Gerade in den letzten Jahren wurden wieder verstärkt Actionfilme
wie
The Expendables,
The Last Stand oder
Shootout – Keine Gnade nach dem
alten Strickmuster gedreht, die vor allem Fans der 80er Jahre
frohlocken ließen. Mit
Olympus has fallen gesellt
sich ein weiterer Titel zu diesem Ensemble hinzu, das unter der
Regie von Antoine Fuqua (
Training Day) entstand.
Story
Nachdem der Secret Service Agent Mike Banning (G. Butler) bei einem
Unfall nicht verhindern konnte, dass die First Lady umkommt, wird
er an den Schreibtisch versetzt. Jedoch ist er gerade rechtzeitig
zur Stelle, als nordkoreanische Terroristen unter Führung des
skrupellosen Kang (R. Yune) das Weiße Haus einnehmen und dabei den
amerikanischen Präsidenten Benjamin Asher (A. Eckhart) als Geisel
halten. Nun muss er alleine gegen eine Übermacht kämpfen, um seine
Schuld aus der Vergangenheit zu begleichen.
Gleich zu Beginn sollte die Tatsache offengelegt werden, dass
Olympus has fallen zum einen das Rad nicht neu
erfindet und zum anderen eine simple, gar plumpe Story bietet. Die
Handlung ist sehr geradlinig, meist sehr vorhersehbar und erinnert
nicht selten an Filme wie
Stirb langsam,
In the Line of Fire oder
Delta Force. Für nicht wenige ist
das alles Grund genug, um mit der Stirn zu Runzeln, die Hände über
den Kopf zusammen zu schlagen und den Film schnell beiseite zu
legen. Fans des Genres dürfen aber getrost frohlocken, denn gerade
das ist es, was Fans des 80er Jahre Kinos oder den eingangs
erwähnten Titeln gefällt. Wichtig sind vielmehr die hervorragend
inszenierten Actionszenen und die gibt es in
Olympus has
fallen zuhauf. Seien es die spektakulären Angriffe um das
Weiße Haus oder die toll choreographierten Kampfsequenzen, alles
wurde hervorragend in Szene gesetzt. Da ist die eine oder andere
inhaltliche Schwäche schnell verziehen, denn von der ersten bis zur
letzten Sekunde wird ausgezeichnete Unterhaltung geboten.
Letztendlich gibt der Erfolg der Vorgehensweise von Fuqua Recht,
denn bei einem Budget von 70 Millionen US-Dollar konnten weltweit
alleine an den Kinokassen über 161 Millionen US-Dollar wieder
eingespielt werden.
Dem schottischen Raubein Gerard Butler (
Gesetz der Rache) steht die Rolle
des Secret Service Agenten Mike Banning ausgezeichnet. Den smarten
und toughen Einzelkämpfer nimmt man ihm problemlos ab, auch wenn
manche Aktionen schon etwas zurechtgerückt erscheinen. Für diesen
Film konnten die Produzenten ohnehin ein sehr namhaftes Ensemble
verpflichten. Neben Butler gesellen sich darüber hinaus noch Aaron
Eckhart (
Die Logan Verschwörung), Morgan
Freeman (
R.E.D. – Älter, Härter, Besser),
Angela Bassett, Robert Forster, Cole Hauser, Ashley Judd, Melissa
Leo, Dylan McDermott, Radha Mitchell und Rick Yune hinzu, die ihre
Figuren glaubwürdig und authentisch darstellen. Vor allem Melissa
Leo schafft es in ihrer relativ kurzen Screentime sogar
herausragende Schauspielkunst abzuliefern.
Bildqualität
Gedreht wurde standesgemäß auf 35mm Zelluloid mit Arricam Lite (LT)
und Studio (ST) Kameras. Das Filmkorn ist sehr fein und verleiht
dem Film einen passenden Look. Schärfe und Detailgrad sind stets
sehr hoch und liefern sowohl in Nahaufnahmen als auch in den
Totalen viele Feinheiten. Weichere Darstellungen sind absolute
Ausnahmeerscheinungen. Die Farben sind natürlich und kräftig bei
gut eingestelltem aber nicht optimalem Kontrast. Hin und wieder
erscheint das Bild ein wenig dunkel. Der Schwarzwert ist hingegen
wechselhaft. In vielen Momenten ist er optimal und bildet ein
kräftiges Schwarz ab, wohingegen in manchen Einstellungen
bestenfalls ein dunkles Grau erreicht wird. Einige vereinzelte
Beeinträchtigungen wie Black Crushing und schwaches Banding
schmälern den ansonsten positiven Eindruck ein wenig.
