Letzte Woche gab es wieder ein grandioses dickes Päckchen vom guten
forenhase, wo ich zwei Filme drin gefunden habe,
die mich beide absolut begeistern. Film Nummer 1 ist der Fullslip
zu Miss Peregrine's Home for Peculiar Children - einen Titel, den
ich hasse, weil ich grundsätzlich Peregrine und Peculiar falsch
schreibe und Peculiar auch immer falsch lese - ich weiß sogar wie
es richtig heißen müsste… aber es will einfach nicht :D
Also „Die Insel der besonderen Kinder“ - leider ein garnicht sooo
außergewöhnlicher Film, zwar ein Tim Burton Film, aber irgendwie
nicht mehr das, was Tim Burton mal war, denkt man an die vielen
alten Filme von ihm zurück, die nicht nur eine grandios skurrile
Optik hatten, sondern auch tolle Geschichten erzählt hatten; Edward
Scissorhands, Batman, The Nightmare before Christmas, Ed Wood,
Sleep Hollow, Corps Bride, Sweeney Todd; da kribbelt es, da ist es
noch vielschichtig, da steckt noch sehr viel drin. Aber in den
letzten Jahren verblassen die Stories für mich irgendwie, werden zu
belanglosem Einheitsbrei, zünden nicht mehr, wie die alten
Filmen.
Dark Shadows, naja. Big Fish, naja. Alice, naja. Und so auch Miss
Peregrine. Die Optik ist gewohnt klasse, verträumt, spielerisch.
Die Geschichte hat auch großes Potential, aber spätestens beim
Showdown wird es dann wässrig und öde. Er hat von mir noch
8 Punkte bekommen, weil sich mein Feedback jetzt
wahrscheinlich viel schlechter anhört, als er ist. Aber wenn man
die ganzen 1990er und frühen 2000er, die ich gesehen habe, in den
Wertungen anguckt, dann lag der Regisseur damals im Schnitt mal bei
9,5-10 Punkte, bei mir. Aber die letzten Filme: Big Fish: 7/10,
Alice: 6/10, Alice 2: 7/10, Vampire Hunter 6/10. Mich macht das
schon ein wenig traurig. Ich denke, seine Hochzeit ist leider
um.
Tiefer nachdenken über den Film darf man nicht, denn ich bin nicht
so ganz sicher, dass diese Schleife, um die es in dem Film geht,
überhaupt großartig sinn macht (wieso gibt es Dinge die andauernd
wieder passieren, aber andere sind jedesmal anders? Wieso sieht
sich Jake nicht selbst, wenn er jedesmal wieder in diese Schleife
ein und ausgeht? etc.). Über sowas kann ich hinweg sehen. Die etwas
kindliche Story nimmt mir aber ein bisschen den Spaß. Der
schlimmste Punkt sind für mich die Schauspieler, gerade die
„Liebesgeschichte“ wirkt so aufgesetzt, so unrealistisch, so
unecht, dass es einfacher fällt die ganzen Fantasie-Elemente
hinzunehmen, als zu glauben, dass es da zwischen den zwei funkt.
Insbesondere das Ende und die Entscheidungen, welche hier
anscheinend aus Liebe getroffen werden, wirken überdramatisch und
unglaubwürdig - ich meine, die kennen sich wie lange?
Das Potential wäre da; u.U. sind die Schauspieler einfach zu
schlecht, aber wahrscheinlich liegt es auch stark am Storytelling
und an der Direktion. Hätte man hier stärken Fokus auf eine
realistisch wirkende Liebesgeschichte gesetzt, es wäre einiges
glaubwürdiger und nachvollziehbarer sein können.
Nichts desto trotz hat mich der Film insgesamt unterhalten - ich
glaube die Zielgruppe ist ein bisschen ein jüngeres Publikum; ob
mir der Film als jugendlicher besser gefallen hätte? Keine Ahnung.
