Sicario gehört zu meinen persönlichen Highlights aus dem Kinojahr
2015. Aufmerksam darauf wurde ich erst relativ spät durch einen
Trailer im Sommer, ungefähr 3 Monate vor Kinostart. Hab dann auch
nach schauen der Trailer einen befreundeten spanischen
Muttersprachler gefragt, wie man es ausspricht. In den Trailern
stand ja schon was zur Bedeutung des Wortes Sicario:
Hitman/Auftragskiller.
Wir erleben die idealistische FBI Agentin Kate Macer (Emily Blunt),
die im Grenzgebiet zu Mexiko Jagd auf das Drogenkartell macht. Ein
aussichtsloses Unterfangen, wie man sehr bald sieht. Von einem
hochrangigen Regierungsbeamten inklusive Flipflops mit Namen Matt
Graver (Josh Brolin) wird sie für einen Einsatz auf beiden Seiten
der Grenze engagiert. Dann ist da noch der „Berater“ der CIA
Alejandro (Benicio del Toro), aus dem sowohl Kate wie auch die
Zuschauer nicht schlau werden.
Es dauert nicht lang und man merkt wie intensiv das ganze ist. Sei
es nun der erste Einsatz in Phoenix oder mein persönlicher
Höhepunkt: Das Überführen des Kartellmitglieds aus Juarez in die
USA inklusive der unfassbar spannenden Überquerung des
Grenzstreifens. Feuchte Hände sind garantiert. Danach kommt leider
etwas Leerlauf ins Spiel. Mich stört weniger, dass es da keine
Aktionen/Action gibt. Aber es war mir zwischendrin irgendwie zu
zäh. Dabei gehören ja Ermittlungen und Befragungen von Zeugen zur
Arbeit der Geheimdienste. Dieser Leerlauf ging so etwa 20-25
Minuten.
Irgendwann beim letzten großen Einsatz geht dann aber wieder die
Post ab, Stichwort Nachtsicht und der Tunnel.
Spätestens da merkt man, dass Kate Macer auch nur ein kleines Licht
ist und überhaupt nichts ausrichten kann gegen die Macht der
Kartelle. Hatte zunächst gedacht, dass sie wieder so eine
Kampfamazone gibt wie in Edge of Tomorrow. Hier muss sie meistens
einstecken ohne austeilen zu können. Die Szenerie gehört irgendwann
Alejandro. Mit sehr viel Charisma und einer bedrohlichen Präsenz
ist dieser ausgestattet, Benicio dT sei Dank.
Sicario ist ein actionhaltiger Drogenthriller mit großartigen und
gleichzeitig verstörenden Bildern sowie teilweise brutalen Szenen.
Oftmals wird das Geschehen von oben heraus aus dem Helikopter
gezeigt. Es wurde hier im Thread schon erwähnt: Auch mich hat es
teilweise an die Abbottabad-Szenerie aus Zero Dark Thirty erinnert.
Neben dem genannten Trio Infernale aus Blunt, Brolin, del Toro
kommen auch noch solche bekannten Namen wie Victor Garber, Jeffrey
Donovan und Jon Bernthal dazu. Letzeren fand ich allerdings
verschenkt. Aber zugegeben: Alle drei kommen nicht so viel
vor.
Was zusätzlich für eine großartige Atmosphäre sorgt ist dieser
Soundtrack von Jóhann Jóhannsson. Den kompletten Score kann man
sich übrigens in einem bekannten Videoportal anhören. Meine
favorisierten Stücke habe ich auch mehr wie einmal dort
genossen.
Bewertung: Eine gute 8,5 von 10, Tendenz nach
oben. Also nach mehrmaligem schauen sind durchaus die 10 Punkte
drin.
Mit neugieriger Vorfreude hatte ich auf die Blu-ray gewartet und
diese dann auch im Februar bekommen. Hat sich sehr gelohnt.
Einem möglichen zweiten Teil sehe ich mit Freude entgegen