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Star Wars: Episode VIII: The Last Jedi (14.12.2017, Regie: Rian Johnson)

Gestartet: 20 Juni 2014 21:06 - 3156 Antworten

Geschrieben: 17 Dez 2017 00:22

xy78

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Zitat von Raybluz
Bei Luke passen einfach die ganzen Beweggründe für seinen späteren Werdegang überhaupt nicht, es passt einfach nicht zu dem Charakter den man in IV-VI kennen gelernt hat! Die ganze Geschichte mit ihm und Kylo ist sehr fadenscheinig und schlecht durchdacht. Für beide Charaktere ist die ausschlaggebende Erklärung meiner Meinung nach ziemlich schlecht und speziell in Luke's Fall unnachvollziehbar. Es macht einfach keinen Sinn Luke so dazustellen wie es in VIII nun geschieht!

die Begründung wurde doch sehr gut dargestellt/erklärt.
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Luke hatte Angst, sein Neffe wird wie Vader, weil er was dunkles in ihm sah (dabei hat jeder beide Seiten in sich - was er zu dieser zeit wohl noch nicht wusste/erkannte).

Ben war noch auf der hellen Seite, jedoch änderte sich das mit dem versuchten Mord von Luke.
mMn sehr gut erklärt.
als Luke begreift, was er da angerichtet hat, zieht er sich, wie einst Yoda, ins Exil zurück.
dort hadert er bis zum Ende des Films.

mMn eine grandiose Umsetzung - nicht nur vom Drehbuch, auch darstellerisch von Mark Hamill :thumb:

man sollte auch nicht vergessen, nichts passiert ohne die Zustimmung der SW-Chefin Kennedy.
allein Johnson für manche schlechte/falsche Umsetzungen bzw Ansätze verantwortlich zu machen, halte ich für falsch.
es wurde mit Sicherheit vorher abgenickt.


$166 Mio weltweit bisher:

http://www.boxofficemojo.com/movies/?page=main&id=starwars8.htm
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Geschrieben: 17 Dez 2017 01:09

Raybluz

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Zitat von xy78
die Begründung wurde doch sehr gut dargestellt/erklärt.
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Luke hatte Angst, sein Neffe wird wie Vader, weil er was dunkles in ihm sah (dabei hat jeder beide Seiten in sich - was er zu dieser zeit wohl noch nicht wusste/erkannte).

Ben war noch auf der hellen Seite, jedoch änderte sich das mit dem versuchten Mord von Luke.
mMn sehr gut erklärt.
als Luke begreift, was er da angerichtet hat, zieht er sich, wie einst Yoda, ins Exil zurück.
dort hadert er bis zum Ende des Films.

mMn eine grandiose Umsetzung - nicht nur vom Drehbuch, auch darstellerisch von Mark Hamill :thumb:


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Schauspielerisch hab ich da auch gar nichts auszusetzen - Hamill und auch die anderen haben ihre Sache schauspielerisch hervorragend gemacht!
Es geht mir rein um den Inhalt und den find ich alles andere als grandios. Passt das für Dich denn wirklich zusammen dass jemand wie Luke, der im Laufe der OT so weit über sich hinaus wächst und sich im Finale so sehr als Jedi würdig erweist, sich eher opfert als dem Bösen nachzugeben, dass so jemand mit einem Schüler wie Ben der zudem auch noch sein Neffe ist so umgehen würde??! Dass so jemand wie er ihn für einen Moment im Schlaf umbringen will? Das ist doch nicht Luke!! Egal welche Vorausahnung er da hatte. Er hat damals Darth Vader, seinen eigenen Vater in dieser aussichtslosen Lage bekehrt. Da wär er doch locker mit solch einer Situation klar gekommen bzw. wär diese ganz anders angegangen als je auf solch einen Gedanken zu kommen. Das stimmt für mich einfach hint und vorne nicht. Johnson wollte aus welchem Grund auch immer Luke als gebrochenen Mann darstellen - wenn man diesen Weg geht hätte er eine deutlich plausiblere Erklärung dafür liefern müssen finde ich. Dies hier ist weder ausreichend die riesigen Auswirkungen dessen bedenkend (sowohl Vor- als auch Nachgeschichte) noch passend zu Luke's Charakter.