Am Ende ist trotzdem wenig hängen geblieben, leider.
Ausgerechnet einen solchen Film habe ich jetzt dann auch noch
zweimal in der Sammlung, wo doch ein mal mehr als ausgereicht
hätte? Aber was will man machen, wenn die zwei Fullslip-Hersteller,
die ich mir ins Auge gefasst habe, so viele gleiche Titel
rausbringen? Fast ein bisschen schade, fast ein bisschen
ärgerlich.
Gerade Miss Peregrine ist auch nicht das allerbeste Release von
Mantalab. Das Lenticular hat zwar wieder einen tollen Effekt, das
Artwork gefällt mir aber von der Komposition nicht so ganz - dieses
zweigeteilte Artwork mit oben den Guten, unten den Schlechten und
in der Mitte den Schriftzug, der nochmal auf einer anderen Ebene
ist - das passt irgendwie nicht so toll zusammen; hätte man nur das
obere Artwork genommen und es großflächig benutzt, so hätte mir das
Artwork sehr viel besser gefallen.
Nicht nur deshalb war ich neugierig auf das, was uns Filmarena hier
bieten wird. Und schlussendlich muss ich anerkennen: Auch wenn
MantaLab in Designfragen oft die Nase vorne hatte - hier hat
Filmarena ordentlich aufgeholt und ordentlich was geleistet. Allein
der Fullslip ist umwerfend geil, das Artwork gefällt mir und wirkt
umso großartiger wenn man es in den Händen hält und den
Hologrammfolieneffekt sieht. Das scheint Filmarenas „Wassereffekt“
zu sein; das einzige andere mal hat Filmarena die Hologrammfolie
bei dem Film In the Heart of the Sea angewendet, für den Wal
welcher im Wasser schwimmt.
Hier gefällt mir das ganze aber noch viel besser, als es da schon
aussah. Dazu kommt ein geprägter Titel, sowie eine geprägte
Oberseite „Stay Peculiar“. Ein wirklich schöner Schuber. In diesem
Schuber finden wir ein Booklet und auch hier muss man sagen: Wow.
Dieses 36-seitige Booklet in dem neuen Bookletstil hat es in sich;
Filmarena hat schreiben gelernt, und das zeigen die uns jetzt mit
voller Macht - nicht kleckern, klotzen. Hier mal die
Inhaltsübersicht, also die einzelnen Kapitel, die minimal eine
halbe Seite, maximal 2-3 Seiten lang sind:
-
Stay Peculiar
-
From bestselling book to big-screen event
-
Miss Peregrine: Protecting the Peculiar
-
Jake: A new Arrival
-
Baron: On the hunt for the Peculiar
-
Emma: An Air of Mystery and Romance
-
Abe: The Inspiration for an Adventure
-
The Peculiars
-
Peculiar Stunts
-
Peculiar Costumes
-
Peculiar Locations
-
About the Cast
-
About the Filmmakers
Gerade auch das letzte Kapitel ist interessant - hier gibt es zu
allen möglichen beteiligten ein paar Sätze, also natürlich dem
Regisseur, aber auch den Producern, Screenwriter, Book, Director of
Photograph, Product Designer, etc.
Alles in allem wird hier unglaublich viel Textmaterial geliefert,
da kann sogar den meisten Mediabooks schwindelig werden. Nachteilig
muss ich allerdings auch hervorheben, dass dies zulasten des
Artworks passiert und die Balance hier klar auf der Textseite
liegt, die größtenteils mit weißer Schrift auf schwarzen Seiten
daherkommen und nur selten mit Bildern aufgelockert werden. Ein
bisschen mehr Balance wäre hier wünschenswert. Andererseits finde
ich diesen Mehrwert, den Filmarena hier neuerdings liefert,
wirklich bemerkenswert, denn wie gesagt - selbst viele Mediabooks
sind weitaus langweiliger geschrieben und kommen mit weniger Seiten
und allgemeineren, langweiligeren Texten daher. Ich bin also hin
und her gerissen, zwischen wow, toll und ein bisschen mehr Balance
täte gut.
