben, ein
Brite einen britischen, Texaner haben ihren Südstaatenslang,
Afroamerikaner haben ihren ganz eigenen Dialekt. Darauf würde ich
im Leben nicht verzichten wollen und es nimmt etliches an
Atmosphäre. In England beispielsweise gibt es so was gar nicht, das
Filme synchronisiert werden.
Zitat:
Zitat von Landjunge
Ja, und bei denen beschwert sich keiner. Habe in Berlin schon LE
HAVRE im OT mit deutschen UT geschaut, das funktioniert sehr gut
und ich kann kein Wort französisch!
Kann man grob so vergleichen. Mit der Zeit erkennst du jeden
Dialekt. Das war bei mir am Anfang auch nicht so, aber je länger du
OT schaust, desto besser erkennst du alles!
Das sehe ich ganz genauso.
Wohl gemerkt schau ich zumindest Filme auch immer wieder gerne mit
der Syncro, aber zum einen sind das teils Gewöhnungseffekte
(markante Stimmen von Bruce Willis, Nicolas Cage oder eine
erträgliche Stimme bei Arni) und zum anderen ist die Syncroqualität
allein stimmlich bei Kinofilmen allgemein (Ausnahmen bestätigen die
Regel) auf einem anderen Level, als das bei Serien der Fall
ist.
Bei Serien schauen ich mir eigentlich alles seit Jahren nur noch
auf Englisch an und höchsten beim zweiten Schauen mit der Frau oder
im Falle von The Clone Wars mit Frau und Kind eben doch noch in
Deutsch.
Bei Serien wie The Wire empfinde ich es aber im Nachgang als extrem
Mau sie in Deutsch zu schauen, da die Authentizität aufgrund der
ganzen Dialekte und Slangs enorm leidet, wenn diese
wegfallen.
Da hörst Du mit geschlossenen Augen, ob es ein Schwarzer aus den
Sozialblocks, der Straße oder dem Rathaus ist, ob es ein Ire, oder
sonst was ist.
Das kann eine Syncro so niemals leisten und da das Baltimore-Mosaik
und Mileustudie namens The Wire hier viele dieser Aspekte und
Gruppierungen entsprechend beleuchtet, ist es bei entsprechenden
Englischkenntnissen unverzichtbar für den ungefilterten
Genuss.
Aber anfangs ist sowas wirklich mit Schulenglisch-Kenntnissen sehr
sehr schwer zu verstehen, da man die unterschiedlichen Dialekte
nicht nur kaum auseinanderhalten kann, sondern man so viele Dialoge
akustisch nicht eindeutig versteht. Aber nach und nach wird das
alles transparenter und dadurch auch intensiver.
Und unterm Strich lebe ich dann auch lieber mit der gefahr ab und
an mal etwas nicht exakt zu verstehen...