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Geschrieben: 17 Dez 2017 10:29

Joern.Pomplitz

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Sehe das im Großen und Ganzen auch so wie Raybluz - sehr gut in Worte gefasst :thumb:
Viele Grüße
Jörn

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Geschrieben: 17 Dez 2017 11:05

movieguide

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gestern Abend war es endlich soweit, 2 Jahre nach TFA nun die Fortsetzung von Rian Johnson.

Der Mittelteil der neuen Trilogie ist definitiv anders als es der Auftakt war. Während TFA vor allem auf Nostalgie setzte, versucht Johnson nun eine neue Geschichte zu erzählen und die wird was die Figurenentwicklung angeht nicht jedem schmecken. In meinen Augen ist es aber ein großer Schritt nach Vorn, denn vieles kommt für den Fan völlig unerwartet und anders.

Nicht alles was TFA an Fragen aufgeworfen hat, wird in TLJ weitergeführt oder beantwortet. Scheinbar hat sich Johnson auch mit der ein oder anderen Figur schwer getan. Maz Kanata hat eine eher unbeduetende Nebenrolle, Phasma bekommt keine neuen Konturen sondern wird schnell aus der Handlung geschrieben. Am krassesten fällt es aber am Supreme Leader Snoke auf. Dessen Ende kommt sehr überraschend, ohne das man erfährt woher er kommt und was er vorhatte. Letzlich ist er nur ein Steigbügelhalter für den Aufstieg von Kylo Ren zum Oberbefehlshaber, etwas mehr Background wäre aber dennoch wünschenswert gewesen.

Wenn man aber von diesen kleineren Übergabefehlern absieht, ist TLJ ein starkes Stück Star Wars. Ich würde sagen er übertrifft TFA um eine Nuance, aber ich konnte auch Abrams Auftakt eine Menge abgewinnen. Es gibt gewisse Parallelen zu TESB, vor allem merkt man das am hoffnungslosen Kampf der Rebellen gegen die erstarkte Erste Ordnung. Die Reihen der Rebellen werden dezimiert und eigentlich ist kaum noch etwas übrig vom Stolz der Republik. Trotz seiner 150 Minuten ist Johnson ein durchweg spannender Film gelungenen, der parallel auf mehrere Handlungsstränge aufsetzt: Reys Besuch auf Arch Too, die Flucht der Rebellen vor den Sternensschiffen, das Sabotagemanöver von Finn und Rose. Letzter Handlungsbogen hat zwar hier und da ein paar Längen, zeigt uns mit Canto Bright eine schöne neue Welt die gut ins Universum passt.

Am Bedeutendsten ist sicherlich die Entwicklung von Luke. Hatte man am Ende von TFA erwartet er würde Rey ausbilden und in den Kampf gegen die Erste Ordnung ziehen, muss man feststellen das Luke durch seine einsamen Jahre im Exil ein ganz Anderer geworden ist. Ich könnte mir vorstellen das viele alte Fans des EU hier ein böses Erwachen erleben werden, denn Luke ist definitiv nicht der neue Obi Wan Kenobi der tugendhaft ist wie amn es von einem altehrwürdigen Jedi-Meister erwartet. Für mich ist aber gerade diese kantige Figurenentwicklung eine der großen Stärken des Filmes, denn es gibt TLJ einen hohes Maß an Eigenständigkeit und zeigt neue Möglichkeiten fernab der fest getretenen Klischees zu Jedis und Sith innerhalb der Reihe. Mark Hamill liefert dabei eine starke Performance ab, er bringt die Zerissenheit von Luke sehr gut rüber und darf am Ende dann doch nochmal im alten Glanz erstrahlen.

