Habe lange einen Bogen um den achten Teil der Saga gemacht, vor
allem weil für mich Teil 7 ein rundes Ende gefunden hat und Paul
Walker auch eine große Lücke gerissen hat... auf der anderen Seite
gab es natürlich reichlich Anknüpfungspunkte, vor allem was mit dem
jetzt inhaftierten Dehard Shaw passiert.
Leider enttäucht gerade in diesem Punkt der Film für mich auf
ganzer Linie, aber dazu später mehr.
Zu Beginn wirkt der Film noch sehr harmonisch und fügt sich gut in
die Reihe ein. Kuba ist eine interessante Kulisse und die alten
amerikanischen Straßenkreuzer machen sicht gut. Nach dem ersten
Straßenrennen wird Dom als allerdings rekrutiert von der
geheimnissvollen Cypher und wechselt die Seiten. Meinte man immer
Dom würde sich nie gegen seine Familie wenden, wird man hier eines
besseren belehrt. Wieso, weshalb, warum erfahren wir erst später.
Was eigentlich ziemlich unglaubwürdig klingt, wird am Ende aber
ganz passabel aufgelöst.
Charlize Theron konnte mich als Bösewicht hingegen nicht
überzeugen. Man versucht Sie zwar möglichst bösartig dazustellen,
allerings bleibt die Charakterzeichnung stark auf der Strecke...
wirklich in die Action involviert ist Sie ebenfalls nicht, sondern
darf nur böse gucken und Anweisungen geben. Definitiv einer der
schwächsten Bösewichter der Filmreihe.
Als Dom die Seiten wechselt wird Hobbs zum Alpha der Gruppe und
macht seinen Job auch gut. Anfangs muss er sich im Bau aber noch
Deckard Shaw stellen - das groß angepriesene Match zweier
Actionikonen bleibt dabei aber weit hinter dem großartigen Fight
aus Teil 7 zurück, auch mangels ausgeklügelter Actionchoreographie.
Überhaupt ist das größte Ärgernis was man aus dem großartigen
Bösewicht Deckard Shaw gemacht hat. Der Typ hat immerhin Han auf
dem Gewissen und wird hier auf einmal Teil von Doms Crew? Dom petzt
bei seiner Mum und Shaw wird auf einmal zum Good Guy? Erinnert mich
an den epic Fail in Batman vs. Superman und ist für mich das größte
Ärgernis im Film. Am Ende sind Hobbs und Shaw quasi best buddys,
statt erbitterte Gegenspieler...
Dagegen will ich mich über die übertrieben Action gar nicht mal so
sehr aufregen. Das die Reihe seit Teil 5 quasi die Regeln der
Physik außer Kraft gesetzt hat, ist nicht neu. Klar, ist es
ziemlicher Schwachsinn eine Truppe Rennfahrer gegen ein U-Boot
antreten zu lassen, aber es kann sich optisch sehen lassen. Etwas
zu weit aus dem Fenster lehnt man sich in meinen Augen nur bei den
ferngesteuerten Autos in New York, erinnert mich an eine
vergleichbare Sequenz aus Terminator 3 und war damals schon
Schwachsinn.
Bleibt die Frage wie es weiter geht? Vin Diesel hat noch zwei Filme
angekündigt und jetzt wo Justin Lin wieder mit an Bord ist, habe
ich Hoffnung das man Sie auch anständig zu Ende bringt. FF8 hat
leider in punkto Drehbuch ein paar Böcke geschossen, die man
hoffentlich wieder ausmerzt.
Übrigens darf man auch gerne wieder die One-Liner zurückfahren, ist
echt etwas too much.
Fazit: Fast and Furious 8 ist leider ein Rückschritt in der
Filmreihe und gehört zu den schwächeren Teilen, was allerdings
weniger an der übertriebenen Action, sondern von einer
unglaubwürdigen Charakterentwicklung her rührt, die vieles was
mühsam aufgebaut wurde, wieder zunichte macht.
7/10