Für viele Fans war es ein riesiger Schock als am 24. November 1991
der charismatische Sänger Freddie Mercury im Alter von 45 Jahren in
seinem Haus in London an einer Lungenentzündung verstarb. Erst kurz
davor wurde bekannt gegeben, dass er an AIDS erkrankt war. Sein Tod
wurde als dramatisches Ende der weltweit berühmten Rockband Queen
gesehen, die fortan ohne den sympathischen Entertainer auskommen
musste.
Story
Zu seiner Ehren wurde am Ostermontag, dem 20. April 1992, im
Londoner Wembley-Stadion das Benefiz Open Air Konzert The Freddie
Mercury Tribute Concert for Aids Awareness veranstaltet, das damals
weltweit im Radio und im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Mit den
Erlösen wurde der Mercury Phoenix Trust ins Leben gerufen, eine
gemeinnützige Organisation zur Bekämpfung von Aids. Kein Wunder,
dass die eingeladenen Gäste – das damalige Who is who der
Musikszene – es als Ehre ansahen, mitwirken zu dürfen. Neben einem
Vorabkonzert, bei dem einzelne Bands entweder eigene Songs oder
Queen Coverstücke zum Besten gaben, bestand der Hauptteil des
Abends aus einem Auftritt der drei verbliebenen Queen Mitglieder
sowie sich abwechselnden Gastmusikern.
Zugleich aber die schlechte Nachricht: Wer sich endlich darauf
gefreut hat, nun endlich das komplette Konzert käuflich erwerben zu
können, wird enttäuscht. Zwar ist nahezu der komplette Auftritt
vorhanden, aber dennoch fehlen einzelne Beiträge wie beispielsweise
die beiden Def Leppard Stücke „Animal“ und „Let’s Get Rocked“,
sowie ebenfalls die einzigartige Robert Plant Interpretation von
„Innuendo“. Im Vergleich zur bisherigen VHS oder DVD Fassung ist
aber nahezu das komplette Konzert inklusive der Vorgruppen
vorhanden, wie z.B. die Auftritte von Metallica oder Extreme.
Danach machte die Schauspielerin Elisabeth Taylor in einer Rede den
72.000 Anwesenden (das Konzert war binnen 6 Stunden komplett
ausverkauft) noch einmal bewusst, welch eine Gefahr von Aids
ausgeht.
Die Trauer ist den verbliebenen Bandmitgliedern Brian May (Gitarre
und Gesang), Roger Taylor (Schlagzeug und Gesang) und John Deacon
(Bass) deutlich anzusehen. Nichtsdestotrotz sollten sämtliche
Anwesenden an jenem Ostermontag Zeuge eines herausragenden und
einzigartigen Konzertes werden. Es besteht wohl kein Zweifel, dass
Freddie zumindest im Geiste bei seinen ehemaligen Freunden war.
Dank zahlreicher weiterer befreundeter Musiker wurden dadurch
außergewöhnliche Queen Interpretationen geschaffen, wie etwa „Stone
Cold Crazy“ mit James Hetfield (Metallica) und Tony Iommi (Black
Sabbath), „These are the Days of our Lives“ mit George Michael und
Lisa Stansfield oder „Tie your Mother down“ mit Joe Elliott (Def
Leppard) und Slash (Guns ´n Roses). Paul Rodgers (Bad Company,
Free), der später für einige Jahre als der offizielle Frontmann von
Queen fungierte, gab „I want it all“ zum Besten.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
1,33:1
Dieser Titel wird, wie bei Musiktiteln in letzter Zeit häufiger zu
beobachten ist, als SD-Blu-ray veröffentlicht. Das heißt im
Klartext, dass keine native HD-Mastervorlage vorhanden ist und
stattdessen dafür das bekannte SD Material verwendet wurde.
