Heute gesehen!
Als geneigter "Del Torro" - Fan waren meine Erwartungen ziemlich
hoch und auch dank der tollen Geschichte und des grandiosen
Trailers war ich mehr als gespannt, was der Spanier hier wieder
zaubern kann.
Kurz gesagt, "The Shape of water" ist für mich ein ganz heisser
Anwärter auf den Film des Jahres 2018.
Die schauspielerischen Leistungen, die hier von jeder der
Hauptpersonen abgerufen wird, ist unglaublich.
Sei es "Sally Hawkins" als stumme Putzkraft, die sich mit dem
"Wesen" verbunden fühlt, und diese Gefühle ausschliesslich durch
Gesten und Blicke auf den Zuschauer transportiert, oder "Michael
Shannon" der wieder einmal einen genialen und hassenswerten bösen
Menschen spielt und in dem "Wesen" einfach nur ein Stück Fleisch
sieht.
Auch "Octavia Spencer" als "Elizas" Kollegin und Freundin "Zelda"
spielt ganz hervorragend und ist für einige Lacher gut.
Die ganze Atmosphäre im Film ist unglaublich düster und auch
irgendwie trostlos und scheinbar kann nur die "Beziehung" zwischen
Mensch und "Monster" ein kleines bischen Licht ins Dunkel bringen,
aber sie ist auch unglaublich stark und weiss auf voller Linie zu
begeistern.
"Richard Jenkins" als Nachbar und bester Freund von Eliza ist auch
so ein Glücksgriff und bereichert den Film nochmal ungemein.
Natürlich darf in einem echten "Del Torro" auch die Gewalt nicht
fehlen und diese ist schon wie damals bei "Pans Labyrinth"
teilweise vollkommen unerwartet und wirklich blutig und
schmerzhaft. Die Freigabe ab 16 ist auf jedenfall gerechtfertigt.
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Da gibt es mehrere Folter-Szenen, blutige
Schiessereien und einen fiesen Kehlenschnitt , um nur einige zu
nennen.
Es gab ein paar kleinere Szenen, die mir nicht so ganz gefallen
haben
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"Das Wesen beisst einer kleinen Katze den Kopf
ab"
"Eliza steigt nackt zu dem "Wesen" in die Wanne (das fand ich etwas
zu anschaulich und man ist praktisch gezwungen, sich ein Bild
auszumalen, was man vielleicht besser garnicht sehen will)
Die zwar kurze, aber in meinen Augen unpassende
"Schwarz-Weiss-Gesang-Szene"
Diese Kleinigkeiten haben mich von der Höchstwertung abgehalten,
aber ansonsten ist dieses Kunstwerk aus modernen Märchen und
düsterem (ja, ich mag schon fast sagen eine Art) Horrorfilm ein
Genuss und sollte auch so manchem selbsternannten Cineasten (zu
denen ich nicht gehöre) begeistern können.
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Die beste Szene und der beste Spruch im Film
auf dem WC des Forschungslabors
Strickland (Shannon) "Ein Mann wäscht sich nur einmal die Hände,
entweder bevor er Wasser lässt oder danach! Alles andere ist nur
ein Zeichen von Schwäche!" Und wie ernst er bei dieser Aussage die
beiden Putzfrauen anschaut, wirklich zu herrlich!
Und ich bleibe dabei, und sage, dass dieses Wesen auf jedenfall mit
"Hellboys Abe" verwandt ist, denn die Ähnlichkeit ist verblüffend
und beide mögen gerne Eier.
ich gebe 9,5 von 10 Punkten