Das hat ja nichts mit Normalo oder nicht zu tun. Ich hatte das Thema multiple Persönlichkeit und assoziative Identitätsstörungen über ein Semester als Thema in Vorlesungen. Die Grundtheorie der Persönlichkeitsspaltung ist bei den Filmen dieselbe, nur besitzen die beiden Filme völlig unterschiedliche Thematiken. Fight Club - Konsumterrorismus und Enemy - eher Charakterkonflikt.
Von beiden Filmen kenne ich aber die Bücher nicht, muss ich gestehen.
Ich beharre auf gar nichts im übrigen, sondern habe nur gesagt, was für mich die plausibelste Sicht ist. Kein Grund für Zoff.
Jeder muss bei diesem Film seine eigene Erklärung finden und meine hab ich nun offenbart.

Ich meinte mit "Normalo" den normalen Kinogänger.
Ich kann sowhl mit Kafka als auch mit Goethes Faust etwas anfangen, wenn ich will. Aber wieviel User - ohne sie degradieren zu wollen - kennen sich in diesen Bereich gut aus?

Ohne damit anzugeben zu wollen, ich z.B., denn ich hatte Faust von A-Z in Deutsch Leistungskurs im Abi durchinterpretiert.
Aber teilweise gebe ich dir Recht!
Kafka usw. ist halt die PHILOSOPHISCHE Sicht und meine PSYCHOLOGISCHE hab ich euch ja schon beschrieben.

Aja das Du und Killzone voll in den Themen stecken, ist ja unübersichtlich. Ich verstehe wovon ihr redet. Aber das kann eben nicht jeder - z.B. der "Kinonormalo". :p

Genau deshalb ist der Anspruch in diesem Forum gering, es gilt halt Massenware, Blockbuster in Massen zu konsumieren, was völlig legitim ist, aber nicht ansatzweise meinem Anspruch entspricht.

Wobei ich auch ehrlich sagen muss, dass Enemy mich nicht umgehauen hat. Zu offensichtlich sind die gestalterischen Mittel Villenueve's und zu Schablonenhaft ist sowohl Inszenierung als auch Drehbuch im Bereich des Expressionismus/Surrealismus. Der "mind-fuck"- Film von heute bietet halt eben kaum noch neue Erkenntnisse.

Am besten in dieser Hinsicht waren ohnehin die hier kaum bekannten "Upstream Color" und Under the Skin, welche einfach meisterhaft sind. Ersterer ist so gänzlich neu, so unverbraucht frisch und erzählt von der Abgrenzung der Menschen von Gesellschaft und Natur und letzterer ist ein Bilderrausch, der zuweilen gar an Tarkovsky von seiner langsamen Inszenierung/Pacing und Lynch/Kafka aufgrund der Symbolik/Emotionalität erinnert.

Beides fantastische Werke, die diesem Genre endlich wieder was abgewinnen konnten, dies schafft Enemy halt eben nicht, auch wenn er nichtsdestotrotz sehenswert bleibt, absolut.

@Diverphil

Bei uns im Deutsch-Kurs haben wir 2 Klausuren zu Faust geschrieben. 1. 12P, 2. 15P und es ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher, einfach fantastisch das Werk.

Na dann weißt du ja auch gut bescheid über Faust. Hab ich auch nie bestritten.
Ich finde es halt nur nicht gut, wenn jeder meint, dass seine Meinung oder Ansicht die alleinige ist.
Und glaub mir, auch heute noch zoffen sich Philosophen und Psychologen! :p Die einen glauben alles mit Theorien erklären zu können und die anderen mit der Flexibilität und Biologe unserer Psyche. Das hatten wir in einer VL sogar mal als Abschlussdiskussion.
BtT: Enemy ist halt ein Film der nicht verstanden werden will und deshalb so eine riesige Bandbreite an Erklärungsansätzen liefert. Und genau das macht ihn für mich auch zu einem Top10-Titel diesen Jahres!

Wir reden hier ja aber über den Film und nicht über das Buch. Im Buch mag das alles zu erkennen sein, im Film ist es meiner Ansicht nach nicht der Fall.

(wobei ich jetzt auch nicht unbedingt einen Zusammenhang mit Fight Club hergestellt hätte).

Ich fand den Film insgesamt nicht sonderlich gelungen. Der "Mind-Fuck" war für mich eigentlich kein wirklicher da viel zu offensichtlich und ansonsten hat der Film einfach viel zu viele Stellen an denen er sich gezogen hat. Ist nunmal ein Film und der soll imo auch ein Stück weit unterhalten, hat er bei mir stellenweise nicht gemacht. Wobei Gyllenhaal wieder einmal eine sehr starke darstellerische Leistung gebracht hat.

Der Film ist das Buch, ausgeschmückt mit mMn unnötigen Symbolen und Wirrungen seitens Villeneuve.

Hast absolut Recht, ich war auch mit mir am hadern, ob 6/10 oder 7/10, letztlich die 7 genommen, weil mich doch insgesamt schon durch das Buch der Film anspricht und ich Gyllenhaal einfach fantastisch finde (Stichwort Nightcrawler!)

Wie gesagt, diesem Sub-Genre am meisten abgewinnen konnten mit gigantischem Abstand am meisten (neues vorallem) die beiden Werke "Upstream Color" von Carruth und "Under the Skin" von Glazer, beides fantastische Werke.

@Phil: Hast du das Video hier schon angeschaut?
https://www.youtube.com/watch?v=v9AWkqRwd1I

Das wurde ja schon ein paar mal gepostet und hier wird der Film sehr schön interpretiert und von mehreren Seite geleuchtet!

@flash77: Ja hab ich. Meine Ansicht bleibt jedoch weiterhin bestehen. Trotzdem danke für deinen Hinweis!;)