In punkto Action zieht Johnson wieder alle Register. Der Film beginnt mit einer tollen Raumschalcht und endet mit einem packenden Kampf am Boden der Parallelen zum Kampf auf Hoth aufkommen lässt. Audio-Visuell ist der Film wieder ein echter Augenschmaus. Anders als Abrams schafft es Johnson aber auch subtilere Momente zu schaffen, hier sind vor allem die Arch Too Szenen mit Luke und Rey zu nennen. Es gibt lustige wie dramatische Momente- die Progs fand ich echt knuffig, etwas überzogen war dafür BB8 der hier wie anno R2D2 in PT zum Alleskönner mutiert. Im großen und ganzen ist der Humor aber gut dosiert. Absolutes Highlight ist der Auftritt von Yoda - nicht dem hässlichen PT Yoda der offenkundig nach CGI aussah - sondern dem OT Yoda der immer noch so schön schrullig ist wie einst in TESB. Hier ging mir echt das Herz auf.

Nicht gefallen hat mir die Szene mit Leia die nur dank der Macht im Weltraum überlebt. Weiß nicht, hier übertreibt man es meiner Meinung nach einwenig mit den Kräften der Jedi. Ich frage mich auch wie man Leia jetzt einen würdigen Abschluß schenken will, da Sie am Ende des Filmes immer noch lebt. Eigentlich bleibt ja nichts Anderes übrig als Sie bereits beim Lauftext aus de Film zu schreiben.

Nun ist es an JJ Abrams, die vielen angerissenen Ideen aus TFA zu einem sinnvollen Ganzen zusammen zu führen. Was ist mit den Rittern von Ren? Wer war Snoke überhaupt? Ist Reys Herkunft wirklich so unbedeutend? Rian Johnson hat einen sehr eigenständigen Film gemacht der vielen von dem was Abrams hingeworfen hat ignoriert oder nur am Rande thematisiert. Ich bin gespannt was Abrams draus macht, traue ihm aber einen würdigen Abschluß der Trilogie zu.

Aus dem Bauch heraus bekommt TLJ von mir 9/10 - wie auch TFA.

Danke Rian Johnson für diesen mutigen Film. Ich denke die neue Trilogie die dann auch von Anfang bis Ende durchdacht ist, wird bei Dir in guten Händen sein.
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Geschrieben: 17 Dez 2017 11:06

Chestburster

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Zitat:
Zitat von Terminator T-800
So, ich hab jetzt auch noch mal etwas länger den Film revue passieren lassen und kann ihm leider leider nicht mehr als als 4/10 Stern geben.

Es ist mir irgendwie zu wenig Star Wars - aber was es ist kann ich auch schwer sagen.

Es geht bei den Charakteren los:

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General Hux: der macht einfach nur einen dämlichen Eindruck. Wenn ich den so sehe, denke ich dem gehört mal so richtig der Arsch versohlt :rofl: damit der mal wieder in der Spur läuft. Vor dem kann man keinen Respekt habe wie der sich gibt.

Kylo Ren: viel zu theatralisch. Die Hälfte vom Film nur Tränen in den Augen, weil er so zerissen ist. Da fand ich sogar die Entwicklung von Anakin Skywalker in Episoder 3 besser. Das einzige was man ihm noch zu Gute halten muss, man weiß nicht wohin seine Charakterentwicklung geht.

Snoke: hier hab ich mir soooviel mehr versprochen. Echt schade das man hier nichts mehr erfahren hat. Und der Tod von Ihm - einfach nur dämlich.

Luke Skywalker: der Abgang wird seines Charakters nicht würdig. Sehr schade. Hier hätte es besseres geben können. Einen Kampf mit Snoke?

Ich hab mir gestern noch mal Episode 4 angeschaut. Ach ist das herrlich. Hier müssten schon, ich meine es waren 2 Generäle, ihr zeitliches durch Darth Vader segnen lassen, da sie nicht in der Spur gelaufen sind. Allein durch sein erscheinen kriegen schon alle ein Klops in die Hose.

