Wolverine: Weg des Kriegers 3D - Collector's
Edition
Story 6
Bild 8
Bild 3D 6
Ton 8
Bonus 7
Gesamt 7
Als Wolverine mit X-Men Origins: Wolverine 2009 sein erstes
Soloabenteuer erlebte, fielen die Kritiken gespalten aus. 2013 wagt
Fox mit dem wohl beliebtesten Charakter der X-Men einen neuen
Anlauf: Regisseur James Mangold und Star Hugh Jackman versprachen
den Wolverine-Film abzuliefern, den Fans sich von Anfang an
gewünscht hätten. Ob das Vorhaben geglückt ist und wie sich die
Technik der um rund 12 Minuten verlängerten Unleashed Edition
schlägt, klärt das Review.
Story
Wolverine alias Logan (H. Jackman) hat sich von der Zivilisation
zurückgezogen und lebt verwahrlost in der Wildnis. Nachts plagen
ihn Albträume, in denen er seine große Liebe Jean Grey (F. Janssen)
immer wieder tötet. Überraschend ruft ihn ein reicher
Industrieller, dem er einst das Leben gerettet hatte, nach Japan.
Der alte Yashida (H. Yamanouchi) bietet an den unsterblichen Logan
von seinem gequälten Dasein zu erlösen. Als jener sich darauf nicht
einlassen will und sich auch noch die Yakuza einschaltet, muss
Wolverine allerdings im wahrsten Sinne des Wortes die Krallen
ausfahren.
Leider scheitert auch The Wolverine daran, Fans endlich den Film
abzuliefern, der schon X-Men Origins: Wolverine sein wollte. Dem
Vorgänger wurde der teils klamaukige Tonfall und die mangelnde
Charakterzeichnung vorgeworfen. Zwar nimmt sich The Wolverine
wesentlich ernster und fährt das Tempo im Mittelteil stark zurück,
der Film nutzt seine Spielzeit und besonders sein Setting in Japan
aber kaum aus. So ist die Handlung überraschend austauschbar: Es
wäre ein Leichtes, die Handlung mit minimalen Änderungen einfach in
eine amerikanische Großstadt zu verlagern. Dabei hätte der
asiatische Schauplatz weit mehr hergegeben. Zudem bleibt die Story,
in der Wolverine teilweise seiner Kräfte beraubt wird, stets
vorhersehbar. Storybedingt darf Hugh Jackman auch erst am Ende
richtig in die Vollen gehen.
Im Extended Cut geht die Action dabei deutlich blutiger zu als in
der Kinofassung: Die größte Erweiterung ist eine enorm verlängerte
Kampfszene mit einigen Ninjas in der ein Schneeräumer im wahrsten
Sinne des Wortes blutig Dampf machen darf. Dass die FSK hier die
Freigabe bei “Ab 12 Jahren” gehalten hat, verwundert. Leider ist
The Wolverine ein generischer Action-Reißer, der nur durch seinen
Hauptdarsteller gerade noch vor dem Versumpfen bewahrt wird.
Höhepunkt bleibt leider eine Szene im Abspann, in der es ein
Wiedersehen mit zwei alten Bekannten gibt und bereits die Wolken zu
X-Men: Days of Future Past aufziehen.
Bildqualität
leichter Rotstich, speziell bei Hauttönen
Szenen mit CGI-Effketen (Bullet Train) wirken deutlich
weicher
hoher Detailgrad und ausgezeichnete Schärfe
auch in Nachtszenen ausgeglichene Kontraste & sattes
Schwarz
The Wolverine bietet für einen aktuellen Blockbuster sehr gute
Bildqualität, schrammt aber an den Höchstnoten vorbei. So sind die
Szenen mit CGI-Einsatz erkennbar weicher, was besonders bei der
Kampfszene auf dem Zug stark auffällt. Stets ist ein leichter
Rotstich erkennbar – die warme Farbgebung erinnert etwas an Michael
Bays Transformers-Reihe. Sonst gibt es aber wenig zu meckern und
visuell spielt The Wolverine auf dem für aktuelle Produktionen
gewohnt guten Niveau.
Bild 3D
3D wirkt insgesamt eher unnatürlich
Pop-Out-Effekte fehlen
wenig Tiefenwirkung
The Wolverine ist eine durchschnittliche 3D-Konvertierung, auf die
man gut verzichten kann. So generieren die Macher nur eine
marginale Tiefenwirkung, welche den Zuschauer nie richtig einnimmt.
Pop-Out-Effekte glänzen durch Abwesenheit und auch die
Differenzierung der Ebenen wirkt eher künstlich. In den besten
Momenten sieht The Wolverine in 3D recht plastisch aus – was man
aber bereits von der 2D-Version behaupten kann.
Tonqualität
Stimmen gehen in den Action-Szenen manchmal etwas unter
ausgezeichnete Räumlichkeit – Effekte lassen sich präzise
orten
kraftvolle Bässe untermalen die Action-Szenen
englische Spur ist deutlich lauter, aber auch differenzierter
gemischt
Die deutsche DTS-Spur überzeugt mit exzellenter Direktionalität: In
der ersten Verfolgungsjagd vom Friedhof etwa, kann man
Pistolenschüsse, vorbeifahrende Autos, etc. präzise orten. Der
Subwoofer darf ebenfalls ordentlich wummern, aber nie erschlagen
die Bässe das Klangbild. Lediglich die Synchronstimmen dürften in
den Action-Szenen etwas lauter sein. Interessanterweise behebt die
englische Tonspur dieses Manko und glänzt zudem mit noch etwas mehr
Dynamik.
Ausstattung
Der Extended Cut hat einen Audiokommentar von Regisseur James
Mangold spendiert bekommen. Alle anderen Extras sind in HD auf der
Disk mit der Kinofassung enthalten: In 53 Min. beschäftigt man sich
in verschiedenen Unterpunkten mit der Entstehung des Films. Hier
stellt man z. B. Bezüge zu den Comics her und geht auch auf Hugh
Jackman als langjährige Idealbesetzung für Logan ein. Das
alternative Ende ist zudem ein nettes Gimick, in dem Logan sein
Wolverine-Kostüm aus den Comics erhält. Als kleine Promo gewährt
Fox, moderiert von Bryan Singer, nochmal Einblicke hinter die
Kulissen von X-Men: Days of Future Past (ca. 3 Min.). Als letztes
ist noch der Kinotrailer zu The Wolverine enthalten.
Fazit
The Wolverine bietet visuell gehobenen Blockbuster-Standard und
überzeugt beim 2D-Bild. In 3D ist der Film zwar sicherlich in
Ordnung, zählt aber zu den überflüssigen Konvertierungen, die aus
der Technik keine Vorteile ziehen. Fox deutsche Tonspur gibt sich
kräftig und unterstreicht den Film mehr als angemessen. Auch das
Extrapaket enthält einige kleine Schmankerl, wie das alternative
Ende, das als purer Fanservice durchgeht. The Wolverine gewinnt mit
seiner zerfahrenen Story sicher keinen Blumentopf. Nur
Hauptdarsteller Hugh Jackman hält diesen Actioner von der Stange
zusammen, der seinen japanischen Schauplatz nicht einmal
ansatzweise ausnutzt. Aufgrund der Altersfreigabe sind dem
Härtegrad zudem Grenzen gesetzt, die der Extended Cut in einigen
Momenten aber überraschend umschifft. Trotzdem müssen Fans weiter
auf das Solo-Leinwand-Abenteuer warten, das dem Mann mit den
Krallen wirklich gerecht wird. (anw)
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