Hi ihr!
Heute war ich im wohl angepriesesten Film bislang von diesem Jahr
"Joker" und das war mein Eindruck:
Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) lebt in einer kleinen Wohnung mit
seiner Mutter Penny (Frances Conroy) in Gotham City. Die Stadt hat
ein großes Müllproblem. Thomas Wayne (Brett Cullen) kündigt kurz
darauf seine Kandidatur als Bürgermeister für Gotham City an.
Arthur versucht sich als Werbe-Clown, wo er von Jugendlichen
geschlagen wird und kurz darauf als Comedian, aber wird in mehreren
Jobs gefeuert. Zu allem Überfluss wird er nach einem Auftritt in
Murray Franklin (Robert De Niro) seiner Show ebenfalls aufs Korn
genommen. Trotzdem hält er an dem Plan fest. Seine zuvor bereits
diagnostizierte psychische Störung mit Lachattacken nimmt mit jeder
Enttäuschung immer heftigere Ausmaße an, bis es zur endgültigen
Eskalation kommt.
Diesen Joker-Film mit den anderen Joker-Rollen bzw. Darsteller zu
vergleichen ist sehr schwierig, da es eine ganz eigene Version ist.
In diesem Film ist der Joker weder ein Gangster wie Jack Nicholson,
noch ein Rebell wie Heath Ledger. Joaquin Phoenix verkörpert einen
zunächst sehr angeschlagenen und verzweifelten Charakter, der
jedoch extrem authentisch wirkt. Was die Mimik und Gestik betrifft,
erinnert er schon etwas an den The Dark Knight Joker, aber ist
trotzdem nicht vergleichbar. Der restliche Cast macht seine Sache
gut, aber wenn selbst Ikonen wie Robert De Niro gegenüber Joaquin
Phoenix alias dem Joker blass wirken, will das etwas heißen. Was
die Atmosphäre ebenfalls extrem trägt ist der Soundtrack, der nicht
nur die Handlung, sondern vor allem die psychische Entwicklung des
Joker extrem gut unterstützt. Action findet sich eher selten in dem
Film, ist aber auch gar nicht nötig, die kranke Entwicklung des
Jokers zu untermalen. Wenn jedoch mal geschossen wird, dann wird es
auch entsprechend blutig.Etwas auffällig war bei dem Film, dass
sehr viel am Tag spielt. Da es sich aber auch nicht um einen
Batman-Film handelt, kann man es verstehen. Ein paar Mini-Details
wie z.B. bei der Kleidung des Jokers ist noch etwas auffällig, aber
das ist alles Jammern auf sehr hohem Niveau.
Diese wirklich authentische Charakterstudie einer der bekanntesten
Schurken des DC Universums ist bis auf ein paar Mini-Details von
Anfang bis Ende ein grandioses Werk geworden. Wenn Joaquin Phoenix
hier keinen Oscar erhält, verstehe ich die Welt nicht mehr. Für
mich ist er der Joker, der Heath Ledger bislang am ehesten das
Wasser reichen kann, was die Schauspielleistung betrifft. Der
Soundtrack weiß den Rest des eher ruhigen, aber keineswegs
langweiligen Films zu unterstützen! Für mich definitiv einer der
Anwärter für den Film des Jahres! Dafür gibt es meinerseits 9/10P!