Sowas fehlt mir in den neuen Filmen einfach. :sad::sad::sad:

Wiso ? Den gleichen Effekt erreicht doch auch Kylo Ren-sobald er die Maske absetzt, rennen alle schreiend davon-oder lachen sich tot, je nachdem;)

Ps. Vader hat erst in Ep 5 innerhalb seiner Mannschaft"aufgeräumt", in Ep 4 war er noch brav und hat nach der Pfeife von Tarkin getanzt.
Geschrieben: 17 Dez 2017 11:24

SledgeNE

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Für mich ist heute eine kleine Fan-Welt zusammengebrochen: Zum ersten (und hoffentlich zum allerletzten) mal habe ich mich dazu entschlossen den Film am Start-Wochenende sausen zu lassen. :-((((((( Dann muss es halt in der Woche sein. Es ist heute so gut wie ausverkauft in unseren Kinos. :-((((((( Da scheint der Film doch noch gut zu sein. Freu mich schon drauf.
Geschrieben: 17 Dez 2017 11:26

movieguide

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Kann irgendwie nicht verstehen wieso der Film so extrem polarisiert bzw. in love it or hate it spaltet. Hab das auf SWU so gelesen, hier genauso. Da wird teils von "schlechtester Star Wars" geschrieben. Wollen die Leute mir weißmachen das ein Episode I oder II der bessere Film sei? Dabei hat der Film doch eigentlich soviel zu bieten und in punkto Luke eine sehr mutige Charakterentwicklung. Star Wars scheint nach wie vor bei den Fans sehr unterschiedlich aufgenommen zu werden, einen Film zu zerreißen nur weil er nicht den entspricht was man selbst erwartet hat, erlebe hier ich nur in diesem Franchise so extrem.
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Geschrieben: 17 Dez 2017 11:50

hibb

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Zitat:
Zitat von Raybluz
Zudem verliert der Film wie zuvor schon erwähnt eine Menge ab der zweiten Sichtung da eben viele Szenen die beim ersten mal noch recht spannend waren nun deutlich an Gewicht verlieren...weil sie eben teils nur aufgrund ihres Ausgangs spannend waren, nicht weil sie wirklich relevant oder wichtig waren. ( z.b. Finn's Moment gegen Ende)
Den Gedanken hatte ich auch unmittelbar nach dem Kinogang. Überraschenderweise berichten Viele, dass sie nach der zweiten Sichtung ihre Meinung noch etwas nach oben korrigiert haben.

Zitat:
...,so merkt man hier einfach wie es keinen Masterplan für die Trilogie gibt und Johnson mit teils ganz anderer Ansicht als Abrams nun einfach übernahm und sich die Story für SICH "zurecht gelegt" hat anstatt sie konsequent (auch hinsichtlich der OT) fortzuführen. Der "Witz" ist jetzt dass Abrams nun den Abschluss machen darf, nachdem Johnson einige seiner Ideen verworfen hat.
Ja, das habe ich damals schon im Vorfeld von Ep. VII prognostiziert. Johnson hat angeblich sein Script finalisiert, da steckte TFA noch in den Reshoots. Wenn man die Kontinuität der Trilogie in Zukunft betrachten wird, dann wird vermutlich alles recht unausgegoren wirken. Da hätte sich wohl ein Co-Autor, der auf die Folgerichtigkeit achtet, nicht schlecht getan. Ich für meinen Teil sehe das aber nicht so schlimm, weil ich mir Änderungen für VIII gewünscht habe und mir Johnson diese Korrekturen auch geliefert hat. Als wenn ihm die gleichen Dinge missfielen wir mir. Dementsprechend habe ich mich bei dem Ableben von bestimmten Personen auch gefreut. Ich hatte damals schon zu TFA gesagt, dass Abrams viel Ballast auf den Nachfolger ablässt, sowohl in Form von unterentwickelten Charakteren als auch in Bezug auf Mystery-Boxen. Johnson hat für mich da das einzig richtige getan und nur die positiven Dinge/Ansätze weitergeführt und sich dem unnötigen Ballast entledigt. Ein paar Dinge ignorierte er demonstrativ, vermutlich weil er da keinen Bock drauf hatte (und vermutlich um den Film nicht noch unnötig aufzublähen).

