Zu Filmbeginn sieht man im Zimmer eines Jungen noch ein Poster vom
Erstling „Tron“, ich nehme mal an, dass es eins vom Original ist.
Der Filmstyle erinnert Anfangs an die 80er, wobei dies ja auch
zunächst die Spielzeit sein soll. Diese ersten Momente sind dann
gleich die Besten des Films und lassen das Werk zunächst
sympathisch und stimmungsvoll erscheinen. Zumal die
Sounduntermalung der Daft Punk und des Eurythmics Songs „Sweet
Dreams (Are Made Of This)“ gut sind und der Film sein Flair
entwickelt. Der Hauptdarsteller Sam, gespielt vom durchschnittlich
spielenden Garrett Hedlund (Troja, Death Sentence) wirkt Anfangs
noch sympathisch, wenn er den Rebellen spielt und dabei sogar einen
Lacher auf seiner Seite hat, wenn er seinen Hochhaussturz nur
vortäuscht. Trotz des guten Starts wird der Film schon ab Filmmitte
langweilig, weil die Story zu flach ist und vor allem die Dialoge
nicht mehr interessieren, somit es sehr schwer wird den Ablauf
überhaupt aufrecht zu folgen. Zu allem Überfluss werden noch
zahlreich modern wirkende Begriffe genannt, wo ich oft nicht
wusste, was sie bedeuten mögen. Ich meine jetzt nicht unbedingt das
erwähnte „Smartphone“ oder „App“, es werden noch Dinge erwähnt, die
ich zum ersten Mal höre und nicht zuordnen konnte. Dies liegt auch
mit an der Überflutung an neuen Techniken, die mich zumeist auch
gar nicht interessieren, aber im Film wird man damit auch ganz
schön zugedröhnt. Somit ist das Werk perfekt auf den
Mainstreamjünger von Heute abgestimmt. Die Darsteller sind im
Verlauf blass, was aber auch an der fehlenden Charakterentwicklung
dieser liegt. Der sympathischste Schauspieler ist hier noch der
junge Sam, gespielt vom 14 jährigen Owen Best, zu sehen am
Filmbeginn im frechen 80er Look. Die virtuelle Kulisse wird im
Verlauf dann sehr modern und berauschend wiedergegeben, von den
80ern wie zu Beginn ist dann nichts mehr zu sehen, weil die
Geschichte ja recht früh einen Zeitsprung in die Gegenwart
unternimmt. Die Actionszenen sind zu unübersichtlich. Es wird auf
Stunts und Slow Motion gesetzt, was sein Publikum finden wird. Eine
Szene erinnert auch stark an Matrix und zwar der Ablauf, wo das
Volk den „Messias“ zujubelt. Die an sich gute Sounduntermalung
passt dann im Verlauf nicht mehr zum lieblosen Geschehen und wirkt
somit willkürlich eingesetzt, ohne damit Dramatik oder Highlights
ausmachen zu können, wo so ein laut werdender Sound, dann ja oft
gut zum Geschehen passt.
Ab Filmmitte war mir das Geschehen völlig egal und ich habe nur
noch die visuellen Effekte für mich eingesaugt, so wie bei Avatar,
dabei die schlaffe Geschichte ganz aus den Augen verloren, was
neben fehlender Erklärungen vor allem an die trägen Dialoge
liegt.
3/10