Zitat:
Zitat von agentsands
Doch, es braucht die budget cuts. Weniger CGI, mehr Zwang zu echter
Regiearbeit an echten Sets ohne green screens. Die besten
Regisseure drehen Filme, keine Auftragsarbeiten mit Bildgewittern.
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Zitat:
Zitat von agentsands
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Fanservice ist völlig falsch. Es muss Filmservice für die
allgemeinen Zuschauer sein.
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So sieht es aus. Das ist in meinen Augen das Problem vieler
Verfilmungen, nicht nur, aber eben insbesondere auch, von
erfolgreichen Comics.
Ich bin bei diesem Zeug allgemeiner Zuschauer. Und ich guck mir das
nicht an, einfach nur weil es da ist. Wenn ich nicht den Eindruck
habe, dass da irgendwas interessantes passiert, bin ich halt nicht
dabei. Und den Eindruck habe ich bei den meisten Comicverfilmungen
schon lange nicht mehr.
Und das liegt jetzt weniger an der CGI. Es liegt daran, dass ein
Film eine Geschichte erzählen soll. Das kann durch ein cleveres
Skript passieren, das kann meinetwegen auch auf der Bildebene
passieren. Aber es sollte halt passieren. Und, an der Stelle fange
ich mal an unverschämt zu werden, die Geschichte sollte nicht immer
die gleiche sein und mich irgendwie mitnehmen.
Und Fanservice interessiert mich einen Scheiß. Im übrigen auch bei
den Sachen von denen ich selbst Fan bin. Für mich ist es keine
Qualität eines Filmes, dass ich erkennen kann, dass der Regisseur
die Vorlage
gelesen hat. Das setze ich voraus, als
Arbeitsnachweis brauche ich das nicht. Mir ist es lieber wenn er
die Vorlage
verstanden hat
Ich möchte keine Versatzstücke vorgesetzt bekommen und wenn das aus
künstlerischer Sicht mal unbedingt sein muss, muss es jemand machen
der das auch kann.
Manchmal habe ich den Eindruck, das ist ein bisschen wie bei dem
Pulp Fiction-Effekt, wo Mitte/Ende der 90er lauter Filme rauskamen,
die aussahen wie Pulp Fiction, ohne jedoch irgendwas zu bieten,
außer eben stilistischer Kopien.
Bei Snyder-Filmen habe ich diese Probleme oft. Wenn die Geschichte
bildlich erzählt werden soll, muss sie halt trotzdem da sein. Und
man darf ruhig auch mal subtil vorgehen, es muss nicht jeder Frame
eine verdammte Plakatwand sein. (Abgesehen davon stört mich in
eigentlich allen seinen Filmen, dass er von mir ständig verlangt
anzunehmen, es sei absolut normal und vernünftig, dass Menschen
sich nur aus egoistischen Motiven gesteuert, verhalten wie
halbhirnige Primaten. In Deiner Welt vielleicht Zack, in meiner
nicht... Aber okay, bei dem sind wir hier ja gar nicht ;)
Was Marvel in den ersten Filmen richtig gemacht hat, ist, die
Zuschauer, und zwar die allgemeinen Zuschauer, an das Thema zu
gewöhnen. Ich habe mir eine Menge von dem Zeug angeguckt, obwohl
mich das alles von Hause aus nicht unbedingt wirklich interessiert.
Aber ich fand das waren gut gemachte und unterhaltsame Filme. Und
die Entwicklung war, die Helden haben Einzelfilme, die gleichzeitig
einen Ensemblefilm vorbereiten. Das scheint man bei DC andersrum
angehen zu wollen.
Mittlerweile sehe ich das ein bisschen anders, denn es ist zur
Selbstreferenz verkommen. Aber eben in einer Art und über einen
Zeitraum, so dass sich viele Leute noch identifizieren können, weil
sie die Entwicklung eben mitverfolgt haben.
Mir geht es an der Stelle nicht so, mich langweilen diese Sachen
mittlerweile, drum bin ich auch nicht mehr dabei. So wie viele
Köche den Brei verderben, so verderben mir viele Helden den Film ;)
Aber das geht mir mit anderen Reihen, etwa Fast&Furious auch
so. Irgendwann ist dieselbe Geschichte einfach oft genug erzählt.
Zumindest für mich, das darf man natürlich gerne anders sehen
;)
Bei DC ist halt in meinen Augen das Problem, dass man aus
Budgetgründen das große Publikum braucht, aber Filme für die Nerds
macht (möglicherweise täusche ich mich auch hier, aber das ist
zumindest mein Eindruck, von dem was ich so gesehen habe). Das war
bei den Nolan Batmännern noch ganz anders.
Für mich als Nicht-Fan ist es eben so, wenn ich zum Beispiel hier
im Forum lese, wie die Comic-Nerds einen Film abfeiern und in jedem
Absatz das Wort "Fanservice" mindestens einmal fällt, sinkt die
Wahrscheinlichkeit, dass ich das sehen will rapide.
Was CGI angeht: CGI muss nicht zwingend High-End sein. Sie muss
passen. Und ich für meinen Teil glaube, dass die Quantität hier ein
großes Problem ist, weil es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie
unpassend eingesetzt wird. Gerade bei Greenscreen-Aufnahmen bin ich
mir nicht so sicher, ob es sich nicht möglicherweise, zumindest hin
und wieder, negativ auf die schauspielerischen Leistungen auswirkt.
Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass es mehr inspiriert in
einem echten Set zu spielen.
Der hier schon genannte Deadpool macht in meinen Augen viel
richtig, ohne deshalb nach meinem Geschmack ein Spitzenfilm zu
sein. Aber er unterhält den unvoreingenommenen Zuschauer und er
bietet anscheinend trotzdem genug Fanservice-Momente. Und die
Qualität der CGI? Geschenkt.
Aber eine einfach Bildgewalt mit Referenzen und Einstellungen die
aus Comic-Panels übernommen werden, reichen nicht aus, um jemanden
für eine Materie zu begeistern. Damit kriegt man nur die, die es
schon sind. Möglicherweise hat man auch angenommen, dass es so eine
Art Kreuztoleranz mit den Marvelfilmen gibt. Dass der Zuschauer so
an Comic-Helden gewöhnt ist, dass das schon läuft. Aber das ist
eben ein Irrglaube, nehme ich an ;)