Zitat:
Ich hab's wirklich versucht den Film in einem besseren Licht zu sehen und kleinere Unstimmigkeiten mal aussen vor zu lassen, aber entscheidende Faktoren, speziell Luke betreffend, kann ich so nicht hinnehmen. Zumal man sich im Finale auch besser denn je ausmalen kann, wie er hätte SEIN KÖNNEN...und das SEHR von dem abweicht was man hier bekommt. Und letzten Endes sieht das ja Mark Hamill in einigen Interviews auch so und war selbst überrascht was Johnson nun mit dem Charakter machte. Ich denke er ist alles andere als zufrieden wie das nun ausging.
Ich finde man sollte bei Filmen und Fortsetzungen generell sich von persönlichen Erwartungen lossagen. Ich hatte für TLJ eigentlich nur einen Punkt auf der Wunschliste, der mir wirklich wichtig war: Dass man sich endlich von der OT und Fanservice löst und (zumindest) versucht der Trilogie einen neuen Stempel aufzudrücken. Auf eine "OT v2.0" habe ich einfach keinen Bock. Und in diesem Punkt lieferte Johnson für mich ab (besonders wenn bedenkt, dass da noch viele Sittenwächter im Hintergrund dranbeteiligt sind). Natürlich bedeutet das auch, dass man sich als Zuschauer von dem Ist-das-noch-mein-SW?-Gedanken auch etwas frei machen muss. Ich wollte unter keinen Umständen, dass Luke jetzt die Obi-Wan Rolle einnimmt, dass Kylo jetzt der neue Vader wird und der Imperator 2.0 auch noch im Hintergrund selbstreferenziell daherredet. Wenn sie Charaktere aus der letzten Trilogie wieder mitverwursten, dann sollen sie ihnen auch gefälligst eine Entwicklung spendieren. Am besten eine, die man sich nicht schon vorher im Kopf zusammen gesponnen hat. Der Film funktioniert deshalb, weil ich wieder das Gefühl bekam, dass hier keine Fan-Erwartungen oder Internet-Theorien das Drehbuch diktieren. Da liegt es in der Natur der Sache, dass viele Zuschauer mit enggefassten Erwartungen enttäuscht werden. Johnson zeigt ihnen den sprichwörtlichen Stinkefinger und sagt: Fuck it!

Ich hab auch lange überlegt, wie ich zu dem stark gestiegenen Humoranteil stehe. Die Tatsache, dass wir es hier mit dem eindeutig lustigsten Teil aller SW zu tun haben, hat mich die Sache aber eher positiv als negativ sehen lassen: Es ist halt Teil der Neuausrichtung, welche zwar den Eindruck von Kommerzial- und Marvelislierung erweckt, im Endeffekt sich aber dennoch immer den Charakteren, dem Drama und der Geschichte unterordnet (was ich von den Marvel-Filmen nicht sagen kann). Ich hatte nie das Gefühl, dass ein Gag die Spannung oder Drama entwertete. Es ist einfach jetzt Teil des Stils.

Ich kann jedem nur empfehlen sich von seinen eigenen Vorstellungen, wie die neue Trilogie auszusehen hat, freizumachen und einfach zu schauen, was Johnson da versucht (das sollte für Filme eigentlich generell gelten). Unter Berücksichtigung des direkten Vorgängers halte ich das Script für eine herausragende Leistung. Hier wurde aufgeräumt, dennoch Mythologie & Charakterbeziehungen vertieft und ein eigener Ton installiert. Dass mancher Nebenplot & Charakter nicht ganz das Niveau der anderen hält, ist dabei verschmerzbar, weil ein Plural an Schauplätzen dem Universe-Building wieder zuträglich ist. Einen Krieg aus mehreren Perspektiven zeigen ist einfach spannender als nur aus 2 (das wusste schon Return of the Jedi damals). Da fühlte sich TFA zu sehr straightforward an. Johnson gelingt es mit Leichtigkeit mehrere Story-Stränge zu handlen und am Ende auch zusammenzuführen.

