Bereits mit Filmen wie Die Unbestechlichen, Spy Game und Von Löwen
und Lämmern hat die Schauspiellegende Robert Redford bewiesen, dass
er auch politischen Themen nicht abgeneigt ist. Mit
The
Company you keep – Die Akte Grant widmet er sich erneut
einem dunklen Kapitel aus der Geschichte der Vereinigten Staaten
von Amerika.
Story
Gegen Ende der 1960er- bis weit in die 1970er-Jahre sorgte die
linksradikale Terroristengruppe „The Weather Underground“ für
Furore in den Vereinigten Staaten, da sie einige Anschläge
verübten. In der heutigen Zeit kennt aber kaum noch jemand diese
Vereinigung. Doch plötzlich wird das ehemalige Mitglied Sharon
Solarz (S. Sarandon) verhaftet, was die Aufmerksamkeit der Presse
und des jungen Journalisten Ben Shepard (S. LaBeouf) erregt. Er
will der Sache auf den Grund gehen und findet nach fleißiger
Recherche heraus, dass der erfolgreiche Anwalt Jim Grant (R.
Redford) ebenfalls ein ehemaliges Mitglied der Terroristengruppe
ist und lässt diesen auffliegen. Somit wird das FBI aufmerksam und
auch Shepard wittert, dass da noch Sensationelleres auf ihn
wartet.
The Company you keep basiert auf dem gleichnamigen
Roman von Neil Gordon. Die Weathermen (oder auch Weather
Underground Organisation, Weatherman sowie Weather People genannt)
waren eine linksextreme militante Untergrundorganisation, die in
den USA gegen Ende der 1960er- bis in die 1970er-Jahre agierte und
dabei insbesondere Bombenanschläge gegen Regierungsgebäude verübte.
Bereits zuvor entstanden mit
Ice (1970),
Underground (1976) und
The Weather
Underground (2003) Filme zu diesem Thema, aber erst Robert
Redford (
Sneakers – Die Lautlosen), der bei
dieser Produktion sowohl Regie führte als Produzent fungierte und
eine der Hauptrollen übernahm, rückt dieses Thema erneut ins Licht
der Öffentlichkeit. Der Film selbst wurde nach den Regeln der alten
Schule gedreht, so dass die Handschrift Redfords durch seine recht
ruhige Filmsprache ständig präsent ist. Sensationelle
Effekthascherei sucht man vergebens. Die Geschichte und die
Schauspieler selbst stehen im Mittelpunkt des Geschehens und sonst
nichts. Das ist auch gut so, denn nur noch selten wird in der
heutigen Zeit ein Film nach dieser Machart derartig in Szene
gesetzt. Da kommt nur selten Langweile auf, weil z.B. ein Dialog
vielleicht etwas länger als notwendig ausgefallen ist. Das stört
aber nicht wirklich, denn schließlich dient dies immer dem Zweck,
die Geschichte voran zu treiben. An Spannung mangelt es auf keinen
Fall und so wird dem Zuschauer bis zum Schluss hervorragende
Unterhaltung geboten.
Bei der Besetzung dieses Films wird eine Menge Prominenz
aufgefahren. Neben dem Meister selbst werden mit Susan Sarandon
(
Arbitrage), Shia LaBeouf
(
Eagle Eye – Außer Kontrolle), Terrence
Howard (
Dead Man Down), Sam Elliott,
Richard Jenkins (
Let Me In), Brendan Gleeson, Brit
Marling, Nick Nolte, Stanley Tucci, Julie Christie und Anna
Kendrick gleich mehrere Generationen an herausragenden
Schauspielern geboten, die an darstellerischer Qualität kaum noch
zu überbieten sind. Die jüngeren Nachwuchstalente müssen sich dabei
hinter den alten Hasen allerdings nicht verstecken sondern agieren
stets auf Augenhöhe.
