Oh what a brave new world! Versucht die Tücken und Gefahren von
Social Media auf die denkbar einfachste Art & Weise zur
veranschaulichen. Ein Großteil der Handlung besteht aus Ted Talks,
in denen der Öffentlichkeit verklickert wird, wieso sie noch mehr
ihrer Privatsphäre aufgeben sollte. Dabei ist es natürlich nur die
Protagonistin, welche die Scharlatanerie durchschaut, der Rest
applaudiert lautstark im Auditorium. Mit dem Feigenblatt der
Sicherheit lasse sich jede Idee verkaufen. Das, was
The
Circle anprangert, ist alles andere als neu, zumindest wenn
man die letzten 10 Jahre nicht unter einem Stein gelebt hat.
Dabei wird sehr angestrengt versucht zeitgemäß zu wirken: Die
titelgebende Firma ist ein Mix aus Silicon Valley Way of life und
einem Kult. Alle Angestellten leben in ihrer eigenen paradiesischen
Kommune (Außenstehende werden als einfach gestrickt dargestellt).
Alles ist verlinkt und wird getracked. Es gibt Mitarbeiter, die
andere Mitarbeiter darauf hinweisen ihre Freizeitaktivitäten in
ihrem Profil festzuhalten. Der CEO wird wie ein Messias verehrt,
ist eine Mischung aus Zuckerberg & Jobs. Dazu wird ständig mit
aktuellen Werbephrasen um sich geworfen ("Sharing is caring!",
"We'd like to take it a step further."), damit auch der letzte
Dulli versteht, dass das hier Dargestellte keine Zukunftsmusik mehr
ist.
Das schlimmste ist aber wie einfach
The Circle gestrickt
ist: Zuerst ist alles super aufregend, dann kommen langsam Zweifel
auf bis es ruckzuck zu spät ist (dieser Moment wird sorgfältig von
Beginn an aufgebaut, sodass man ihn bereits 100m gegen den Wind
riecht). Setzt sich mit dem Thema Überwachung nur oberflächlich
auseinander und wirkt bei Zeiten wie ein Aufklärungsvideo für eine
jüngere Generation.
(3/10)