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Ghost in the Shell 2.0

Gestartet: 03 Feb 2015 16:02 - 5 Antworten


Veröffentlichung:
30.01.2015
Laufzeit:
85 Minuten
Schauspieler:
-
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 03 Feb 2015 16:02

ronny2097

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Passend zum 25. Jubiläum hat Nipponart am 12. Dezember letzten Jahres eine Jubiläums-Edition zu Ghost in the Shell im schicken Mediabook auf Blu-ray veröffentlicht, die hier bereits ausführlich vorgestellt und besprochen wurde. Nun wurde, nur knapp sechs Wochen später vom gleichen Vertrieb eine weitere Mediabook-Edition hinterhergeschoben, welche den Titel Ghost in the Shell 2.0 trägt. Diese sollte man aber keinesfalls mit der Fortsetzung zu Masamune Shirows Meisterwerk verwechseln, denn deren Name lautet nämlich Ghost in the Shell 2: Innocence. Vielmehr handelt es sich bei der 2.0-Variante um eine überarbeitete Fassung des Originalfilms von 1995, welche erstmals am 12. Juli 2008 in Japan, in wenigen ausgewählten Kinos, aufgeführt wurde.

Story

Im Jahr 2029 hat sich die Technik derart weiterentwickelt, dass ein Großteil der Menschen Cyborgs sind und ihre Körper ganz oder zum Teil durch künstliche Implantate ersetzt haben. Selbst das menschliche Gehirn lässt sich teilweise durch ein sogenanntes Cyberbrain ersetzen, mit dem das Leistungspotenzial erheblich gesteigert werden kann. Verpackt in einer Biokapsel, der sogenannten Shell, stecken so in jedem Cyborg menschliche Gehirnzellen mit dem Geist (Ghost), der die Identität und Persönlichkeit enthält. Die Shell ist allerdings nicht komplett gegen Angriffe geschützt, denn einem unbekannten Hacker namens Puppet Master gelingt es, die Sicherheitsbarrieren des künstlichen Gehirns zu überwinden und seine Opfer zu manipulieren und zu kontrollieren. Dies ruft die geheime Sektion 9 auf den Plan, deren fähigste Einsatzkräfte Major Motoko Kusanagi und der Kriegsveteran Batou dem Puppet Master das Handwerk legen sollen. Doch der geht sehr geschickt vor, denn alle gefassten Personen haben keine Erinnerungen mehr an ihre Taten.

Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich bei Ghost in the Shell um ein Meisterwerk, das auf einem Manga von Masamune Shirow aus dem Jahr 1989 basiert und mehrfach als Anime umgesetzt wurde. Die erstmals 1995 veröffentlichte Filmadaption von Mastermind Mamoru Oshii zählt auch heute noch, zusammen mit Akira aus dem Jahr 1988, zu den besten Science-Fiction-Animes und gilt seither als wichtigster Wegbereiter für den internationalen Durchbruch des Anime-Genres. Bis heute erschienen insgesamt ein Fernsehfilm, zwei TV-Serien, diverse Videospieladaptionen sowie drei Kinofilme – einer davon ist Ghost in the Shell 2.0, der eine remasterte Version des ersten Films darstellt. Die aufwendige Restaurierung aus dem Jahr 2008 wartet mit knapp 50 neu gestalteten Szenen auf, die teilweise durch 3D-Computer-Animationen ersetzt wurden. Mindestens genauso aufwendig ist auch die anspruchsvolle Geschichte des Films, die im futuristischen Japan im Jahr 2029 angesiedelt ist. Alle darin vorkommenden Charaktere, allen voran Major Motoko Kusanagi, welche seit ihrer frühesten Kindheit einen vollständig künstlichen Körper besitzt und sich bei Sektion 9 auf Nahkampf sowie Hacken spezialisiert hat, sind hervorragend und mit viel Liebe zum Detail herausgearbeitet.

