Per se ja, aber den Ultimate Cut wird es z. B. nicht auf Blu-ray 3D geben - da liegt er nur auf normaler Blu-ray bei. Und falls jemand vorhatte die UHD-Fassung auf Halde zu kaufen: Da ist die erweiterte Fassung nur auf der UHD Blu-ray drauf - die reguläre Blu-ray hat aber nur die Kinofassung.

Genau das hatte ich vor. Aber nur wenn auf der Blu-ray auch der UC drauf gewesen wäre. Schade.

So, habe nun dank iTunes US den Extended Cut gesehen.
Ich habe den Film nun gut einen Tag sacken lassen.
Zuerst einmal gefällt mir der starke Comicansatz, weg von der Realitätsnähe eines The Dark Knight unter Nolan hin zu der snyderesken Bilderwelt eines lebenden Comic. Das ist immer großartig zu sehen in den ruhigen Momenten, in quasi allen Szenen in Gotham und mit Bruce Wayne und Batman allein (was wird dieser Film alleinstehend für eine Granate!) Affleck ist ein Tier und spielt grandios wütend und gewalttätig, nichts mit dem Code der Moral. Alfred wird ebenfalls perfekt besetzt und ich bin jetzt schon auf ein Duell mit dem neuen Joker gespannt. Am Besten aber nicht als Vorgeschichte ('The Joke's on You'), welche ja angerissen wird, sondern quasi als Arkham Asylum Comeback-Story des Jokers, von Harley Quinn und Co. In dieser düsteren Welt will ich mehr Zeit verbringen.
Da wären wir schon am zweiten wichtigen Punkt: die Bildsprache und Optik ist düster und comichaft überzeichnet (Farbfilter immer beim Wayne Manor zb.). Das Schwarz der Trenchcoats wirkt Tintenblau, fast graphisch räumlich und macht eine wunderbare Stimmung.
Doch dann sind da leider auch zwei Negativpunkte im Film: Superman und die Zerstörungsorgie am Ende sind einfach too much, too much, too much. Alles paar Minuten fliegt einem irgendein Kraftfeld um die Ohren und auch der Gegner ist, wenn auch aus dem Comics passend, nicht genau in diese Welt passend. Und der zweite Punkt ist Lois Lane. Man, was für eine Frau :rolleyes:. Die bringt sich immer in Lebensgefahr, hält mit den großen Helden mit und rettet ab und zu den Tag, wenn sie vorher nicht so strunzdämlich gehandelt hätte um einiges erst zu versauen. Eine kuriose Figur: tolle Ermittlungen rund um Luthor, die wirklich cool sind und dann wieder haarsträubende Aktionen ohne Verstand (rein damit ins Wasser, raus damit aus dem Wasser). Lex Luthor selbst fand ich von Jesse Eisenberg passend überzeichnet gespielt, ein echter Maniac mit sozialen Problemen, Psychosen und Wahnsinn. Da kommt noch mehr. Manchmal sind seine Texte aber echt grenzwertig, weil er ab und zu zu viel redet und erklärt mit seinen gewollt verklausulierten Schachtelsätzen. Nächstes Mal einfach deutlicher sein, ohne alles zu erklären. Großartig waren Wonder Woman, die kleinen Cameos, der Score (Dianas Theme!) und die Einbindung zu Man of Steel, die, sofern man ab jetzt immer gleich das Niveau des Extended Cuts anstrebt, auch weiteren Filmen mehr und tiefergehende Inhalte ermöglicht. Eine dystopische Franchise ist hier möglich. Der Batman der Apocalypse ist einfach atemberaubend cool, die Optik stimmt, das Pacing im EC auch (im Kinocut gab es da wohl Probleme) und mir gefällt, dass es Fallhöhen gibt. Wenn man die vielen angebrochenen Storylines nun sinnvoll ausbreitet und die Geschichten der DC Helden und Bösewichte erzählt, hat man eine wunderbare Alternative zum leichteren Marvel-Universum.
8/10

@agentsands: Du schaust dir einen Superman-Film an,und sagst "Negativ Punkt: Superman..." Na toll,der Kerl ist doch bis jetzt die beste Verkörperung des Mannes aus Stahl..Schau dir mal die Marvel Witzfiguren an,wie die aussehen..Neben ihnen sieht "Henry Cavill" einfach göttlich aus finde ich,unerreichbar.

