Man vergisst bei James Bond vielleicht manchmal etwas zu sehr, dass es mehr oder weniger Literaturverfilmungen sind. Das Problem hat man Imho bei Sherlock Holmes auch. So sehr ich bei Literaturverfilmungen auch eine recht freie Interpretation befürworte, eines ist immer essentiell: Der Geist der Vorlage muss getroffen werden, sonst sollte man so ehrlich sein und ein neues Franchise aufmachen.

Just my 2 pence...

Literatur halte ich da zwar für ein starkes Wort aber ja. Man "vergisst" es hauptsächlich deswegen, weil es nicht wichtig ist für den Großteil der Zuschauer. Die Leute sind mit den diversen unterschiedlichen Bonds aufgewachsen und haben sich an die unterschiedlichen Ausprägungen der Figur gewöhnt. Was der "Geist der Vorlage" ist, ist in diesem Zusammenhang dann wiederum große Interpretationssache.

Genau, die Frauen sollen sich auch nicht über mangelnde Frauenquoten in Chefetagen aufregen und selber Firmen gründen.
Falls Clinton scheitert, wird dann auch ein neues weibliches Amerika gegründet?

Polemik und absolut hinkende "Vergleiche", die keinerlei näherer Betrachtung standhalten sind aber auch eher kontraproduktiv.

Natürlich soll es im gesellschaftlichen Leben um sachliche Gründe wie Qualifikation und soziale Kompetenz und nicht um Geschlecht oder Hautfarbe gehen. Aber das hat doch jetzt absolut nichts mit der Erfüllung einer literarischen Vorlage zu tun. Ein Conan ist nun mal männlich und wenn man ihn weiblich besetzen möchte, dann hat man eine Red Sonja. Genauso ist ein James Bond aus der Arbeiterschicht eben kein James Bond mehr.. Es ist eben mehr als nur der Name und es tut keinem weh, wenn man ein neues, evtl. Erfolgreiches Agentenfranchise gründet. Jason Bourne hat es vorgemacht wie es geht.

Alles andere wäre imho der billige Versuch einem Nicht-James-Bond aus kommerziellen Gründen das (falsche) Etikett aufzukleben.

Die Polemik von Indy ist im Zusammenhang mit Bond sicherlich falsch, wenn du dir aber anschaust welche Argumentationsversuche Agent gestartet hat - ist sie durchaus treffend. Deswegen schrieb ich ja, ich führe keine Gender Diskussion mit Agent....;)

Das Bond aus der Arbeiterschicht kommt hat mit der Hautfarbe aber erst einmal relativ wenig zu tun.;)

Wenn sie es schaffen einen schwarzen, britischen James Bond aus der Oberschicht, inkl. der nötigen versnobtheit glaubhaft (!) rüberzubringen, dann hätte ich nichts dagegen.

Bei Craig fand ich das schon etwas grenzwertig dargestellt, aber er hat dann doch immer noch die Kurve bekommen. Colin Firth wäre imho der bessere Bond geworden, jetzt ist er dafür leider etwas zu alt befürchte ich.

Ich fände Hiddelston als Bond super - in Night Manager hat er ja schonmal gezeigt, dass er in so eine Rolle super passt. Alle anderen hier ins Spiel gebrachten Schauspieler könnte ich mir gar nicht vorstellen: Einen schwarzen Bond will ich halt genau so wenig sehen wie einen weißen Luke Cage und Tom Hardy ist mir einfach zu "derb" für eine solche Rolle von den Zügen her - der ist für mich kein Gentleman, sondern eher einer, der draufhaut. Craig fand ich als Bond aber auch immer komplett fehlbesetzt - eine Meinung, von der er mich in keinem der Filme abbringen konnte. Bell passt für mich auch überhaupt nicht. Fassbender ginge, ist aber auch schon ein wenig alt für die Rolle.

Es wurde aber auch schon laut, dass EON mit den Gesprächen Craig vielleicht einfach "überreden" will endlich für Bond 25 zu unterschreiben. Könnte also auch nur Taktik sein.

Ja, Firth hätte sicherlich gut gepasst. Allerdings ist er, wie du schon anmerkst, zu alt.

@Vincent: Also Fassbender würde ich jetzt nicht als zu alt ansehen, der wird ja erst 40. Aber wie ich schon schrieb, ich will ihn nicht in der Rolle sehen. Dafür halte ich ihn für einen zu guten Darsteller der wirklich noch anderes machen kann, was mich mehr unterhält.

Wieso? Nur weil es nicht Shakespearesque Ansprüche erfüllt? Ich kenne die Bond Bücher ehrlich gesagt nicht, aber schlechter als so mancher 08/15 Streifen, der in den letzten Jahrzehnten über die Leinwand flimmerte oder gar als vermeintlicher Bestseller in den Buchläden stand (Ich sag nur 50 Shades of Grey, Feuchtgebiete oder andere "literarischen" Ergüsse), können sie gar nicht sein.

Da du ja selber diese Art von Büchern attackierst, wundert mich schon deine Nachfrage. :)
Nur weil es "schlechteres" gibt - wird daraus noch nichts überragendes. Aber das wäre dann die nächste Meinungsdiskussion - die zum Scheitern verurteilt ist. ;)