Geschrieben: 26 Nov 2017 00:46
Blu-ray Fan
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Toshiba 42XV635D
LG BD370
Bedankte sich 10 mal.
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Ich habe mit meinen 26 Jahren schon so
einige Filme angeschaut und es gab schon einige Totalausfälle,
jedoch wirft "The Dinner" alles über Bord was es bisher gab. Ich
kenne keinen schlechteren Kinofilm, der mich so sehr zur Weißglut
gebracht hat.
Nun ich muss mich beherrschen, denn während der Sichtung des Films
war ich teilweise wie versteinert und konnte keine Miene verziehen.
Egal mit welchem Aspekt man anfangen möchte, der Film ist einfach
unterste Schublade. Oren Moverman hat als Regisseur alles falsch
gemacht was man nur falsch machen kann. Er hat eine Hollywoodgröße
wie Richard Gere komplett verheizt, denn selbst als alter Show Hase
merkt man ihm an, wie gelangweilt er teilweise agiert. Kein Wunder
denn das Drehbuch gilt für mich als größtes Mysterium, der gefühlt
letzten 200 Jahre. Keine Ahnung was sich die Drehbuchautoren dabei
gedacht haben, aber mir kam es so vor, als hätten sie es in einem
Zustand verfasst, wofür man sich später in der Öffentlichkeit
schämen würde. Nur leider lässt sich der Fehler nicht mehr
rückgängig machen. Wenn man bedenkt, dass der Film sogar im
deutschen Kino lief, bekomme ich jetzt schon ne Krätze. Denn wie
viele Filme wurde bei uns nur auf DVD/-Blu-ray veröffentlicht,
wofür man sich für einen Kinoabend gefreut hätte. So ein Film wie
"The Dinner" wäre selbst in der Videothek noch fehl am Platz, denn
jede Filmminute ist eine pure Qual für jeden erdenklichen
Filmkonsument.
Die Inszenierung ist nicht nur peinlich, sie ist sogar so
stümperhaft, dass ich dachte das irgendein Filmstudent im ersten
Semester für den Film engagiert wurde. Sorry, aber sowas kann man
sich im heutigen Zeitalter nicht mehr erlauben. Der ganze Film ist
mit so viel Belanglosigkeit ausgestattet, dass selbst ich nichts
Positives anmerken kann.
Die Geschichte ist wirr, konzeptlos, langweilig & mehr als
fragwürdig. Im Grunde genommen wird man als Zuschauer gar nicht
wirklich eingeweiht. Das sogenannte "The Dinner" wird zum
Nebenschauplatz, denn der Film beschäftigt sich viel mehr mit den
Rückblenden "Paul Lohman", wäre ja auch nicht all zu fatal. Jedoch
beschäftigt der Film sich fast ausschließlich mit Rückblenden und
das ist der größte Fehler des Films. Genau ab diesem Punkt verfällt
der Film in ein Konstrukt, worauf er sich nicht mehr befreien kann.
Denn er verstrickt sich immer tiefer mit der Psyche von Paul
Lohman, dabei werden die anderen Schauspieler gänzlich
vernachlässgt. Erst gegen Ende des letzten Drittels erzählt man den
Film wieder in der Gegenwart. Damit der Film noch uninteressanter
wird, beschäftigt man sich auf mich dem Charakter von Michael
Lohman. Was man hier dem Zuschauer zelebrieren wollte ist auch mehr
als befremdlich, denn immer wieder zeigt man wie Michael Lohman
eine wehrlose Frau mit ein paar Streichhölzer anzünden möchte.
Später zeigt man dann wie er sich bei seinem Vater für diese Tat
entschuldigen möchte. All diese Szenen verlieren an Wert, da man
mit keinem der Charakter mitfühlen kann.
Was die schauspielerischen Leistungen angeht, schießt Steve Coogan
ab. Selten habe ich solch ein scheußliches Schauspiel erlebt wie
bei ihm der Fall war. In jeder seiner Szenen verkommt er zu einer
Witzfigur und wirkt dabei völlig fehl am Platz. Teilweise hatte ich
das Gefühl, er wirkt wie ein Fremdkörper der nicht dazugehören
möchte. Die Dialoge, die er von sich gibt, sind zum Zähne
knirschen. Die restlichen Schauspieler sind ebenfalls nicht
sonderlich auffällig, wobei Richard Gere irgendwie das Ruder
übernehmen möchte, ist er Chancenlos. Das Drehbuch lässt es einfach
zu, da jeder der Protagonisten darin gefangen ist, das zutun worauf
sich gar keine Lust haben. Der Film ist weder ein Drama noch ein
Thriller denn beide Komponenten mag der Film nicht verbinden oder
gar aufgreifen. Es ist meiner Meinung nach ein nicht definierbares
Genre, welches man in keine Schublade stecken kann. Falls man den
Film sich bis zum Ende angeschaut hat, wird man als Zuschauer das
größte Grauen in seinem Leben zu Gesicht bekommen. Denn das
Filmende ist mit Abstand das beschissenste Ende was ich jemals
erlebt habe. Ich dachte der Film hätte bis dahin alles gezeigt was
man nur falsch machen kann. Ich weiß nicht, ob ich das Gefühl als
unbändige Wut oder eher mit Sprachlosigkeit beschreiben soll, aber
wer zum Henker denkt sich solch einen Murks aus, um den Film so
Enden zu lassen.
Fazit: KEIN WITZ!!!! Es ist mit Abstand der schlechteste Kinofilm
den ich jemals zu Gesicht bekam. Es gibt nichts positives, das ich
anmerken kann, selbst wenn ich ein Auge zudrücken würde, wäre es
eine Schande für so einen Film. Drehbuch, Regie, Produktion,
Geschichte & Szenenbild sind mehr als befremdlich, für einen
Kinofilm. Wenn es nach mir geht, sollte der Film bei der goldenen
Himbeere alle Preise abräumen. Jeder, der mich kennt weiß wie ich
es meine und sowas schreibe ich zum aller ersten Mal. Vom dem her
gibt es nur noch eines zu sagen: SCHAUT EUCH BITTE DIESEN
ROHRKREPIERER NICHT AN!!!!!!!!! 0/10