Hier mal meine Kritik zu dem Film:
Hallo,
so nun ist es ein Tag her und ich habe das Trauma noch immer nicht
überwunden. Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen aber ich
versuche es einfach mal. Ich bin seit 25 Jahren Transformers Fan
und habe mich wie ein kleiner Junge auf den Film gefreut! Nun, es
hätte das Filmereignis der Jahres werden
können, wenn ein anderer als Michael Bay Regie geführt hätte und
wenn das Drehbuch nicht während des Autorenstreiks entstanden wäre.
Um es kurz zu machen, ist Transformers 2 eine Beleidigung für
jeden
Fan und eine Zumutung für jeden Kinozuschauer dessen IQ ausreicht
um seinen eigenen Namen schreiben zu können.
Nicht nur, dass die Handlung mehr Löcher hat als ein Schweizer
Käse, nein der Film wird noch mit völligen überflüssigen Szenen
unnötig in die Länge gezogen und das mit einem "Humor" , den man
noch nicht
mal als vorpubatär bezeichnen kann. Einige Szenen haben mich sogar
peinlich berührt und ich schämte mich meines Transformers-Shirts im
Kino. Bay versprach uns mehr Interaktion zwischen den Robotern
und
eine Ausarbeitung der Charaktere. Davon ist nichts zu sehen.
Schlimmer noch, wer die Prequel Comics nicht gelesen hat, für den
funktioniert der Film überhaupt nicht. Es wird nicht mal erklärt,
wo die neuen Autobots herkommen oder wer sie sind. Aber es spielt
ja auch kaum eine Rolle, da so mancher der Autobots kein Wort
spricht und der Rest mit Ausnahme von Optimus und Jetfire
vielleicht zwei Sätze.
Viele Fans freuten sich auf die Constructicons, welche sich ja zum
gigantischen Devastator verbinden. Dieser jedoch spielt in der
langatmigen und öden Schlußschlacht (ganze 45 Minuten) keine Rolle.
Vielmehr
fungiert er als übergroße Abrißbirne, wobei wir schon beim nächsten
Thema wären. Devastator baumeln zwischen den Beinen zwei
Abrißbirnen, welche unschwer als Hoden zu erkennen sind. Das ist
nicht nur
dümmlich, sondern läßt die eigentlich furchteinflößende und
unaufhaltsame Vernichtungsmaschine lächerlich erscheinen. Apropos
unaufhaltsam: Devastator wird von einem einzigen Schuß
niedergestreckt und das nicht mal von den Autobots, sondern wie
könnte es auch anders sein, von der heldenhaften US-Marine. Im
Prinzip sind die Autobots in der Schlußschlacht kaum zu sehen und
haben gerade mal eine Statistenrolle.
Die Decepticons werden größtenteils vom Militär platt gemacht wobei
einmal mehr das US-Militär heroisiert wird, obwohl doch dies den
Bots zusteht. Um noch mal zu Devastator zu kommen, während der
herumläuft sieht man trotzdem noch einzelne Constructicons
rumlaufen. Hä?? Und Bonecrusher, der ja in Teil 1 von Optimus Prime
getötet wurde, mischt auch kräftig mit, genauso wie der eigentlich
tote Blackout. Michael Bay, willst du uns verarschen oder hälst du
uns einfach für dumm?
The Fallen also Oberbösewicht wird auch innerhalb von zwei Minuten
zur Strecke gebracht. Und während der Verlust von Jazz in Teil 1
noch bedauert wurde, wird auf den Tod der Autobots überhaupt
nicht
eingegangen. Dazu kommt noch das die Beziehung zwischen Megatron
und the Fallen stark an Darth Vader und den Imperator erinnert. Sie
reden sich soagr mit Meister und Schüler an. Extrem nervig und
peinlich sind die Auftritte von Sam´s Mutter und seinem
Zimmergenossen und ach ja warum Bumblebee wieder nicht mehr
sprechen kann, erfahrt ihr natürlich in den Comics. *lol*
Und während im ersten Movie wenigstens noch die Güte und Weisheit
von Optimus Prime angedeutet wird, wofür wir ihn alle ehren und
lieben wird sein Charakter in diesem Film sogar zum Teil verzerrt,
als er
einen verletzen Con mit dem Satz. "irgendwelche letzten Worte?"
executiert. So was würde Prime nie tun! Niemals! Auch verschwinden
wieder Charaktere einfach so. Ist ja auch egal, der dumme Zuschauer
will ja nur Explosionen sehen. Es ist eine Schande und mehr als
traurig. Das Transformers-Universum bietet so vieles vor allem an
Charakter und Intelligenz. Ist aber an dem Film alles schlecht?
Nein, er hat trotz allem seine Momente. Der Kampf im Wald ist
absolut episch und wohl das gewalstigste was je auf Zelluloid
gebrannt wurde. Sehr gut wird auch Jetfire dargestellt und auch die
Zwillinge wissen stellenweise zu
unterhalten. Allein für den Kampf im Wald lohnt es sich einen Blick
zu riskieren. Denn dort darf Optimus zeigen, was in ihm steckt und
warum er der Anführer der Autobots ist. Auch die Effekte, man mag
es kaum glauben, sind noch besser als im ersten Film. Ma sieht
sogar die Angst in Prime´s Gesicht. Ohne Den Kampf im Wald und ohne
Jetfire würde ich dem Film 3 von 10 Punkten geben. So kann ich mich
gerade noch zu einer 4 überwinden. Die letzten 45 Minuten sind im
Prinzip eine Werbefilm für die US-Armee, aber eines muß man Bay
lassen: Es ist eine kunst einen Film ohne Inhalt auf 148 Minuten zu
bringen.
Bleibt nur zu hoffen, dass Bay es wahr macht und keinen dritten
Teil produziert und das Projekt einen neuen Director bekommt. Doch
da dieser Schund an der Kinokasse fast so erfoglreich ist wie The
Dark Knight, wage ich es zu bezweifeln.
Grüße ein zutiefst enttäuschter Marco
P.S. positiv war noch die Beziehung zwischen Starscream und
Megatron. So wie wir es kennen und lieben!
Sanfte Grüße euer IRONHIDE