Kompressionsspuren sind hingegen nicht sichtbar gewesen.
Tonqualität
Der Ton präsentiert sich da ein wenig besser. Großartige
qualitative Unterschiede zwischen der deutschen und der englischen
Variante sind bis auf die Tatsache, dass das Original ein wenig
natürlicher klingt, nicht vorhanden. Für ein Action Spektakel wie
diesem sind drei Aspekte wichtig: Zuerst einmal sind kräftige Bässe
essentiell, denn es gibt kaum etwas Frustrierteres als kraftlose
Explosionen und Feuergefechte. Das wird in diesem Fall optimal
wiedergegeben, denn dem Subwoofer geht die Arbeit keineswegs aus.
Obendrein ist gerade in den Actionszenen eine weiträumige
Surroundkulisse wichtig, so dass der Zuschauer sich inmitten des
Geschehens wähnt. Zwar könnte die Direktionalität noch ein wenig
besser sein, aber abgesehen davon werden sämtliche Kanäle bei
diesem Film sehr gut einbezogen. Auch die natürliche Abmischung,
sowie eine durchgehend klare Dialogverständlichkeit sind nicht zu
vernachlässigen und bieten hier ebenfalls keinerlei Grund zur
Klage.
Ausstattung
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Interviews mit Cast & Crew (HD; 11:02 min.)
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B-Roll (HD; 3:12 min.)
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Gerard Butler zum Photocall in München (HD; 1:36 min.)
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Featurettes – Making of „Olympus has fallen“
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Gag Reel – Actionhelden haben´s schwer (HD; 2:26 min.)
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Angriff auf das weisse Haus – Die Blackhawk Sequenz (HD; 3:30
min.)
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Special Effects und Design (HD; 7:03 min.)
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Im Nahkampf: Wie man Terroristen bekämpft (HD; 3:02
min.)
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Die Schauspieler von „Olympus has fallen“ (HD; 6:58
min.)
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Im Fadenkreuz – Das Making of „Olympus has fallen“ (HD; 11:36
min.)
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Trailer (HD; 1:58 min.)
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Trailershow (HD)
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BD-Live
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Wendecover
Das Bonusmaterial ist sehr vielseitig ausgefallen und liegt
obendrein komplett in HD vor. Oftmals verbirgt sich bei einer
umfangreichen Special Features-Liste viel Augenwischerei, was hier
keineswegs der Fall ist. Die Interviews sind allesamt sehr
interessant, der B-Roll liefert Einblicke zu den Dreharbeiten und
wie die Crew im Detail vorgeht und die sechs verschiedenen
Featurettes gewähren detaillierte Einblicke zu den verschiedensten
Produktionsabschnitten. Zwar sind manche Beiträge nur recht kurz
ausgefallen, liefern aber dessen ungeachtet ausreichende
Informationen zum entsprechenden Feature. Darüber hinaus gibt es
noch Trailer zum Film wie auch zu weiteren Universum Film
Produktionen. Ein Wendecover ist ebenfalls vorhanden.
Fazit
Der Blu-ray Transfer ist bis auf wenige Ausnahmen gelungen. Bei
etwas besserem Kontrast wäre die Bildbewertung weitaus besser
ausgefallen, wobei immerhin eine durchgehend scharfe Darstellung
vorherrscht. Der Ton bietet weitaus weniger Beeinträchtigungen und
überzeugt mit einer kräftigen und räumlichen Klangkulisse. Das
zahlreiche Bonusmaterial liegt komplett in HD vor und liefert eine
Menge Informationen zum Film. Mittlerweile werden nur noch selten
reinrassige Actionfilme nach altem Schema gedreht.
Olympus
has fallen ist ein hervorragend inszeniertes
Actionspektakel, das gerade Fans dieses Genres zu begeistern weiß.
Anspruch und ausgefeilte Charaktere sucht man zwar vergeblich,
weswegen nicht jedermann Gefallen an diesem Film finden wird. Wer
aber einfach mal wieder vom Alltag abschalten will und dabei
durchgehend gut unterhalten werden möchte, wird von diesem
nostalgischen Tribut an die 80er begeistert sein. (sah)
Story 8
Bildqualität 8
Tonqualität 9
Ausstattung 7
Gesamt * 8
Kaufempfehlung 8 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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