Geschrieben: 29 Apr 2020 14:18
Blu-ray Starter
Aktivität:
Ich mag Star Wars
wirklich gerne. Besonders die Original-Trilogie hat mir immer sehr
gut gefallen, weil Star Wars für mich auch damit begonnen hat. :)
Die Prequel-Trilogie war ebenfalls interessant, weil man den
Charakter praktisch schon kannte bzw. wusste, was am Ende des Weges
aus ihm werden würde. Und ja, mir haben auch beide Solo-Filme
"Rogue One" und "Solo" gut gefallen. :) Einer düster einer lustig.
:D
Aber die Sequel-Trilogie mit Episode 7-9 gehört wohl mit Episode
4-6 mit zu meinen liebsten. Mir haben die Charaktere in der neuen
Trilogie sehr gefallen und es war großartig, dass das Haupt-Trio um
Leia, Luke und Han Solo (natürlich mit Chewbacca) noch eine so
spürbare, wichtige Rolle eingenommen hat.
:)[/color]
--Achtung, ich werde jetzt auch über
den Inhalt von Star Wars schreiben, wer also keine Spoiler mag,
sollte diesen Text mit Vorsicht genießen.-- :)
Mein Lieblings-Star-Wars-Film ist
"[/color]Star Wars:
Episode VIII - Die letzen
Jedi" (2017). Wahrscheinlich
gibt es hier viele, die anderer Meinung sind, aber ich empfand
diesen Film als sehr mutig und anders. Er war ungewöhnlich, düster
und hat mit gewissen "Regeln" gebrochen. Er hat
uns herausgefordert und dazu eingeladen, feste Denkmuster
flexibler auszudehnen, zu überdenken und in uns selbst
hineinzuhören. Gerade Luke Skywalker ist in diesem Teil
verloren und zwiegespalten. Der Grund ist nachvollziehbar und die
Entwicklung, die er durchgemacht hat sehr überraschend, aber das
macht es nur umso faszinierender. Er ist eben nicht dieser
Über-Held, der keine Fehler macht, der sich nie irrt und der auch
niemals scheitert. Auch Luke hat falsche Entscheidungen getroffen,
sich geirrt, Dinge falsch interpretiert und dadurch Fehler gemacht
für die er sich schämt. - Und genau das bringt ihn uns näher. Er
wird greifbarer, weil er verletzlich ist, weil seine Fehler
menschlich sind und sein Verhalten nachvollziehbar. Er hat viel
verloren und musste mit dem Schmerz zurechtkommen. Er musste sich
über sein Handeln und seine Fehler klarwerden, die Folgen
akzeptieren und sich für einen neuen Weg entscheiden. Für ihn galt
es seinen persönlichen Schmerz und seine persönliche Dunkelheit zu
durchwandern, um erneut die Kraft zum Handeln zu finden. – Die wohl
schwierigste Hürde ist es, sich selbst vergeben zu können, aber
genau das war sein Weg. Und aufgrund der Tatsache, dass er diesen
Mut gefunden hat, konnte er auch mit den anderen wiedervereint
werden. Er hat Hoffnung und Erlösung gefunden, wodurch er
schlussendlich eins werden konnte mit der
Macht.[/color]
Yodas Zitat: "Der größte
Lehrer Versagen ist." – ist hier hervorragend gewählt
und regt zum Nachdenken an.
Ein weiterer Grund, warum "Die letzten Jedi" mein Lieblingsfilm
ist, sind die beiden Charaktere Rey und Kylo Ren/Ben Solo. Sie
waren von Anfang an für mich die zwei interessantesten Figuren.
Gegensätzlich und doch so ähnlich. Rey ist so positiv und voller
Hoffnung, dass man sie gleich ins Herz schließt und einfach gerne
hat, aber Kylo Ren ist in seiner dunklen, schmerzlichen
Zerrissenheit extrem faszinierend. Man kann oft tatsächlich schwer
einschätzen, was in ihm vorgeht oder wofür er sich entscheidet. Er
ist sehr verschlossen, aber jeder seiner Blicke sagt mehr aus als
ein ganzer Dialog es gekonnt hätte. (Wirklich großes Lob an den
Schauspieler Adam Driver, der Kylo Ren zum Leben erweckt hat und
sein intensives, fesselndes Schauspiel.)
