Einerseits ist es gut, dass Microsoft seinen Stolz geschluckt hat
und auf die Community eingeht. Andererseits zeugt es von einer
haarsträubenden Planlosigikeit, dass man das nicht vorausgesehen
hatte. Viele Journalisten schreiben auch schon, dass Microsoft
aktuell schlicht hilflos wirkt: Erst rechtfertigen sie sich endlos
für ihre Gebrauchtspiel-Einschränkungen, Region Locks und den
Online-Zwang und betonen die Notwendigkeit - jetzt ist auf einmal
doch alles unwichtig. Dem Unternehmen scheint schlicht eine Vision
zu fehlen. Jetzt war der Konkurrenzdruck halt so hoch, dass man
offenbar gar keine Wahl hatte als nachzugeben.
Microsoft wird sicher genau die Community und die Vorbestellungen
analysiert haben und hat jetzt nochmal die Notbremse gezogen - der
Imageschaden ist dennoch da. Hätte man gleich von Anfang an diesen
ganzen Mist gelassen, wäre es nie soweit gekommen.
So ähnlich wie die Katastrophe um die neue Kacheloberfläche in
Windows 8, wo man kein Startmenü mehr hat und nicht direkt auf den
Desktop booten kann. Nachdem es da genau so einen Zoff gab, führen
sie die gestrichenen Elemente mit Windows 8.1 im Winter wieder ein.
Auch da hätte man einfach von Anfang an beide Versionen anbieten
können und die ganze negative Presse und die Kritik aus der
Kundschaft wäre gar nicht erst passiert.
Microsoft zeigt aktuell eine haarsträubende Ratlosigkeit, die einen
den Kopf schütteln lässt. Lobenswert ist, dass sie wenigstens
nachträglich umdenken - aber eine große Wahl hatten sie da wohl
auch gar nicht :-).