Mich hat "Luthor" leider nicht überzeugt,er sollte eine bedrohliche Ausstrahlung haben,und einen wirklich genialen Typen abgeben,der es mit Superman aufnehmen könnte.."Eisenberg" strahlt nichts davon aus,stattdessen wirkte er einfach albern wie ein Kasper,das ist aber nicht seine Schuld,das geht auf Snyder's Konto..

Ansonsten fand ich den Film einfach nur top! Und "Action" muss halt bei so einem Film sein,und wenn wir die Lauflänge des Films betrachten,kommt er sogar die meiste Zeit ohne Action aus.(!)

Ich freue mich wie ein Kind auf diese Veröffentlichung,und irgendwann auf Teil 3. :) Und wie schön,dass dieser Film trotz so vieler negativen Kritik nicht unter gegangen ist,Daumen hoch.

Das mag dein Geschmack sein: Für mich ist es sogar die bisher schlechteste Version, da der Emo-Miesepeter / -Massenmörder für mich kein Superman ist,. Das liegt aber nicht an Cavill,den ich gut besetzt finde - sondern an Snyder und den Drehbuchautoren. Ähnliches kann man aber auch über Batman sagen - ist auch für mich persönlich bisher der schlechteste Batman der großen Leinwand. Na gut, Joel Schumachers Variante war ähnlich neben der Spur, aber aus anderen Gründen.

Nicht ohne Grund gab es ja hinter den Kulissen nach der desaströsen Annahme durch die Kritiker und auch dem geringeren Einspiel als erwartet viele Zerwürfnisse. Und das liegt voll und ganz daran, dass dieses Machwerk am Ende kaum jemanden glücklich gemacht hat. Auch die Bewertungen durch die Zuschauer waren wesentlich schlechter als sich Warner das erhofft hatte - das schlechte word of mouth führte dann nämlich zu den drastischen Einbrüchen beim Einspiel nach dem ersten Wochenende.

Völlig legitim, wenn du den Film trotzdem super findest. Allerdings ist es halt deine Meinung, dass hier der bisher beste Superman zu sehen ist. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass hier gar kein Superman vorkommt - lediglich eine völlig andere Figur mit seinem Namen.

@ürun: Cavill gefällt mir als Superman sehr gut, auch in diesem Film. Ich sprach ja dediziert über das Ende in welchem Superman zeigt, dass er nichts aus den letzten Taten gelernt hat. Ich erwarte da den höheren, vielleicht schon philosophischen Ansatz seines echten Vaters im Umgang mit Feinden und passenden Lösungen und nicht das, was da rauskam. Der Kampf mit Doomsday war einfach zu übertrieben und zudem unlogisch, denn das eine Mal kann Superman in der Nähe von Kryptonit nicht einmal stehen, ein anderes Mal und geschwächter als zuvor fliegt er selbst damit rum. Da fehlt mir die Konsequenz.
Affleck als Batman hingegen fand ich grandios. Ich fand auch Bale in Teil 1 und 2 klasse, in Teil 3 einfach albern und dem schwachen Drehbuch geschuldet weinerlich und dämlich. Aber Affleck spielt den gleichen Batman wie in Teil 3 vom Entwicklungsstand her. Er hat schon alles erlebt, ist zerrüttet und fertig mit der Welt, funktioniert oft nur noch (was Alfred ja immer wieder bissig kommentiert) und ist dementsprechend diese Maschine der Zerstörung. Ich fand es gerade gut, dass er hier nicht zu moralisch ist und auch tötet. Batman sollte töten dürfen, Superman aber nicht. Und dieser Aspekt des besseren Menschen aus den ersten 120 Minuten wird in den letzten 60 Minuten doch recht widersprüchlich umgesetzt.
Aber das ist alles Jammern auf hohem Niveau, immerhin kriegt der Film von mir 8/10, in echten Prozenten 80%, also eine solide Note 2.

