Geschrieben: 14 Nov 2015 12:58
Ich plane nächste Woche reinzugehen. :thumb:
Alex
How do you go on... when in your heart you begin to understand...
there is no going back? There are some things that time cannot
mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.
When you find that one person who connects you to the world, you
become someone different, someone better. When that person is taken
from you, what do you become then?
Geschrieben: 14 Nov 2015 17:38
Serientäter
Blu-ray Papst
Aktivität:
Ich gehe heute Abend rein und bin ebenfalls sehr gespannt!:thumb:
Geschrieben: 14 Nov 2015 23:34
Serientäter
Blu-ray Papst
Aktivität:
Hi ihr!
Heute war ich kurz entschlossen in "Steve Jobs" und das war mein
Eindruck:
Im Jahre 1984 präsentiert Steve Jobs (Michael Fassbender) seine
erste Version des Macintosh, der das Konkurrenz-Produkt zu IBM PCs
werden soll und als erster Computer eine Sprachausgabe besitzt.
Jedoch macht genau diese Funktion kurz vor der Präsentation
Probleme und der Hauptentwickler Steve Wozniak (Seth Rogen)
versucht Jobs zu überzeugen diese Funktion bei der Präsentation
wegzulassen. Jobs als Perfektionist will darauf nicht verzichten
und spornt ihn an es zu beheben. Einige Zeit zuvor hat Jobs eine
Beziehung Joana Hoffmann (Kate Winslet) die mit seiner Tochter Lisa
an der Armmutsgrenze lebt und er sich von ihr immer mehr
distanziert. Kurz vor der Präsentation erstellt Lisa eine Gradik
mit dem internen Grafikprogramm, die für Aufmerksamkeit sorgt. John
Sculley (Jeff Daniels) warnt Jobs vor überzogenen Erwartungen, da
sein Computer im Gegensatz zur Konkurrenz IBM ein geschlossenes
System ist und damit inkompatibel ist. Wie prophezeit stellt sich
das Produkt als Flop heraus und vermarktet sich nicht annähernd so
gut wie IBM Produkte und so ist Jobs gezwungen eine Kooperation mit
Apple aufzubauen. In der Zwischenzeit gerät neben seinem familiären
Verhältnis auch das Vertrauen seiner Mitarbeiter ins Trudeln. Wird
er diese Kriese meistern können?
Das Hauptproblem des Filmes sind keineswegs die Darsteller, sondern
die etwas unstrukturierte Erzählweise, die immer wieder zwischen
den Präsentationen und Jobs Vergangenheit hin und her schwingt.
Manchmal verwirren die Rückblenden eher, als dass sie die Handlung
ergänzen, gerade was das etwas zerrüttete Verhältnis zu Jobs
Ex-Frau und dessen Tochter anbelangt. Noch dazu fehlt es dem Film
vor allem an dem Part, der eigentlich den Kern ausmachen sollte und
das ist die Entwicklung des Mac, die nur sehr sporadisch erwähnt
wird. Positiv muss man wirklich sagen, dass Michael Fassbender
einen weitaus besseren und überzeugenden Steve Jobs spielt wie
Ashton Kutcher im Film von 2013. Auch die anderen Rollen sind gut
besetzt, können aber ihre Rollen im Film nicht in dem Ausmaß zeigen
wie Fassbender.
Der Film erwähnt viele interessante Fakten zu Steve Jobs, aber dies
nur oberflächlich. Hätte man es etwas mehr auf das wesentliche
beschränkt und dies desto intensiver ausgebaut, wäre ein weitaus
überzeugenderes Biopic entstanden. So bekommt der Film vor allem wg
der Glanzleistung von Michael Fassbender insgesammt 6/10P!
Geschrieben: 15 Nov 2015 00:29
gelöscht
Ich verstehe was dich gestört hat, aber ich fand das hin und
herschalten im Akt 2, beim Streit mit Sculley/Kündigung superb!
Geschrieben: 15 Nov 2015 10:47
Serientäter
Blu-ray Papst
Aktivität:
Das ist halt Geschmacksache....ich empfand es als etwas verwirrend.
Geschrieben: 01 Dez 2015 09:14
So, endlich auch geschafft.
SPOILER! Inhalt
einblenden
Wie der Titel des Films schon sagt, es geht in
diesem Film um "Steve Jobs". Es geht also nicht um Apple. Es geht
nicht um irgendwelche Betriebssysteme. Es geht vorrangig um die
Person. Dies sollte man wissen.
Das Leben von Steve Jobs wir anhand drei seiner Auftritte erzählt
bzw. der kurzen Zeit bevor der Auftritt stattfindet. Im ersten Akt
geht es um den Auftritt bezüglich der Einführung des Apple
Macintosh (1984). Im zweiten Akt geht es um das Jahr 1988, als der
Next präsentiert wurde. Im letzten Akt befinden wir uns im Jahr
1998, als der iMac vorgestellt werden soll.