Bei der Jagd nach dem Puppet Master ist es auch überaus interessant zu sehen, welch kreative Ideen schon vor über 25 Jahren in diese Produktion eingeflossen sind. Die Menschen verwenden thermooptische Camo als Tarnung, es gibt künstlichen Augen, die wie aufgesetzte Kameraobjektive wirken, futuristische Waffen sowie Kampfroboter und auch die Darstellung der Cyborgs und ihrer künstlichen Körper ist sehr gelungen. Man darf hier wirklich gespannt sein, wie die demnächst anstehende Realverfilmung mit Darstellerin S. Johansson (Lucy) in der Hauptrolle aussehen wird, für die sich Regisseur Rupert Sanders (Snow White and the Huntsman) verantwortlich zeichnen wird. Über das Produktionsbudget wird derzeit noch spekuliert, aber alleine die Tatsache, dass Steven Spielberg mit seiner Firma DreamWorks involviert ist und auch Paramount Pictures wohl mit an Bord sein wird, lässt auf etwas Großes hoffen.

Bildqualität

Bei Ghost in the Shell 2.0 scheint das gleiche Bildmaster verwendet worden zu sein, das auch bei der 25 Jahre Jubiläums-Edition des Originals zum Einsatz kam. Der Transfer im Seitenverhältnis von 1.85:1 (16:9) ist – unter Berücksichtigung dass es sich hier um einen älteren Film handelt – erstaunlich gut ausgefallen. Sicher, der Kontrast als auch der Schwarzwert sind nicht immer optimal, dafür stimmen aber die Farben und auch die Bildschärfe kann sich, wenn auch nicht in allen Szenen, sehen lassen. Allerdings wird die 2.0-Version überwiegend von dunklen Braun- und Orange-Tönen dominiert, während die Original-Version durch kühle Grün- und Blau-Töne besticht. Dies wird vor allem in den knapp 50 neu gestalteten Szenen mehr als deutlich, die sich nicht nur dunkler, sondern auch leicht verwaschen präsentieren. Die digitalen Änderungen sind meistens auch passend gewählt und wirken authentischer, beispielsweise in der Anfangssequenz des Films, wenn Major Motoko Kusanagi einen Blick auf die futuristische Stadt wirft und danach ihren berühmten Skydive ausführt. Diese gravierenden Änderungen des Originalmaterials sind natürlich Geschmackssache, sehenswert sind diese aber allemal.

Tonqualität

Der deutsche, genau wie der japanische Ton, liegt hier jeweils in einer DTS-HD Master Audio 6.1-Abmischung vor, die kaum Wünsche offen lässt. Der Surround-Mix nutzt sämtliche Kanäle perfekt aus, bietet dynamisch klingende Effekte und wartet mit einem ordentlichen Bass auf. Der komplette Soundtrack wurde hier vom mehrfach oscarprämierten Tontechniker Randy Thorn (Star Wars: Das Imperium schlägt zurück, Indiana Jones und der Tempel des Todes) neu eingespielt und abgemischt und stellt die bislang beste Vertonung des Films dar. Dieser hat dem Original-Soundtrack von Kenji Kawai einen alternativen Mix beschert, der in George Lucas´ Skywalker-Sound entstanden ist und obendrein der Tonkulisse von Ghost in the Shell 2: Innocence angepasst wurde. Die neue Abmischung bringt auch eine wichtige Änderung in der japanischen 2.0-Sprachfassung mit sich, denn der Puppet Master hat in dieser sein Geschlecht gewechselt und wartet nun mit einer sinnlichen Frauenstimme statt – wie in der Originalfassung – einer Männerstimme auf. Ärgerlich ist hier eigentlich nur, dass es die früheren Sprachfassungen der 25 Jahre Jubiläums-Edition nicht auf die 2.0-Variante geschafft haben.

Ausstattung
  • Trailer zu „Ghost in the Shell: Stand Alone Complex“ (SD; 1:37 Min.)

  • Trailer zu „Ghost in the Shell: Solid State Society“ (SD; 2:41 Min.)

  • Trailer zu „Ghost in the Shell“ (SD; 1:57 Min.)

Das Bonusmaterial von Ghost in the Shell 2.0 ist, abgesehen vom wirklich sehr schön gestalteten Hauptmenü, ein Witz. Anstatt ein paar Specials oder ein informatives Making-of über die Entstehung der 2.0-Version auf die Disc zu packen, liefert Nipponart hier lediglich drei japanische „Ghost in the Shell-Trailer“, welche in SD-Qualität vorliegen. Zumindest wertet man die Blu-ray mit einem schön gestalteten Slim-Mediabook und einem fest integrierten sechsseitigen Booklet auf, das unter anderem auch die Unterschiede zwischen dem Original und der 2.0-Variante bebildert darstellt.