Rey und Kylo kommen sich in Episode 8 auf beeindruckende Weise
näher. Meine Lieblingsszenen sind tatsächlich jene, in denen Rey
und Kylo durch die Macht verbunden sind. Die Irritation, die
zögerliche Neugier, das Wegstoßen und dennoch Halt und Trost im
jeweils anderen zu suchen - ist eine spannende Mischung aus sich
widersprechenden Gefühlen, die die Charakterentwicklung von beiden
Figuren voranbringt. Das ist großartig, weil es auch Einblicke in
die Gefühlswelt gibt und die Verletzlichkeit zeigt, die vorher
hinter Wut, Ehrgeiz, einer Maske oder Waffen verborgen wurde. In
vielerlei Hinsicht sind beide noch "Schüler", die einen ähnlichen
Weg gehen und dadurch Verständnis füreinander aufbringen können.
Zum Teil sind ihre Erfahrungen vergleichbar und zum Teil sind sie
gegensätzlich. Schlussendlich gibt es nur noch sehr wenige mit
ihren Fähigkeiten, sodass es womöglich erleichternd ist die eigenen
Unsicherheiten auch bei seinem Gegenüber zu entdecken. Angst,
Schuld, Zweifel – vieles, mit dem man vorher alleine war. So können
sie einander viel geben und sich unterstützen, wenn sie es zulassen
oder sich auch genauso verletzen und zerstören, wenn sie es darauf
anlegen. – Je näher sie sich kommen, desto weniger sind sie
einander egal und desto tiefer gewähren sie einander Einblick. Die
extreme Neugier auf den jeweils anderen bleibt stets bestehen. – Da
sie aber auf gegensätzlichen Seiten stehen und keiner nachgeben
will, erschwert dieser Konflikt ihren Weg, da es sie weiterhin zu
Feinden macht, die sie eigentlich nicht sein
wollen.[/color]
Es war wirklich eine Freude Rey und Kylo
in so vielen gemeinsamen Szenen zu sehen. Zudem es auch oft
ruhigere Szenen sind (obwohl die Kämpfe zwischen den beiden auch
immer sehr schön anzusehen sind).[/color]
Für mich war Teil 8 eine emotionale Reise,
in der die meisten Charaktere eine starke Entwicklung durchgemacht
haben und zu sich selbst finden mussten. Und genau das gefiel mir
sehr in diesem Film.
Meine Highlights waren ganz klar Rey und Kylo – auch ihr
beeindruckender Kampf im Thronsaal war grandios, zeigte es sie doch
erstmals als Team. Aber ich habe mich auch unglaublich gefreut Luke
Skywalker wiederzubegegnen. Eine weitere wunderschöne Szene war,
als Leia und Luke wieder zusammen waren. Während Poe Dameron sich
immer mehr zum rebellischen Anführer mausert, ist es herrlich Leia
als mütterliche Mentorin an seiner Seite zu sehen, die ihm mit
freundschaftlichen Rat und (häufig) Tadel zu Seite steht. Die
Schlacht von Crait war eindrucksvoll in Szene gesetzt mit dem
blutroten Boden, den AT-M6 der Ersten Ordnung und dem Kampf
zwischen Kylo und Luke.
Die Landschaft erscheint hier wie ein aggressiver, wütender
Gegensatz/Kontrast zu Lukes idyllischer, friedlicher Insel
Ahch-To.
Die Auseinandersetzungen zwischen General Hux´ und Kylo Ren sind
auf jeden Fall immer sehr amüsant anzusehen. Sehr hervorzuheben
sind auch die Tiere, die in Teil 8 auftauchen. Insbesondere die
Porgs, die Funkelfüchse und die Fanthiers sind mir hier im
Gedächtnis geblieben – denn die unterschiedlichen Landschaften und
Tiere waren für mich immer ein großer Bestandteil von Star Wars.
:)
Rückblickend betrachtet bin ich der Meinung, dass J. J. Abrams und
Rian Johnson beide ihr Bestes gegeben und etwas Tolles auf die
Beine gestellt haben. Jedoch wundert es mich nicht, dass „Star
Wars: Die letzten Jedi“ zu dein häufigsten Kontroversen geführt
hat. Mir hat er allerdings sehr gut gefallen.
:)[/color]