Die Liste an DOs & DON'Ts ist lang bei Star Wars. Irgendwie hat es Johnson trotzdem geschafft einen Mittelteil in einem Multimilliarden-Dollar-Franchise als den persönlichsten seit der OT erscheinen zu lassen. Ich hatte nicht gedacht, dass ich nochmal so viel Spaß mit dem Universum haben könnte.
Geschrieben: 17 Dez 2017 12:08

Raybluz

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Ich lese als positive Argumente über den Film meist dass er "mutig" ist, "unerwartet" und "anders". Das find ich sehr interessant, denn für viele scheint primär der Überraschungseffekt hier sehr wichtig und überzeugend zu sein. Bei der ersten Sichtung ging es mir sehr ähnlich, ich war sehr gespannt die ganze Zeit, weil man eben wirklich immer weniger wusste was zu erwarten ist, da einiges ganz anders kommt als man denkt.

Jetzt ist nur die Frage ob es deswegen eben auch gut oder besser ist, nur weil es anders, überraschend und unerwartet ist. Denn gerade diese ganzen Überraschungseffekte verloren bei mir schon mit der zweiten Sichtung sehr an Wert, denn man weiss nun eben was passiert und die meisten dieser Szenen werden damit nun auch deutlich schwächer mit diesem Vorwissen, da die Spannung einfach weg ist und man anfängt über die Szenen eben nachzudenken anstatt sie einfach nur gespannt abzuwarten.

Natürlich spielt bei Star Wars wie bei wohl keinem anderen Filmfranchise eine gewisse Erwartungsrolle einfach immer mit, da diese Geschichten uns Fans eben kreativ anregen und man gerne darüber spekuliert und sich Gedanken drüber macht. Bei mir ist das aber nicht das Problem - ich versuche so was schon eher zu vermeiden, hab auch nie was aus dem EU gelesen oder mich sonst groß abseits der Filme mit Star Wars beschäftigt. Trotzdem wollte ich z.b. Luke nicht als gebrochenen Mann sehen, hab mich aber drauf eingelassen und auf eine plausible Erklärung für diese Wandlung von dem Ende von VI zu jetzt gewartet. Wie weiter oben im Spoiler beschrieben passt diese Erklärung aber einfach nicht zu Luke und bricht somit für mich das was ich von der Figur kenne. Das ist keine Erwartungshaltung die ich wegen meiner Vorstellung von Luke habe, nein, sondern meine Erwartungshaltung basierend darauf wie er einem in drei Filmen ausführlich charakterisiert wurde. Wie gesagt, Mark Hamill selbst zeigt sich in Interviews - so weit er sich eben entsprechend dazu äußern darf - recht kritisch und unverständlich bzgl. Johnson's Richtung.
Geschrieben: 17 Dez 2017 12:47

Raybluz

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Zitat:
Zitat von hibb
Ich finde man sollte bei Filmen und Fortsetzungen generell sich von persönlichen Erwartungen lossagen. Ich hatte für TLJ eigentlich nur einen Punkt auf der Wunschliste, der mir wirklich wichtig war: Dass man sich endlich von der OT und Fanservice löst und (zumindest) versucht der Trilogie einen neuen Stempel aufzudrücken. Auf eine "OT v2.0" habe ich einfach keinen Bock. Und in diesem Punkt lieferte Johnson für mich ab (besonders wenn bedenkt, dass da noch viele Sittenwächter im Hintergrund dranbeteiligt sind). Natürlich bedeutet das auch, dass man sich als Zuschauer von dem Ist-das-noch-mein-SW?-Gedanken auch etwas frei machen muss. Ich wollte unter keinen Umständen, dass Luke jetzt die Obi-Wan Rolle einnimmt, dass Kylo jetzt der neue Vader wird und der Imperator 2.0 auch noch im Hintergrund selbstreferenziell daherredet. Wenn sie Charaktere aus der letzten Trilogie wieder mitverwursten, dann sollen sie ihnen auch gefälligst eine Entwicklung spendieren. Am besten eine, die man sich nicht schon vorher im Kopf zusammen gesponnen hat. Der Film funktioniert deshalb, weil ich wieder das Gefühl bekam, dass hier keine Fan-Erwartungen oder Internet-Theorien das Drehbuch diktieren. Da liegt es in der Natur der Sache, dass viele Zuschauer mit enggefassten Erwartungen enttäuscht werden. Johnson zeigt ihnen den sprichwörtlichen Stinkefinger und sagt: Fuck it!

