Ich habe ihn vor zwei Wochen in der Sneak sehen können und habe
mich natürlich sehr gefreut, denn nach dem Trailer war ich total
begeistert.
Und so fängt dieser Film irgendwie Animationsfilmtypisch mit einem
Song an, in dem alle Lebensmittel des Supermarkts singen, man wird
recht schnell über diesen Song durch den Markt geführt und die
Grundprämisse - Lebensmittel denken sie kämen in eine Art Paradies
wenn sie ausgewählt werden - ist schnell gesetzt. Darüber hinaus
ist er in den ersten Minuten aber auch schon urkomisch Zweideutig -
das männliche Würstchen, dass in den Schlitz des weiblichen
Brötchen eindringen möchte, ein Würstchen, dass zu kurz ist und
deshalb vielleicht vom Brötchen garnicht gefühlt wird, wenn es
eindringt, Fingern, etc. Das bringt einen - wenn man auf solchen
Humor steht - doch ziemlich zum lachen.
Allerdings, und hier verspielt der Film dann meiner Meinung nach
eine ganz dicke Chance - hat man schon im ersten Viertel des Films
das Gefühl, alle Witze gehört zu haben. Trotzdem geht es munter nur
auf diese Tour weiter. Immer Krasser und immer Härter - nach der
ersten Szene die ganz klar zweideutig eine Vergewaltigung andeutet,
gibt es auch diese noch zwei-drei male - diesmal härter klar. Aber
wenn man schon im ersten Moment gedacht hatte, "Okey, ein bisschen
krass", wird man nach zwei und drei nurnoch angewiedert sein; wenn
man auf der anderen Seite aber dachte "Heftig, aber lustige Idee,
irgendwie" wird man nach zwei und drei nicht mal mehr müde drüber
lächeln können. Irgendwie geht es nur Schlag auf Schlag von Witz zu
Witz. Da sind sicherlich einige gute Dinge dabei, und es wird
tatsächlich nichts ausgelassen - sogar der
Israel-Palestina-Konflikt wird hier auf an für sich gelungene Weise
parodiert wobei auch kein Gedanke an politischer Korrektheit
verschwendet wird, und immer wieder finden sich tolle
Anspielungen/Hommagen auf andere Filme - am offensichlichsten "Der
Soldat James Ryan". Mich aber haben sie nach kurzer Zeit
gelangweilt - und hier kommt das Problem: Neben Witzen und
Anspielungen/Hommagen hat der Film auch leider nichts zu bieten.
Die Story ist völlig im Hintergrund, die Charaktere austauschbar
und egal, und so kommt dann recht schnell Langeweile auf. Auch sind
die Witze teilweise so grenzwertig, dass man nicht drüber lachen
kann (und das will bei mir als großer South Park-Fan schon was
heißen) - es gab einige intelligente Ideen, aber insgesamt sind
diese schnell ausgelutscht und so versuchen die meisten Witze nicht
mit Kreativität oder Intellekt zu Punkten, sondern einfach nur mit
ihrer derben Rauheit zu schockieren; das Funktioniert für mich
dann, wenn diese Stellen gezielt eingesetzt werden würden, nicht
aber wenn es den ganzen Film nur so davon herunterhagelt. Und die
meisten tollen Ideen (die James Ryan-Szene, die Küchenszene, etc.)
sind auch leider für den Trailer verschwendet worden - besser als
das wird es - Story und Szenentechnisch - nicht.
Damit verkommt der Film dann für mich zu etwas, das eine absolut
geniale Idee hat, und in seiner Form als Animationsfilm so recht
einmalig ist, das Potential aber in keinster Weise ausschöpft und
stattdessen ohne Pointe immer nur von einem krassen Witz zum
nächsten Hangelt. Damit verspielt er es, so unterhaltsam zu
bleiben, wie er anfänglich verspricht, es kommt zu Längen und
Langeweile und man wartet eigentlich die ganze Zeit darauf, dass
noch was tolles passiert - vergebens, denn die Story gibt einfach
nichts her. Schade. Für mich, nach dem verheißungsvollen Trailer
eine ziemlich große Enttäuschung!
5/10
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