Man kann aber gerade bei diesem Release über einen Mangel von
Bildern nicht meckern, und wenn Filmarena das jetzt immer so
ausbalanciert, dann geht das eigentlich auch in Ordnung. Das
Steelbook, welches das normale weltweit erhältliche Steelbook ist,
platzt nämlich förmlich aus allen Nähten. Zunächst aber haben wir
auf dem Steelbook ein Lenticular, das mal wieder hervorragend gut
aussieht. Top, ich bin schon Müde geworden, die
Filmarena-Lenticulars immer zu kritisieren - schön das ich das
nicht mehr tun muss :D
Wir haben ein farbenfrohes Bild, es zeigt
das Schloss bei Tag. Und durch Kippen (wobei wieder dieser
Streifeneffekt als Zwischenschritt auftaucht) haben wir das Schloss
bei Nacht in Grautönen. Beide Lenticular-Bilder sind scharf und
Details kommen gut raus, es gibt keine Schattenbilder: Was will man
mehr?
Das Steelbook selbst ist Matt gehalten und hat leichte
Glanzeffekte, bspw. auf der Rückseite in den Fenstern des Hauses.
Ansonsten ist es recht schlicht, hinten haben wir Credits, die
Front ist komplett Textfrei, auch kein Titel. Dafür ist aber die
Seine beschriftet. Es ist das selbe Steelbook dass es auch überall
einzeln zu kaufen ist, und das auch schon bei der Veröffentlichung
von Mantalab dabei war.
Innen finden wir daher auch die 2D und 3D-Disc, und auf der anderen
Seite einen so prall gefüllten Plastikumschlag, dass es eine Tortur
war, hier die Inhalte alle heraus zu bekommen: in dem großen
Plastikbeutel befinden sich neben 7 Postkarten auch zwei kleinere
Tütchen mit den Art Cards, derer wir 15 vorfinden: Die
unterschiedlichen Charaktere gezeichnet, teils doppelt in
unterschiedlichen Posen. Sehen sehr schick aus, und sind mal etwas
anderes als die typischen Character Cards. Die Character Cards
wiederum kommen diesmal in Postkarten-Größe, und auch hier hat sich
Filmarena gedacht: Klotzen. 13 Stück an der Zahl sind so viele,
dass die alle nicht mehr ins Steelbook passen - unmöglich. Deshalb
hat man kurzerhand die letzten 6 Karten ausgelagert, dafür einen
hübsche kleine Pappmappe erstellt, mit einem schlichten, aber
passendem Design, extra eingeschweißt und dem Film separat in die
Box dazu gelegt. Diese Karten zeigen die einzelnen Charaktere in
typischen Filmszenen als Nahaufnahme im Garten, und - ich kann
nicht oft genug betonen wie cool ich das finde - mit individuellen
Kartenrücken, auf dem man den Namen der Figur und eine kleine
Charakterbeschreibung bekommt.
Was soll man also noch groß zu diesem Release sagen? Hier ist
Filmarena echt in die vollen gegangen - dagegen wirkt das
Mantalab-Release mit den 3 Postkarten und den 6 Character Cards
nahezu lächerlich. Natürlich bleiben beide Filme in meiner
Sammlung, und auch wenn ich die Mantalab-Edition sehr abgewertet
habe - auch wenn der Schuber nicht so toll designed ist, ist der
3D-Effekt trotzdem toll, den es auf dem Schuber gibt, und ich finde
auch das Mantalab-Booklet rein von der Gestaltung her besser und
mehr zum Film passend als das von Filmarena. Aber wenn ich eine der
zwei Editionen empfehlen müsste, würd ich ganz klar und deutlich
auf die Filmarena-Version deuten - mit riesigem Abstand! Wirklich
tolles Release.
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