Fazit

Auch die 2.0-Variante von Ghost in the Shell liefert eine solide Qualität ab, genau wie auch die kürzlich erschienene 25 Jahre Jubiläums-Edition. Der stark überarbeitete Transfer, in dem es knapp 50 neu gestaltete 3D-Computer-Animationen zu sehen gibt, bietet eine gute Schärfe, die aber leider nicht immer auf gleichem Niveau bleibt. Die Farben sind ebenfalls gelungen, allerdings sind der Kontrast und auch der Schwarzwert nicht immer ganz ausgewogen. Vorbildlich ist hingegen der deutsche sowie japanische Sound im neu abgemischten DTS-HD MA 6.1-Ton, der eigentlich keine Wünsche offen lässt. Weniger vorbildlich ist aber die Tatsache, dass Publisher Nipponart darauf verzichtet hat, die Original-Tonspuren der Jubiläums-Edition mit auf die Scheibe zu packen. Abschließend stellt sich aber die Frage, ob man diese überarbeitete Fassung des Originals, die auch ohne technische Aufwertung bereits hervorragend funktioniert, überhaupt braucht? Tatsächlich muss sich jeder Fan diese Frage selbst beantworten, definitiv Fakt ist aber, das beide Versionen etwas für sich haben und man auch diese zumindest einmal gesehen haben sollte. (ron)

Wertung:

Story 10
Bild 7
Tonqualität 7
Ausstattung 1
Gesamt * 5

Kaufempfehlung 8 von 10

Testgeräte
  • TV: Philips PFL9704

  • AVR: DENON AVR-3313

  • BDP: Philips BDP7500 MKII

  • Boxen: CANTON GLE-Serie

  • Sub: YAMAHA YST-SW320

#2
Geschrieben: 04 Feb 2015 22:17

N1ghtM4r3

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Du hast dir diese Version ehrlich angetan...Ich finde diese digitale Überarbeitung leider völlig daneben. Diese schrecklichen Farbfilter...Grausam. Einmal hat mir damals gereicht. Das Original ist weitaus besser.

Trotzdem danke für dein Review, auch wenn ich Bildquali nicht teilen kann.

Hier kann man sich mal ein Bild machen

http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=825158
#3
Geschrieben: 05 Feb 2015 13:48

ronny2097

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Hmmm... sicherlich, über Geschmack lässt sich streiten. Aber wenn man 'Ghost in the Shell: Innocence' im direkten Anschluss schaut, passen die neuen Szenen und auch die Farben der 2.0-Fassung ganz gut.

Ich sage ja nicht, das die überarbeitete Fassung besser als das Original ist, nur eben sollte man sie zumindest auch einmal gesichtet haben. ;)
#4
Geschrieben: 05 Feb 2015 16:43

VincentVinyl

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Ich persönlich finde 2.0 auch als alternative Version ganz nett. Wenn man die Wahl hat und den Film nur einmal sehen möchte, ist das Original auch meiner Ansicht nach klar die bessere Wahl. Aber so als Option finde ich 2.0 auch sehr gut. Sie haben es leider mit den CGI-Sachen manchmal übertrieben: Manche Hintergründe sehen dadurch nun wirklich cool aus und es passt. Dann aber komplett die Zeichnungen auszutauschen, reißt einen eher raus. Aber das wird auch echt jeder anders empfinden.
#5
Geschrieben: 02 Juli 2015 02:24

r2d2

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Ich hatte erst die UK von 2.0 aber dann bin ich ganz schnell umgestiegen als das Mediabook zum normalen kam. Diese Farbfilter und CGI Effekte haben für mich Null bei dem Film gepasst. Die Soundqualität kommt mir aber zumindest im jap im Heimkino bei der 2.0 besser vor. Schade, dass sie die nicht bei der Normalen verwendet haben.
#6
Geschrieben: 02 Juli 2015 11:15

Schlumpfmaster

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Innocence fand ich auf DVD damals beeindruckend. Dennoch gefällt mir beim ersten teil die Originalvariante deutlich besser als 2.0.

Aber ich kann durchaus zustimmen, dass der optische Übergang zu Teil 2 mit der 2.0 Version harmonischer abläuft.

Was mich bei Teil 2 bislang vom BD-Kauf abhält sind die Stimmen, die von Problemen mit der Bildschärfe usw. berichten, was ich gerade bei einem solchen optischen Spektakel wie es Innocence für mich war, eher abschreckt.


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