Entsprechend ist auch die optische Umsetzung. Nicht nur, dass die
Aufnahmen im alten Fernseher Format 4:3 vorhanden sind, so liegt
die Bildqualität insgesamt nur sehr knapp über DVD Niveau. Hinzu
kommen, hin und wieder vereinzelte aliasing Effekte, die auf
falsches Mastering zurückzuführen sind. Abgesehen davon ist die
Bildqualität aber zumindest ganz in Ordnung. Schmutzspuren sind
keine vorhanden. Die Farben sind kräftig und natürlich bei gut
eingestelltem Kontrast. Vereinzelt ist bei Nahaufnahmen sogar
wirklich gute Schärfe zu erkennen. Selbstverständlich weit von dem
entfernt, was man von einer Blu-ray erwartet.
Tonqualität
Englisch LPCM 2.0, Englisch DTS-HD High Resolution 5.1
Die Vorteile dieser Veröffentlichung offenbaren sich vor allem beim
Ton, der sowohl in LPCM Stereo, als auch DTS HD High Resolution 5.1
vorliegt. Im Vergleich zu den bisher bekannten Fassungen ist die
Abmischung um einiges kräftiger ausgefallen. Gerade im
Tieftonbereich machen sicht deutlich kräftigere Bässe bemerkbar,
die bei den vorherigen Veröffentlichungen schmerzlich vermisst
wurden. Die Dynamik ist in diesem Zusammenhang ebenfalls wesentlich
umfangreicher. Die Stereoseparation ist einwandfrei. Die
Surroundabmischung bietet eine gute Räumlichkeit, da der Mix sich
über sämtliche Kanäle verteilt. Störgeräusche, wie Rauschen oder
Knistern, sind nicht vorhanden.
Ausstattung
-
Rehearsal Performances of “Under Pressure”, “These are the Days
of our Lives” & “Somebody to love” (SD; 12:31 min.)
-
10th Anniversary Documentary (SD; 56:44 min.)
-
Photo Galleries (Official & Fan Photos)
-
Mercury Phoenix Trust Facts (Texttafeln)
-
Booklet
-
Pappschuber
Das Bonusmaterial ist zwar recht übersichtlich ausgefallen,
beinhaltet aber einige interessante Features zu dem legendären
Konzert. Die 2002 produzierte Dokumentation “10th Anniversary
Documentary“ liegt ebenfalls im Ansichtsverhältnis 4:3 vor und
bietet einen guten Einblick zum Tribut Konzert. Dazu gibt es
Interviews über und mit den Gastmusikern sowie noch mal kurze
Ausschnitte von deren Liveauftritten und Proben. Drei dieser Proben
wurden einzeln noch einmal als separat anwählbare Beiträge mit auf
die Blu-ray gepackt. Als Extraschmankerl gibt es noch eine
umfangreiche Fotogalerie sowie fünf Texttafeln zum Mercury Phoenix
Trust. Die Blu-ray befindet sich in einem Pappschuber. Das FSK Logo
ist abziehbar.
Fazit
An dieser Stelle soll noch mal in Erinnerung gerufen werden, dass
es sich bei diesem Titel um eine SD Blu-ray handelt, bei der das
Bild nicht auf einem HD-Master basiert. Entsprechend ist die
optische Qualität nicht wie zu erwarten herausragend, aber durchaus
zufriedenstellend. Dafür begeistert der Ton umso mehr, da hier eine
kräftige und ausgewogene Abmischung geboten wird. Das Bonusmaterial
bietet einige Zusatzinformationen zu diesem Auftritt. Auch wenn
vereinzelte Beiträge fehlen, dürfte diese Veröffentlichung das
Pareto Optimum zu diesem denkwürdigen Abend darstellen.
Queen+ The Freddie Mercury Tribute Concert bietet
nahezu das komplette Konzert, das jedem Fan ein freudiges Lächeln
ins Gesicht zaubern dürfte. Ein herausragender Abend, welcher der
glanzvollen Figur Freddie Mercury angemessen Tribut zollt und wohl
einer der denkwürdigsten Auftritte aller Zeiten bleiben wird. Rest
in Peace, Freddie. (sah)
Story 9
Bildqualität 4
Tonqualität 8
Ausstattung 5
Gesamt * 7
Kaufempfehlung 7 von 10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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