Bildqualität
Gedreht wurde mit Arricam Lite Kameras auf 35mm Zelluloid. Das
Filmkorn ist nur fein ausgefallen und nur in wenigen Momenten etwas
präsenter, was aber immer noch für einen filmischen Look sorgt.
Dieser passt ohnehin besser zur Handlung. Die Schärfe ist
wechselhaft und pendelt zwischen guter bis sehr guter
Kantenzeichnung. In Nahaufnahmen ist die Darstellung aber über
jeden Zweifel erhaben. Der Detailgrad ist hingegen recht hoch. Die
Farben erscheinen entsättigt aber durchgehend natürlich bei gut
eingestelltem Kontrast. Der Schwarzwert ist zum Großteil wirklich
gut, könnte aber hin und wieder das Schwarz noch etwas satter
abbilden. Die Kompression arbeitet durchgehend auf einem sehr hohen
Niveau und lässt keinerlei Spuren erkennen.
Tonqualität
Qualitative Unterschiede zwischen der deutschen und der englischen
DTS HD Master Audio 5.1 Spur gibt es kaum. Das englische Original
klingt lediglich etwas natürlicher. Abgesehen davon bieten beide
Varianten eine sehr gute Abmischung, die trotz der Dialoglastigkeit
dennoch für eine gute Räumlichkeit sorgen, die vor allem durch
diffuse Hintergrundgeräusche wie etwa durch Menschenmengen in der
Öffentlichkeit oder Straßenverkehrslärm zum Ausdruck gebracht wird.
Abgesehen davon gibt es aber auch einige wirklich gute direktionale
Effekte (Stichwort: Hubschrauber), die vor allem im Finale auf sich
aufmerksam machen. Der Score wird durchgehend über sämtliche Kanäle
wiedergegeben. Der Bass ist insgesamt etwas zurückhaltend, was bei
diesem Material aber nicht weiter verwundern sollte. Die Balance
aus Musik, Hintergrundgeräuschen und Stimmen ist stets ausgewogen,
so dass die Dialoge jederzeit ohne Probleme zu verstehen
sind.
Ausstattung
Das Bonusmaterial ist leider nur sehr knapp ausgefallen. Lediglich
zwei Hinter den Kulissen Featurettes finden sich auf dieser Blu-ray
wieder. Ein Beitrag davon erklärt, weswegen die Schauspieler die
Rollen in diesem Film angenommen haben, während der andere fast
schon die Lobhudelei der Schauspieler illustriert, wie spannend und
aufregend die Dreharbeiten waren. Ein Making Of im ursprünglichen
Sinn oder gar eine Doku zur Weather Underground Bewegung gibt es
leider nicht, was sich eigentlich angeboten hätte. Dafür gibt es
noch zwei Trailer und ein Wendecover, was keinen wirklichen Trost
bietet.
Fazit
Technisch wird bei dieser Blu-ray sehr gute Qualität geboten. Das
Bild liefert kaum nennenswerte Patzer und stattdessen eine
zeitgenössisch herausragende optische Darstellung, die durchgehend
HD würdig ist. Der Ton ist zwar recht dialoglastig ausgefallen,
bietet aber dennoch eine gute Räumlichkeit sowie eine natürliche
und ausgewogene Abmischung. Lediglich das Bonusmaterial fällt etwas
ab und offeriert nur sehr wenige Hintergrundinformationen zum Film.
Wer die Filme von Robert Redford kennt weiß, dass kaum mit
schlechter Unterhaltung zu rechnen ist. So auch bei
The
Company you keep – Die Akte Grant, bei dem der
Schauspieler und Regisseur in Personalunion neutral ein Stück
amerikanische Geschichte reflektiert und dafür eine außerordentlich
namhaft besetzte Besetzung bietet. Hervorragende und spannende
Unterhaltung wird da schon fast garantiert. Nicht nur für Fans der
Darsteller zu empfehlen. (sah)
Story 8
Bildqualität 9
Tonqualität 8
Ausstattung 3
Gesamt * 7
Kaufempfehlung 7 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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