Wer sagt denn aber dass solche Theorien sich unbedingt komplett von der offiziellen Fassung nun unterscheiden MÜSSEN? Bei Star Wars gibts eben sehr schnell alle möglichen Theorien und wenn man diesen unbedingt entsagen will, nur weil es sie eben im Internet schon gibt (auch ein Problem was es damals wohl nicht gab), dann schränkt man sich aber auch indirekt ein und geht einfach einen trotzigen Weg, keinen selbstbestimmten. Mir scheint es als wollte Johnson eben absichtlich eine Geschichte bringen die man am wenigsten erwartet...ich frag mich nur, ob das aber wirklich der beste Weg ist eine GUTE Geschichte zu erschaffen, die auch auf Dauer Bestand hat. Gerade als Mittelstück einer Trilogie die dummerweise eh von verschiedenen Köchen ohne wirkliche Übersicht zusammen gemixt wird.

Und wenn wir mal auch von meinem Hauptkritikpunkt (Luke) und generell den OT Figuren weg gehen, finde ich ehrlich gesagt auch nicht viel Interessantes was übrig bleibt. Und auch nicht sonderlich originell ist! Der Kampf Erste Ordnung gegen Widerstand ist und bleibt das gleiche wie in der OT, nur mit eben anderem Namen. Es wiederholt sich einfach, sogar ohne dass diese riesige Lücke zwischen VI und VII/VIII auch nur ansatzweise erklärt wird. Die ganze "Schneckenverfolgungsjagd" erinnert stark an V und VI. Dann gibts noch Rey und Kylo, zwei interessante neue Charaktere von denen ich in VII noch sehr angetan war. Aber was passiert mit denen? Die kommen in dem Film eigentlich auch nicht sonderlich voran. Sie überlegen sich mal dies und das kurz (erinnert auch stark an Luke und Vader in der OT), hinterfragen ein paar Sachen, aber am Ende des Films stehen sie eigentlich am selben Punkt wie davor. Und Kylo's Motivation hinter seinen Taten kam scheinbar auch nie durch Snoke, der war ihm letzten Endes auch nur ein Dorn im Auge. Rey weiss und kann weiterhin so ziemlich alles...spannend! Ihre Hintergrundgeschichte wird nun auch entweder gelogen oder ist weiterhin uninteressant. Es gibt da einfach nichts was die Charaktere nun interessanter macht oder wachsen lässt. Ebenso Finn der in diesem Film eigentlich schon fast komplett überflüssig ist! Diese "Sidequest" von ihm kritisieren ja nun wirklich nicht wenige, auch Fans des Films. Er scheint irgendwie verloren in der Situation und will halt einfach nur Rey endlich wieder sehen, das war's. Poe bekommt immerhin nun mehr zu tun, mir gefällt der Charakter auch, wenigstens da passts eigentlich so weit. Über Phasma brauchen wir nicht reden, Snoke wird schnell unbedeutend und Hux ist und bleibt eine fanatische Witzfigur.

Das kann ich alles noch durch die gute Inszenierung, die Schauwerte, den Soundtrack und eben das ganze Star Wars Setting als nett und unterhaltsam sehen, aber originell oder wirklich neu ist da nicht wirklich viel.


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