Als 1981 Sam Raimi zusammen mit Darsteller Bruce Campbell und
Produzent Robert G. Tapert den Horrorfilm
Tanz der Teufel schuf, ahnte noch
niemand, was die Zukunft bringen würde. Der Regisseur dreht
mittlerweile Blockbuster wie die
Spider-Man-Trilogie, der
Schauspieler ist mittlerweile eine Kultfigur des Horror Genres und
der Film selbst seit über 30 Jahren in mehreren Versionen
beschlagnahmt. Mit
Evil Dead (so auch der
Originaltitel) bringt nun der bis dato unbekannte Regisseur Fede
Alvarez ein Remake auf den Markt, der sich nun den kritischen
Blicken der Fans stellen muss.
Story
Die junge Mia (J. Levy) geht zusammen mit ihrem Bruder David (S.
Fernandez) und ihren Freunden in eine einsame Hütte in den Wald, um
endlich von den Drogen loszukommen. Dort findet Eric (L. T. Pucci)
ein sehr altes, mit Haut gebundenes Buch. Obwohl er trotz Warnung
daraus vorliest, erweckt er damit abgrundtief böse Dämonen aus
ihrem Jahrtausende währenden Schlaf. Gemäß einer Prophezeiung
bedarf es fünf Opfer, damit es erneut Blut vom Himmel regnet und
das Böse wieder die Erde regiert. Mit aller Macht kämpft die Gruppe
nun gegen das Vorhaben der Dämonen, aber die Chancen die Welt zu
retten, sind nur gering.
Remakes haben es immer schwer, gegen die Originale zu bestehen. Der
Versuch gelingt dabei nicht oft. Während die Neuverfilmungen zu
The Texas Chainsaw Massacre und
„Dawn of the Dead“ durchaus wohlwollend aufgenommen wurden, hagelte
es bei
A Nightmare on Elmstreet oder
The Fog üble Verrisse. Davon bleibt
Alvarez zum Großteil verschont, da seine Interpretation der Horror
Mär sehr gut bei den Massen ankam. Bei einem Budget von 17
Millionen US-Dollar spielte der Streifen weltweit über 97 Millionen
US-Dollar wieder ein. Den Segen von Raimi, Campbell und Tapert gab
es bereits im Vorhinein, da sie die Produktion des Remakes
übernahmen.
Mit ausschlaggebend für den Erfolg ist unter anderem die
differenzierte Herangehensweise an die Geschichte. Der uruguayische
Filmemacher, der bislang nur Kurzfilme drehte, transportierte den
Plot hervorragend in die Neuzeit. Bei der Gewaltdarstellung kennt
Alvarez kein Tabu und bereitet den geeigneten Zuschauer ein
außerordentliches Splatterfest, dem es aber an den klassischen
Horror Elementen nicht mangelt. Darüber hinaus gibt es obendrein
noch einige nette Anspielungen, die zweifelsohne als Tribut an das
Original gesehen werden darf. Jane Levy, die manchen vielleicht aus
ihrer Hauptrolle in der Serie „Suburgatory“ bekannt sein dürfte,
spielt ihre Rolle sehr überzeugend, von Overacting keine Spur. Doch
auch die anderen Darsteller wie Shiloh Fernandez (
Red Riding Hood – Unter dem
Wolfsmond), Lou Taylor Pucci (
Horsemen,
Carriers) oder Jessica Lucas
(
Big Mama’s Haus – Die doppelte
Portion) erledigen ihre Job durchaus
zufriedenstellend. Besonders in den Horrorszenen ist die Intensität
besonders hoch.
Anmerkung: Die FSK 18 Version ist im Vergleich zur
Spio JK Fassung um ca. zwei Minuten geschnitten.