Anhand dieser drei Akte wird der Charakter vorgestellt und die
Veränderungen in diesen insgesamt 14 Jahren aufgezeigt.
Dabei wird eine Person charakterisiert, die sicherlich vieles ist
aber eben nicht sympathisch. Seine vielen Fehler werden
schonungslos aufgezeigt, auch das er eben nur eines war - eine
Kunstfigur die sich präsentieren konnte und dies nicht zu
knapp.
Begleitet wird Steve Jobs dabei in allen drei Akten von einigen
Personen. Zum einen von Joanna Hoffman, die immer treu an seiner
Seite gestanden ist - egal wie saudämlich er sich verhalten hat.
Sie war natürlich nicht, wie Diver in seiner Bewertung angemerkt
hat, die Mutter seines Kindes. Auch immer dabei ist natürlich Steve
Wozniak, John Sculley und Andy Hertzfeld. Ebenfalls immer im Blick
ist Steve Jobs Tochter (auch wenn er sich dazu erst viel später
bekennt) Lisa.
Darstellerisch ist der Film überragend. Angefangen von Michael
Fassbender der hier wirklich eine absolute Glanzleistung abliefert.
Auch Kate Winslet spielt überzeugend, wenngleich ihre Rolle
natürlich deutlich kleiner ist als die von Fassbender. Seth Rogen
ebenfalls mit einer guten Rolle. Wenn er keinen Klamauk machen
muss, kann er schon schauspielern. Jeff Daniels mit einer soliden
Leistung, dazu noch Stuhlbarg der mir auch gut gefallen hat.
Der Film war für mich hochgradig unterhaltsam. Auch wenn es,
schlussendlich, nur um drei Produktpräsentationen geht, hat mich
der Film von Anfang bis Ende gefesselt. Dies liegt an einer
wirklich tollen Kombination in den wichtigen Bereichen. Zum einen
ist das Drehbuch von Sorkin wirklich stark. Was und wie es erzählt
wird, funktioniert für mich völlig. Danny Boyle gelingt es
eindrucksvolle Bilder von Steve Jobs oder Michael Fassbender
zuzeigen - manchmal frag man sich ob das wirklich "nur" ein
Darsteller ist der da aufläuft. Die Rückblicke in die Vergangenheit
sind an den richtigen Stellen und ergeben ein großes Ganzes.
Schlussendlich natürlich Fassbender, der von Anfang bis Ende mir
vermittelt hat - ich bin Steve Jobs. Grandios.
Ich vergebe 8,5 von 10 Punkte. Ein Kandidat für meine Jahres Top
10.
Alex
How do you go on... when in your heart you begin to understand...
there is no going back? There are some things that time cannot
mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.
When you find that one person who connects you to the world, you
become someone different, someone better. When that person is taken
from you, what do you become then?
Geschrieben: 17 Feb 2016 21:29
Steeljunkie Extreme
Blu-ray Sammler
Aktivität:
Forenposts: 2.176
Clubposts: 63
seit 24.01.2010
Blu-ray Filme:
Steelbooks:
132
Bedankte sich 234 mal.
Erhielt 1185 Danke für 614 Beiträge
Hab ihn nun endlich gesehen und meine hohen Erwartungen wurden
(fast) gänzlich erfüllt. Es handelt sich hier genaugenommen um kein
richtiges Biopic im klassischen Sinne. Der Film besteht eigentlich
nur aus 3 einzelnen Szenen, die jeweils einen Lebensabschnitt von
Jobs zusammenfassen. Diese Herangehensweise wirkt sehr erfrischend
und ist eine willkommene Abwechslung zu anderen Portraitfilmen der
letzen Jahre. Das hat aber auch zur Folge, dass wir nichts wirklich
Neues aus seinem Leben kennenlernen bzw. dass das Film sich
historisch nicht wirklich genau nimmt. Vielmehr wird versucht die
Figur Jobs zwischenmenschlich greifbar zu machen.
Deshalb sollte man den Film eher an Unterhaltungs- anstatt an
inhaltlichen Gesichtspunkten festmachen. Denn hier liefert Aaron
Sorkins Drehbuch mal wieder das Nonplusultra an genialen Dialogen
ab. Danny Boyles packende Inszenierung und die tollen
Darstellerleistungen (insbesondere von Fassbender und Winslet)
erwecken diese dann zum Leben, sodass man den Figuren regelrecht an
den Lippen klebt. In Kombination mit dem Soundtrack wird hier
tatsächlich Spannung und Dramatik erzeugt, was ich in der Form in
keinem anderen Film im letzten Kinojahr erlebt hab. An dieser
Stelle wird sich Sorkin auch die meisten Freiheiten genommen haben:
Genaugenommen ist er nicht an einer chronologischen Erzählung der
Ereignisse interessiert. Er will vielmehr anhand von 3 bedeutenden
Ereignissen in Jobs Leben uns die Genialität und sein kontroverses
Verhalten näherbringen. Im Vordergrund steht dabei immer die
Charakterzeichnung, während eine Handlung kaum existent ist.
SPOILER! Inhalt
einblenden
Leider wird am Ende dann doch wieder
zurückgerudert. Nachdem wir Jobs als ein zwischenmenschliches
Arschloch wahrgenommen haben, der nur berufliche Zielen und
Erfolgen unterworfen zu sein scheint, soll er am Ende wieder
"menscheln". Diese Entwicklung steht im starken Widerspruch zu
einer Szene zu Beginn. Dies hat den Beigeschmack von reinredenden
Produzenten, die Jobs am Ende doch noch eine positive
Charakterentwicklung geben wollten. Das Ende dermaßen kitschig
geraten, als wenn man auf Brechen und Biegen auf einer positiven
Note enden wollte.
Es verwundet dennoch nicht, dass Apple nicht allzu positiv auf dem
Film zu sprechen ist.
Der Film ist definitiv nichts für Zuschauer, die eine vollständige
Abbildung von Jobs Karriere sehen wollen. Wer aber auf der Suche
nach einfacher Unterhaltung auf höchsten Niveau ist, wird hier
köstlich bedient. Daran können auch der geringe Inhalt und das
schwache Ende nichts rütteln.
(8/10)
Geschrieben: 31 März 2016 11:41
Steve wollte nicht dass seine Produkte geöffnet werden können.
Niemand solle an das Innenleben seiner schmucken Geräte gelangen.
Das Privileg ans Innenleben zu dürfen soll nur wenigen zu teil
werden. Spezielles Werkzeug, so erfahren wir zu Anfang des ersten
Akts sei von Nöten. Steve Jobs, so legt es uns Danny Boyles Biopic,
über einen der einflussreichsten Männer unserer Zeit nahe, war
ebenso gestrickt wie seine Produkte. Nur wenigen war es vergönnt
sein Innenleben zu erleben. So bleibt das End to End System nicht
nur ein System sondern immer auch ein Charakterzug seines Erfinders
das er an jedes seiner Kinder weitergab die er erschuf...
Danny Boyle nähert sich dem Mythos, Mysterium, Genie Steve Jobs auf
sehr unkonventionelle Art und Weise für ein Biopic. Statt vom
romantischen Bild der Kollege Kids, die in Papas Garage Grandioses
bauen zu erzählen kümmert sich Danny Boyle genau um die Passagen in
Steve Jobs Leben, die ihn ausmachen und ihn als Mensch zeigen.
Keine abgerundete Person sondern eine mit Ecken und spitzen Kanten.
Wir erleben ihn in drei gleich langen Akten, jeweils 40 Minuten vor
einer großen Produktpräsentation hinter der Bühne. Einmal 1984 bei
der Vorstellung des Macintosh, 1988 beim Next und 1998 beim
Vorstellen des iMac. Boyle zeigt kein einziges Mal wie Jobs sein
Produkt vorstellt. Braucht er auch nicht. Wir alle kennen die
Produkte von Apple. Werden jeden Tag auf neue im Fernsehen daran
erinnert "wenn du kein iPhone hast, hast du kein iPhone". Boyle
kann hier wunderbar ohne das anbiedern von Apple Produkten arbeiten
denn das hat bereits die Werbung im realen Leben schon für ihn
erledigt, die uns Jahrzehnte lang Apple Produkte ins kollektive
Gedächtnis gehämmert hat. Vom Knirps bis zum Greiß, die für das
iPhone typische Wischbewegung kennt jeder.
Die Welt schöner denken
Auf diese Weise kann sich das Steve Jobs das wirklich spannende und
ergreifende konzentrieren. Den Focus gebündelt auf den Dirigent des
Orchesters wie er sich selber gerne nennt und sieht. Steve Jobs ist
kein Biopic aus der Sicht eines Apfeljüngers. Hier wird kein Thron
bereitgestellt auf den sich Michal Fassbender ( Steve Jobs )
lümmeln könnte. Auch keine Laudazio gehalten auf einen Mann, der
die Welt für uns schöner dachte. Durch die verschiedenen zeitlichen
Abstände wird ein eher kurzer Zeitraum von 14 Jahren abgedeckt,
Boyle schafft es aber durch die unheimliche Dichte der Dialoge, den
Geschehnissen vor der Präsentationen und der großartigen
Performance des ganzen Casts dem Konsument das Gefühl zu geben nach
sehen des Films, Jobs sehr nahe gekommen zu sein. Niemand von uns
wird ihn je persönlich gesprochen haben, geschweige denn ihm die
Hand geschüttelt haben aber berührt hat er uns mit seinen Ideen
alle schon einmal.
Die Liebe zum Detail in Danny Boyles Steve Jobs wird im wahrsten
Sinne des Wortes erst sichtbar durch eine weitere Detailliebe. Für
jeden der drei Akte verwendete Kameramann Alwin H. Küchler ein
anderes Bildformat, immer exakt jenes welches zu dieser Zeit üblich
war. So sieht der Konsument nicht nur Standardmäßiges HD wie im
Schlussakt des Films, sondern kommt auch in den Genuss von 16mm
Film sowie 35mm im zweiten Akt. Das Bild passt sich seiner Zeit an
und rundet das Packet des Films ab.
Fassbender spielt nicht....
Apple steht für Innovationen. Apple steht für exakte Formen, wie
etwa dem iPhone Design oder der von Jobs entwickelten Black Box mit
seiner eigens dafür gegossenen Gussform für sagenhafte 650.000 USD.
Apple steht aber auch für Veränderung. Da schlägt sich der Bogen
zum Hauptdarsteller, der diese Apple eigenen Attribute seit jeher
als sein Markenzeichen ins sich trägt. Veränderung wäre sowas wie
das Trademark des überragenden Michael Fassbender. Ob als leidender
Sexjunkie in Shame, Grausamer Macbeth oder als Obermotz Magneto in
den X Men Filmen. Veränderung und Weiterentwicklung zu immer noch
exakteren Performances, bis an den Rand der Selbstaufgabe und zur
völligen verschmelzen der Rolle mit dem Ich. Fassbender spielt nie,
er ist die Rolle. Um Haares breite wäre die Rolle des Steve Jobs
Christian Bale zugefallen. Bale kann tausend und eine Emotion
nachstellen hat dabei aber immer nur ein und denselben
Gesichtsausdruck zu bieten. Eine Mischung aus dem Gesichtsausdruck
von den Ratiopharm Girls, die gerade für Verstopfungstabletten
werben gepaart mit einem überheblichen hemdsärmlichen Grinsen.
Steve Jobs wäre so viel verloren gegangen. Die Wahl fiel aber auf
Fassbender, alles gut. Überhaupt ist der Mann sowas wie der
Schwarzenegger der Neuzeit. Früher als noch nackte Oberkörper und
eine Vierecks Kopfformen Kasse machten, war der Name Schwarzenegger
gleichbedeutend mit einem Riesen Erfolg und dem unausweichlichem
Geldsegen. Bei Steve Jobs ist es zwar mit dem Geldsegen etwas
anders da er allgemein etwas floppte aber das entscheidende Faktum
bleibt. Die hohe Qualität Wo Fassbender draufsteht, steckt ganz
ganz großes Kino drin. Die Schwarzenegger Garantie der Neuzeit!
Nicht in Bezug auf einen Geldsagen aber mit einer viel wertvolleren
Ware – Qualität.
Der kleine Kasten der die Welt bedeutet
Irgendwann Mitte des Films, Ende des Zweiten Aktes, frägt Steve
Wozniak ( Seth Rogen mal wieder in der Rolle des Dauernervers )
seinen Standby Kumpel Jobs was er eigentlich tue. Er sei kein
Programmierer. Kein Designer und kein Grafiker. Jobs nüchterne
Antwort " Ich spiele nicht im Orchester ich bin der Dirigent ". Ein
Satz der auf T-Shirts, Poster oder Tassen gehört. Jobs war nie
bestimmt für einen Schreibtisch, die Baugrube oder eingezwängt in
irgendwelche Muster, Regeln und Konventionen. Sein Kredo "Think.
Different" drückt es genauso aus wie sein Geist arbeitet. Jobs
schart die besten Musiker um sich, die Idee entspringt seinem Kopf.
Die Hände zum Umsetzen sind seine Musikanten. Wie das Instrument
gespielt werden muss ist nicht wichtig nur die Melodie, das
Endprodukt. Zum Ende des Films hin gewinnt man den Eindruck das
Jobs trotz seiner unkompatiblen Art und dem nicht zu
durchdringenden Panzer ein wahrer Menschenfreund war.
"Ich hasse den Anblick deines Walkmanns. Ich stecke dir tausend
Lieder in die Brusttasche."
Vielleicht war es seine Aufgabe auf Erden das Leben etwas schöner
zu machen. Oder anders gesagt das Leben in ein Gerät zu packen das
fast wie ein natürliches Körperteil zu uns gehört. Wer schon mal
den Akku leer hatte und von der "Welt" abgeschnitten war weiß was
ich meine. Das Leben hat sich seit Jobs für die meisten Leute
verlagert, hinein in ein 30x40mm großes Kästchen.