Ich fand die Handlung des Films insgesamt extrem gestreckt. Man hätte das ganze auch in 60 Minuten erzählen können und wäre damit besser gefahren. Es kam für mich durch die vielen Rückblicke und Zeitsprünge aber auch nie soetwas wie richtige Spannung auf.

Wie gesagt fand ich auch blödsinnig wie gelassen man hingenommen hat, dass es nun Aliens gibt: Zod kommt auf die Erde und beim Militär sagt man quasi nur "Jo da müssen wir was machen." Scheint irgendwie recht normal zu sein, dass eine fremde Alienrasse den Planeten bedroht. Genau so der Augenblick


Genau an solchen Stellen hätte man den Bogen mal etwa größer anlegen können: Wie reagiert die Welt auf Zod? Was wollen die Menschen? Soll Superman sich Zod ausliefern? Oder gibt es vielleicht gespaltene Meinungen - ergreifen einige für Superman Partei? Was bedeutet des für die Menschen, dass ein Alien jahrelang unter ihnen gelebt hat?

Da wäre Potential gewesen moralische Dilemma von mehreren Seiten zu zeigen und auch die Bevölkerung einzubeziehen und zu zeigen, dass es nicht nur Superman und das Militär, sondern auch "normale Menschen" gibt - die dienen hier im Film aber nur als Kanonenfutter.

Nur mal so nebenbei finde die Diskussion gerade hier richtig herrlich, erinnert mich direkt wieder an Sucker Punch damals ;)

Ach, na ja, ist ja ganz interessant. Gibt halt unterschiedliche Meinungen zu MOS :-). Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass der Film mich so abschrecken würde. Bin gespannt wie du ihn später findest. Bei mir wandert er definitiv nicht in die Sammlung - es sei denn ich kriege später das Review-Muster (das wäre dann ja wieder ein Eklat hier, ha, ha). Wobei ich mir den Film dann natürlich vorher nochmal ansehen müsste und versuchen würde meine Superman-Fan-Perspektive etwas zurückzuschrauben.

Immerhin hat MOS es geschafft, dass ich nun komischerweise Lust habe mir Avengers nochmal mit frischem Blickwinkel anzusehen :D.

Ich habe sowieso nicht verstanden, wieso Superman in dem Film zum Retter der Menschheit wird. Außer seinen Eltern scheinen ja alle Menschen totale Arschlöcher zu sein.

Bezüglich Endkampf: Ich hab kürzlich den Comic "Der Tag an dem Superman starb" gelesen, in dem es eine ähnliche große Schlacht gibt zwischen Superman und Doomsday. Dort hatte er sehr hart damit zu kämpfen, dass er sowohl Doomsday aufhalten muss als auch die Bewohner schützen. Das hat mir im Film gefehlt.

Das alternative Ende von "How the movie should have ended" macht da mehr Sinn.

Find ich gut, dann kann der nur besser werden :rofl:

Also wie gesagt, ich bin ja nicht der große Fan von Avengers, aber bei Avengers war es eben zumindest so, dass man die Charaktere nicht plötzlich zu Anti-Helden gemacht hat. MOS demontiert den Superman-Mythos ja geradezu absichtlich.

Morgen besucht mich ein alter Kumpel, wenn der Avengers noch nicht geschaut hat, werde ich ihm das mal vorschlagen ^^.

Naja bei meinem Glück darf ich auf die BD im Oktober warten, weil einfach keine 2D Fassung in meiner Nähe kommt :(

Ich sehe es bei dem Film recht locker, kenne einen Trailer, das reicht, bin auch bekanntlich nicht der große Superman fan, somit auch keine Fanbrille auch wenn ich natürlich die Werke von Snyder alle bisher toll fand.

Bei Teil 2 wäre es bei mir schon kritischer wegen dem Auftritt von Batman aber naja vorher erst mal Teil 1 gucken und dann weiter sehen :)

Naja, als ob Avatar der erste Film war, in dem jemand auf einem fliegenden Drachen durch die Lüfte saust...da fallen mir doch jede Menge Filme vor Avatar ein :D

Ich persönlich fand es super, dass auch mal gezeigt wird, das nicht alles - in seinem Leben - heiterer Sonnenschein war / ist.
Er kommt auf die Erde, wo es viele verschiedene Menschen (mit verschiedenen Charakterzügen/Persönlichkeiten!) gibt und erfährt alles am eigenen Leib.
Gerade folgende Szene zeigt mehr Realität, als uns vielleicht lieb ist: Dadurch bekomt er menschliche Züge, die ihm sehr gut zu Gesicht stehen.
Mich persönlich hat dieser aalglatte Superman schon immer ein wenig gestört: Jemand, der nur gut ist, ist doch auch langweilg und wäre auch schon wieder pathetisch bzw. unglaublich kitschig!

Deine Kritik an dem Film spiegelt für mich eben die Polarität in Bezug auf Snyder wieder...Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn ;)

Und es spiegelt den enttäuschten Fan wieder. Das kann man in fast jedem Satz herauslesen, was aber auch vollkommen legitim ist, da eben jeder, auch trotz der gleichen Comics die man über die Jahre vielleicht in den Händen hielt, eben sein eigenes Idealbild des Charakters in seinem Kopf zusammensetzt. ;)

Ich empfand ihn im Film jedenfalls auch nie als Antihelden, oder den weniger bösen der bösen oder so was - aber er ist eben auch nicht der flache und befehlsgetreue Soldat den Frank Miller gezeichnet hatte....sondern er wirkt auch mich zum ersten mal im Kino wie ein echter Menschn, mit Überzeugungen, Hoffnungen, Ängsten usw...das der gesellschaftliche Teil dieser Welt im ersten extrem kurz kommt ist richtig und so werden manche angesprochenen Details eben auch nicht thematisiert, da der Fokus ganz klar auf Clark und den Personen liegt, mit denen er bewusst und direkt in Kontakt bzw. Konflikt steht.

Was ich jedoch von der AUsgangsposition zu Teil 2 gelesen habe, wird genau der Teil, wie die Menscheit zu Supes steht thematisiert werden.
Ich für meine teil finde das so auch vollkommen ok, da man nicht immer alles im ersten Film erklären und aufzeigen muss, denn genau dann verkommen Fortsetzungen zur reinen Geldmacherei, ohne inhaltliche Relevanz.

Dass mit der Beziehung zu anderen Kindern, gerade in Clarks Kindheit, kam sonst aber ja auch häufig vor - selbst in Donners Superman von 1979 sah man ja, dass Clark für andere eher der Looser ist, rumgeschubst wird und deswegen auch sauer und niedergeschlagen ist. Man hat es meiner Ansicht nach nur alles schlüssiger gelöst und es gab mit den Kents auch den warmen Gegenpol.

In MOS sind selbst die Kents zynische Menschen, die daran glauben, dass jeder jeden hasst, alles was anders ist grundsätzlich dem Untergang geweiht ist und sowieso alles den Bach runtergeht - und nach der Ideologie erziehen sie auch Clark. Der ganze Film wechselt halt komplett die Perspektive auf Superman: Vom Hoffnungsträger wird er zu einem Scharlatan, einem Zerstörer.

Aber man kann das lange hin- und herwälzen. Mich haben halt neben der Story auch viele andere Aspekte gestört - wie eben die Wackelkamera (teils selbst in eigentlich ruhigen Szenen) und der total triste Look. Einzig die Spezialeffekte fand ich sehr beeindruckend und wirklich gut gemacht.