Bildqualität
-
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,40:1
-
mit Sony CineAlta F65 Digital Kameras gedreht
-
ausgezeichnete Schärfe bei sehr hohem Detailgrad
-
natürliche, wenngleich kühle Farbe
-
hervorragend eingestellter Kontrast
-
kräftiger Schwarzwert bei tadelloser Durchzeichnung
-
vereinzelte Posterizing Effekte um Lichtkegel
erkennbar
-
Kompressionsspuren sind zu keinem Zeitpunkt festzustellen
gewesen
Das digital aufgenommene Bild liefert eine sehr detailreiche
Darstellung bei konstant hoher Schärfe. Weiche Abschnitte sind kaum
zu erkennen. Selbst das bei Digital Kameras häufig auftretende
Rauschen in dunklen Aufnahmen, ist nicht vorhanden. Dafür aber
vereinzeltes Posterizing bei hellen Lichtkegeln, was aber die
Ausnahme bleibt. Die Farben sind recht kühl gehalten. Die Sättigung
ist sehr gut, was sich vor allem im Wald oder bei der Darstellung
des Blutes sehr gut bemerkbar macht. Wenn das oben genannte Manko
nicht stört, wird bei diesem Bild seine wahre Freude haben.
Tonqualität
-
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1
-
deutscher HD Sound
-
einwandfreie Abmischung
-
sehr natürlicher und ausgewogener Mix
-
außerordentlich umfangreiche Dynamik
-
permanent eingesetzte Surroundeffekte
-
äußerst tief reichende und prägnante Bässe
-
jederzeit klar und deutlich verständliche Dialoge
-
Tonspur erreicht mühelos die Höchstpunktzahl
Was die meisten Heimkinofans bei jedem Film erwarten, wird bei
diesem Titel anstandslos geboten. Sowohl die deutsche als auch die
englische DTS-HD Master Audio 5.1 Spur erreichen ohne Probleme die
Höchstpunktzahl. Gerade die permanent eingesetzten Surroundeffekte
unterstreichen die ohnehin schon düstere Atmosphäre noch einmal
dramatisch und sorgen für so manchen zusätzlichen Schockeffekt.
Hervorragend. Appell an alle anderen Publisher: Bitte
nachmachen!
Ausstattung
-
Kommentar mit den Darstellern Jane Levy, Lou Taylor Pucci &
Jessica Lucas, sowie Regisseur Fede Alvarez und Autor Rodo
Sayagues
-
Making of „Regisseur der Toten“ - Regisseur Fede Alvarez'
Neuentwurf eines kultigen Horrorklassikers (HD; 7:25
min.)
-
Evil Dead – Das Remake (HD; 9:50 Minuten)
-
Featurette “Alles möglichst schwierig” (HD; 8:13 min.)
-
Featurette “Das entfesselte Böse” (HD; 5:07 min.)
-
Featurette „Mias Weg“ (HD; 9:13 min.)
Beim Bonusmaterial, das nebenbei bemerkt komplett in HD vorliegt,
findet der geneigte Zuschauer neben einem Audiokommentar mit Cast
und Crew noch zusätzlich ein Making of, ein Special zum Remake an
sich sowie drei weitere interessante Featurettes zum Film.
Sämtliche Beiträge sind deutsch untertitelt und bieten einige
aufschlussreiche Informationen zu den Dreharbeiten, den Darstellern
sowie der Arbeitsweise von Regisseur Alvarez. Insgesamt betrachtet,
ist die Anzahl an Extras zwar überschaubar, bietet aber
Interessierten dennoch einen soliden Überblick. Ein Wendecover ist
nicht vorhanden.
Fazit
Die Blu-ray zu diesem Remake bietet nahezu einwandfreie Technik.
Das digital aufgenommene Bild präsentiert sich sehr detailreich mit
atmosphärischer Farbgebung. Nur selten gibt es Grund zur
Beanstandung. Beim Ton gibt es jedoch keinen Grund zur Klage, da
dieser problemlos die Referenzmarke erreicht. Das Bonusmaterial ist
zwar etwas übersichtlich ausgefallen, liefert aber dennoch einige
interessante Informationen zum Film. Die Befürchtungen der
zahlreichen Fans der Originalfilme hat Regisseur Fede Alvarez mit
seinem Remake
Evil Dead erfolgreich zerschlagen.
Seine Interpretation der Dämonen verseuchten Waldhütte wurde nicht
nur hervorragend in die Neuzeit transponiert, sondern setzt
vereinzelt dem Ganzen noch einen obendrauf. Nicht für zartbesaitete
Seelen geeignet. Horror Freaks können hingegen bedenkenlos
zugreifen. (sah)
Story 8
Bildqualität 9
Tonqualität 10
Ausstattung 5
Gesamt * 8
Kaufempfehlung 8 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
1