Zu Superman als Figur selbst: ich bin absolut kein Fan von Superman. Insbesondere die alten Filme und auch den von 2006 finde ich grottig, peinlich und altbacken. Aber Cavill bringt da endlich Kanten und Charakter rein. Aber eben keinen Entwicklungsbogen, den ich bei der absolut guten Person 'Superman'/'Clark Kent' erwarte.

Na ja, dass Filme aus den 1970er-und 1980er-Jahren nicht auf dem aktuellen Stand der Entwicklung sind, halte ich für normal. Trotzdem empfinde ich gerade Superman 1 und 2 (im Donner-Cut) als zwei der besten Comicverfilmungen überhaupt. Ihr Einfluss wirkt auch bis heute noch nach, da Donner eine der ersten Regisseure war, der eine Comicfigur wirklich ernst genommen und würdig umgesetzt hat, statt alles zu veralbern.

Superman Returns fand ich trotz etlicher Schwächen auch noch sehr gut - MOS war dann für mich eine reine, unästhetische, sterile Krawallorgie ohne irgendwelche Qualitäten abseits der sehr guten Effekte. Batman v Superman sehe ich da sehr ähnlich, nur ne Spur poppiger.

Der große Unterschied zu einem Superman von Donner und einem Batman v Superman von Snyder ist aber, dass es im erstgenannten noch um Charaktere mit Persönlichkeiten, Schwächen / Stärken ging,währen des bei Snyder ausschließlich um möglichst viel "Zack, Puff, Peng" geht und alles andere bestenfalls Mittel zum Zweck ist.

Das sehe ich zb genau andersherum...finde den jetzigen Superman so wie er ist genau richtig.

Ich fand Cavill in MOS auch genial, besser als alle bisherigen Darsteller (wobei Reeve auch gut war). Kein Strahlemann, sondern eher ein tragischer Held mit Fehlern.

Bin auch kein Comic-Leser, wobei ich schon als Kind Supi eher nur durchschnittlich fand. Batman war eher nach meinem Geschmack, weil er auch eine dunkle Seite hatte.

@agentsands,Vincent: Danke für die Rückmeldung..

Vincent,das klingt vielleicht manchmal bei mir so,aber ich meine es selbstverständlich "nicht so"..:) Ich weiss dass wir hier über Filme reden,und da jeder seine eigene Meinung,den eigenen Geschmack hat-schließlich geht es hier nicht um mathematische Tatsachen,zum Glück auch-ist es auch eine Sache der Vernunft solche Gedanken-Zusammenfassungen,oder die persönlichen Ergebnisse,nicht als die einzigen wahren Tatsachen darzustellen,was ja alles andere als vernünftig wäre.

Bei den alten Superman Filmen bin ich zum Beispiel komplett bei dir;diese alten Filme haben immer noch einen Scharm,und Zauber..Tragik von epischer Größe,aber auch reichlich Humor..Und wenn wir ehrlich sind,auch sonst viele viele andere Filme(Action,Horror,Science Fiction..) aus den 80'ern wirken heute oft trashig,unfreiwillig komisch,und überholt..Aber trotzdem sind sie kurzweilig unterhaltsam,und manche von ihnen sogar als Kult geehrt von Fans...

agentsands,freut mich für dich,dass der Film dir im großen und ganzen gefällt.."Superman" war mein erstes Comic Heft im Jahr "1984",ich war 6 Jahre alt und absolut geflasht von dieser neuen Welt!..Bis ich anfing mich für ernste Literatur Kunst zu interessieren,war ich nach Comics süchtig..:)