Komme grad aus dem Kino und bin extrem Zwiegestalten. Habe gestern
zur Vorbereitung nochmal
Black Panther (2018)
geschaut und
Wakanda Forever kommt in keiner
Minuten auch nur annähernd an das Erstlingswerk ran. Trotzdem
unterhält der Film einen und es war die ganze Zeit so ein "Hit
& Miss"-Ding. Aber fangen wir mal vorne an.
Nachdem man Chadwick Boseman ja wirklich groß und gut vor 4 Jahren
als Black Panther in seiner Origin-Story eingeführt hat, wiegt es
natürlich schwer wenn so ein junger Darsteller nach dem ersten Film
direkt stirbt. Zusammen mit Covid hat es also satte 4 Jahre
gedauert um überhaupt einen Nachfolger zu erhalten. Das T'Challa
als König von Wakanda auch im Film gestorben ist wird in den ersten
Minuten direkt abgehandelt und ich dachte mir nur das die das jetzt
nicht wirklich so lieblos gemacht haben. Da wäre es besser gewesen
gar nicht drauf einzugehen. Immerhin wird das Ende und die
Mid-Credit-Scene ihm gewidmet und er bekommt dann doch noch seinen
gebührenden Abschied.
Tja und damit setzt dann die Handlung ein und man merkt an allen
Ecken und Enden wie das alles zusammengeschustert werden musste.
Wie
@flash77 schrieb wird direkt die wichtige
Kontinuität gebrochen wie man in Wakanda König wird. Das zeigen die
Drehbuchautoren einem wieder den Mittelfinger weil das Publikum ja
alles frisst. Ich kam mir einfach nur verarscht vor. Dann muss man
einen neuen Bad Ass als Gegenspieler einführen der aber an sich gar
nicht Bad Ass ist. Gerade der Teil in dem seine Handlungen erklärt
werden machen ihn an sich zum Hauptprotagonisten mit dem man
mitfiebert und dann wird man wieder von den Drehbuchautoren
verarscht. Entweder ist Wakanda Verbündeter oder Gegner. Was
dazwischen gibts nicht. Ich meine WAS? Ne also die
Geschichtenerzähler bei Disney gehören schon länger komplett
ausgetauscht, weil sich dieser Murks schon durch die gesamte
Phase IV zieht. Joar und dann müssen natürlich die
ganzen Rollen der anderen Schauspieler noch ausgefüllt werden.
Shuri nervte mich schon im ersten Teil und ist hier nicht viel
besser. Und ob wir mit der Königin, Prinzessin Shuri, General Okoye
und Nakia nicht schon genug "Frauenpower" haben muss natürlich auch
nich Iron Heart eingeführt werden. Und diese Person hat den selben
Nervfaktor wie Shuri. Und solche Gören werden uns als Nachfolger
von Ikonen wie Iron Man oder Black Panther gegeben. Ne Du es macht
einfach keinen Spaß und es gibt einen Grund warum man dann mit
Namor eher mitfiebert. Trotzem gefiel mir in all dem Wirrwarr
General Okoye ebenfalls sehr gut und sie ist irgendwie ein
Showsteeler. Da hört es dann aber auch auf mit der Symphathie für
die Charaktere. Ach ja Martin Freeman ist auch wieder an Bord.
Warum? Kann ich nicht sagen. Sein Handlungsstrang ist auch völlig
irrelevant und soll einfach mit Valentina Allegra de Fontaine
wieder auf was anderes hinweisen / aufmerksam machen, was mir
mittlerweile aber völlig am Allerwertesten vorbei geht. Zumal wer
Falcon and the Winter Soldier nicht gesehen hat
wird ja mit dieser Rolle gar nichts anfangen können.
Trotz allem wird man dann irgendwie unterhalten auch wenn zu keiner
Zeit
Black Panther-Feeling aufkommt. Und wer wegen
diesem Superhelden in den Film geht wird auch bitter enttäuscht
werden. Bis auf das wirklich klein geratene Finale gibt es keinen
Auftritt. Aus diesem Grund hat das Marketing auch
Wakanda
Forever in fetten Lettern aufs Plakat gebracht weil es nun
mal ein
Wakanda- und kein
Black
Panther-Film ist! Wenn man das erkennt und in einem
Superheldenfilm auf den Superheld scheißt dann macht es sogar Spaß
zu sehen wie ein duzend Talocaner mal eben Wakander niederringen
(wieder so ein Plothole).
Bleibt am Ende der audiovisuelle Bereich der Marvel-typisch nichts
falsch macht. Schöne Bilder und sauberes CGI welchem man abnimmt
das es diese Welt gibt. Richtig gut gefiel mir Talocan wovon aber
viel zu wenig gezeigt wurde und man merkt das Marvel sparen muss.
Der finale Kampf dauert nur wenige Minuten und ist für so einen
Konflikt auch einfach zu klein geraten. Und zwischendurch gibts an
sich auch nur zwei Actionszenen. Irgendwie wird man auch immer von
Szene zu Szene geworfen wo ich öfters dachte da fehlt doch jetzt
was und andere Dinge ziehen sich dann ins unendliche. Das Pacing
ist einfach schrecklich. Der Score wiederum ist gut gewählt und die
afrikanischen Gesänge passen natürlich perfekt ins Setting. Und
auch wenn ich das neue Lied von Rihanna nicht mag, passt es doch
gut in den Abspann rein.
Insgesamt ist die komplette
Phase IV des
MCU für mich eine einzige Katastrophe und mir
gefiel fast nichts daraus. Umso mehr hatte ich auf
Wakanda Forever gehofft, der aber
einfach unter keinem guten Stern in der Produktion stand. Es ist
Stückwerk das jetzt irgendwie versucht den Black Panther zu
ersetzen. Mit der Wahl auf ein dürres 40 kg Mädchen (schaut auch
mal mit Sinn und Verstand an wie schmächtig und schmal sie im
Kostüm ist) als Black Panther wurde sicherlich die schlechteste
aller Möglichkeiten gewählt. Grad wenn man vorher so Schwergewichte
wie Chadwick Boseman oder Michael B. Jordan in der Rolle gesehen
hat. Aber ist egal. An Diversitätspunkten kann man mit ihr direkt
mehrere Dinge bedienen und in der Disney Agenda abhaken. Das
dadurch Filme aber einfach schlecht werden ist ja egal. Puh
wenn ich jetzt so nachdenke und das hier auch schreibe ist der Film
doch schlechter als in meinem Recap auf der Rückfahrt eben. Ich
meine wenn einem der Cameo von jemanden aus Teil 1 noch am meisten
mitreißt läuft doch etwas extrem schief.
Kurz zu 3D: kann man sich sparen. Marvel typisch keine Pop-Outs und
das plastische 3D der Tiefenwirkung ist an sich auch nicht
vorhanden. Aber mit 3D hat das
MCU ja noch nie
geglänzt. Das beste am 3D war der
Avatar 2 Trailer
vorm Film!
Aktuell ringe ich mich grad ab noch soeben
6 von 10 Vibranium-Kriege die keine Kriege sind
zu geben!
MCU wir sehen uns dann zu
Ant-Man
3 im Februar wieder - wo der Trailer leider auch die
Erwartungen bereits jetzt dämpft.
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists