Geschrieben: 17 Aug 2016 07:29
gelöscht

Es ist nicht die Schuld der Zuschauer wenn sie einen Film nicht
mögen. Es ist nicht die Aufgabe des Zuschauers, ein Vorstudium zu
betreiben. Wenn der Filmemacher das will, dann soll er die Comics
der Eintrittskarte beilegen. Oder zumindest darauf hinweisen.
Wer ins Kino geht, sich den stolzen Eintrittspreis gönnt, all das
Drumherumgewerbe und -getrailere erträgt, hat auch das Recht
hinterher zu äußern ob ihm das was er gesehen hat nun passt oder
nicht.
Und nein, niemand muss seine Meinung begründen. Natürlich
interessieren mich Meinungen auch eher wenn sie begründet sind.
Aber das ist hier nicht das Problem. Ich meine, wenn ich den Film
toll finde, finde ich den Film toll, dann kann mir das eh egal
sein, was jemand anders drüber denkt.
Aber wir reden hier ja nicht über den Comic-Nerd, sondern über
WB/DC. Und die interessiert sicher vor allem wie es in der Kasse
klingelt.
Letztlich dreht sich das Leben der allermeisten Menschen eben nicht
primär um Comics und Comicverfilmungen, weswegen ich auch weder
etwas erschreckendes oder gar beängstigendes daran finden kann, ob
jemand nun weiß, ob hier nun Nolan oder Snyder Regie geführt hat
und welcher Comic aus welcher Phase einem Film zugrunde liegt und
all dieses Zeug. Umgekehrt finden viele dieser Leute vermutlich
eher erschreckend oder beängstigend, um welche Zentren die Leben so
mancher Menschen kreisen. Das ist eben eine Frage der persönlichen
Prioritäten.
Und wenn ich das Geld dieser "Normalos" will, muss ich eben ein
Produkt liefern dass sie kaufen (und im Optimalfall auch mögen,
damit sie das nächste auch wieder kaufen). Und wenn ich das nicht
mache, dann kann ich nicht im Umkehrschluss den Zuschauern
mangelnde Expertise vorwerfen.
Geschrieben: 17 Aug 2016 09:46

Steeljunkie Extreme
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Wirklich lesenswerte Diskussionen hier,macht Spass euch zu
lesen...:)
@Brathering; Du hast allerdings mal irgendwas über Fanboys
geschrieben;dass deine Interesse über deren Meinungen
verfliegt,sobald du erfährst,dass das Fans sind,das finde ich aber
nicht okay. Was kann ich dafür zum Beispiel,dass mein erstes
Comic-buch ein Superman-Heft war,und dass ich seit dem dieser Welt
verfallen bin..(Selbstverständlich heute nicht mehr so wie damals
mit 5 bis 16 Jahren) (Ich würde mich auch niemals als den Kenner
oder Experten bezeichnen..)Das heißt noch lange nicht,dass jede
neue Superman-Verfilmung mir automatisch gefallen wird. (Singer's
Returns fand ich damals ziemlich durchschnittlich zum Beispiel,auch
die alten mit Herrn Reeve's finde ich nicht mehr zeitgemäß,obwohl
sie immer noch witzig sind,einen gewissen Flair haben..)
Geschrieben: 17 Aug 2016 09:53
gelöscht

Zitat:
Zitat von ürün
@Brathering; Du hast allerdings mal irgendwas über Fanboys
geschrieben;dass deine Interesse über deren Meinungen
verfliegt,sobald du erfährst,dass das Fans sind,das finde ich aber
nicht okay.
Das habe ich so nicht gemeint. Vielleicht nicht klar genug
ausgedrückt. Es ging um "Fanservice". Wenn die Hardcore-Fans diese
Fanservice-Momente so abfeiern, dann werden bei mir die Zweifel
größer, ob das was für mich ist. Weil ich es nicht leiden kann, im
Kino das Gefühl zu haben, irgendwelche Anspielungen nicht zu
verstehen.
Hin und wieder kommt das eh vor, das ist ja klar. Aber wenn es zu
häufig ist, bzw. ich das Gefühl habe, dass der Film hier vor
Referenzen überquillt, weil die Dinge sonst keinen Sinn ergäben,
dann ist das eher nicht so mein Ding.
Gegen Fantum habe ich nichts, warum auch? ;) Und wenn Leute in
einer Diskussion Hintergrundinformationen liefern können, ist das
sogar sehr willkommen!
Ich bin halt eher mit Asterix, Lucky Luke und Co. aufgewachsen und
bin da, zumindest bei Asterix, schon irgendwie auch Fanboy,
wenngleich auch ein alternder ;)
Geschrieben: 17 Aug 2016 10:02

Steeljunkie Extreme
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Es ist nun mal so, dass Comicleser oft eine Umsetzung unter anderen
Gesichtspunkten bewerten als Cineasten. Erstere stören sich schon
an Kleinigkeiten, wenn etwas nicht kanongerecht ist oder wenn
bestimmte Figuren nicht 1 zu 1 aus der Vorlage richtig widergegeben
werden (in diesem Forum haben sich auch einige über die
Batmandarstellung echauffiert). Cineasten, zu den ich mich auch
zähle, wollen einfach einen Film, der für sich spricht und ohne
Vorkenntnisse funktioniert.
Für die Studios sind beide Zielgruppen wichtig, auch wenn die
Nichtcomicleser wohl den Großteil ausmachen und relevanter sind.
Sonst hätten Filme wie die TDK-Trilogie nie so ein Erfolg werden
können. Deshalb sind die meisten Verfilmungen bzw. Superheldenfilme
auch immer ein Mischmasch aus Fanservice und eigenen Konzepten der
Studios, damit wenigstens jedes Lager ein Mindestmaß an
Zufriedenheit erlangen kann.
Geschrieben: 17 Aug 2016 11:12

Steeljunkie Extreme
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Zitat:
Zitat von hibb
Cineasten, zu den ich mich auch zähle, wollen einfach einen Film,
der für sich spricht und ohne Vorkenntnisse funktioniert.
Würd ich mich jetzt auch dazu zählen, aber dem kann ich nicht
zustimmen.
Viele Sachen funktionieren nur mit Hintergrundwissen.
Viele Filme und Serien würden schnell zu einer Reportage werden
wenn das nicht so ist :)
Nimm z.b. die Serie TBBT...doe ganzen jokes versteht man ja nur mit
Hintergrundwissen.
Geschrieben: 17 Aug 2016 11:22

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Zitat:
Zitat von ezio
Würd ich mich jetzt auch dazu zählen, aber dem kann ich nicht
zustimmen.
Viele Sachen funktionieren nur mit Hintergrundwissen.
Viele Filme und Serien würden schnell zu einer Reportage werden
wenn das nicht so ist :)
Nimm z.b. die Serie TBBT...doe ganzen jokes versteht man ja nur mit
Hintergrundwissen.
Ein Cineast geht auch nicht in Kino um einfach irgendeinen Film zu
sehen. Er wird sich vorher über den Film informieren und ein wenig
Recherche betreiben um den Hintergrund zu kennen, was im heutigen
Internetzeitalter ja auch relativ einfach ist. So gesehen hat er
Hintergrundwissen.
Aber er wird mit Sicherheit nicht erst mal alle zugrundeliegenden
Comics lesen, oder sich die ganzen Background-Sachen reinziehen,
die sich Comicfans über Jahre erarbeitet haben. Deshalb ist er ja
auch nicht so überkritisch mit den Details der Umsetzung.
Ich behaupte sogar, dass Cineasten Verfilmungen vpn literarischen
Vorlagen (Comics oder Bücher) nicht so fanatisch nach der Vorlage
beurteilen, als das die ausgesprochenen Fans der Vorlage tun, eben
weil sie Cineasten sind und die Regeln des Mediums im Hinterkopf
haben.
Herzliche Grüße
Arieve
______________________________________

Geschrieben: 17 Aug 2016 11:26

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Sawasdee1983 ist fleißig
Naja der Otto Normalgucker weiß bei ich sag mal 50% von
Verfilmungen diverser Stoffe, sei es Comics oder Bücher oft gar
nicht dass es sich um Verfilmungen solcher Stoffe handeln und das
obwohl dies oft am Anfang eines Films groß in den Credits steht und
von Vorlage kenne will ich gar nicht erst anfangen.
Ich sag nur Stirb Langsam, es gibt kaum einer der den Film kennt,
aber wer weiß schon dass es 1) eine Romanverfilmung ist und 2) wer
hat den Roman tatsächlich gelesen
MfG Pierre
Sawasdee1983
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Geschrieben: 17 Aug 2016 11:26
gelöscht

Naja, man darf aber nun auch nicht eine gewisse (popkulturelle)
Allgemeinbildung mit Hintergrundwissen verwechseln.
Ich finde zum Beispiel, man darf nach drei Nolan-Batmännern
durchaus voraussetzen, dass die Menschen noch nicht vergessen
haben, warum Batman Batman ist. Da muss man nicht drei oder vier
Jahre später im nächsten Film in dem Batman auftaucht, die
Origin-Stoy noch mal wieder erzählen (ohne es jetzt zu wissen, aber
Snyder hat das sicher getan, oder?) und schon gar nicht, wenn es
für die Handlung nicht weiter wichtig ist.
Oder es gibt Anspielungen und Referenzen die eine zusätzliche
Metaebene für den Insider bieten (wie Tarantino es ja dauernd tut),
die aber auch ohne diese Kenntnisse unterhaltsam sind oder die
Story voranbringen oder den Charakter definieren oder was weiß
ich.
Wenn eine Szene aber nur darauf ausgerichtet ist, eine Referenz zu
irgendeinem eher nur Insidern bekannten Comic darzustellen und alle
anderen mit Unverständnis zurück lässt, dann ist das etwas zu viel.
Geschrieben: 17 Aug 2016 11:27

Steeljunkie
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Ich persönlich bewerte Comicverfilmungen auch immer neutral, da ich
eben kein Comicleser bin und somit dieses Hintergrundwissen nicht
habe.
Geschrieben: 17 Aug 2016 11:29

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Zitat von Brathering
(ohne es jetzt zu wissen, aber Snyder hat das sicher getan, oder?)
und schon gar nicht, wenn es für die Handlung nicht weiter wichtig
ist.
Snyder hat
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nur den Mord an den Eltern gezeigt, mehr nicht
danach kam schon Batman mit 20 Jahre Kampferfahrung
und besagte Szene war wichtig für die Handlung im späteren Verlauf.
MfG Pierre
Sawasdee1983
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