"Picnic At Hanging Rock" wird als Meilenstein des australischen Kinos bezeichnet - aber ist er das wirklich? Das werde ich jetzt erläutern:
Im Jahr 1900 gehen ein paar Internatsschülerinnen zu ihrem alljährlichen Valentinstags-Picknick zum Hanging Rock. Nachdem sich dann 4 Mädchen von der Gruppe entfernen, um den Felsen zu erkunden, verschwinden 3 von ihnen auf mysteriöse Weise ...
Der Film beruht auf mehr oder weniger wahren Begebenheiten, welche Joan Lindsay in einem Roman verpackte und die Grundlage dieses Films war.
Peter Weir und die restliche Crew haben eine herausragende Arbeit geleistet. Angefangen bei der Auswahl des Casts. Die Mädchen sind "alle" bildhübsch (was auch so gewollt war) und von einer anmutenden Schönheit und lieblichen Stimmen, dass man dahinschmelzt. Somit ist bei der Auswahl der Tonspur nur die englische Originalversion zu empfehlen! Sara, das schüchterne Mädchen, was nicht mit zum Picknick gehen darf, ist in Miranda, der Hauptperson, verliebt und lässt uns nach Miranda's Verschwinden volles Mitgefühl aufkommen. Zudem ist Sara auch noch bildschön und für mich bilden die zwei das Highlight des Films.
Eingefangen werden die Bilder von einer fantastischen und atemberaubenden Kamera und untermalt von traumhaft schöner Panflötenmusik. Der seichte Übergang der Bilder während des Picknicks steht in absoluter Harmonie mit einer tollen Musik. Schon zuvor am Anfang des Films wird dies verdeutlicht, wenn dann noch die ach so schönen Stimmen der Mädchen in Verbindung mit Bild und Musik treten - sensationell.
Trotz einer Laufzeit von 107 Minuten war ich doch ein bisschen enttäuscht, dass der Film schon zu Ende war - schließlich war er richtig richtig gut. Ein Meilenstein der Filmgeschichte? Definitiv.
---> 5 Sterne
Bild:
Wenn man bei den Extras die Schmutzpartikel von damals sieht, ist es doch eine herausragende Leistung, die bei der Restauration gemacht wurde. Und im Vergleich zur DVD nochmal um einiges schärfer.
---> 4,5 Sterne
Ton:
Aufgrund dessen, dass die Originalstimmen der Mädchen traumhaft schön klingen, ist die englische Tonspur absolut vorzuziehen. Untertitel sind dementsprechend vorhanden. Wer aber darauf besteht, sich den Film auf Deutsch anzuschauen, kann dies aber auch ohne Bedenken tun. Die Tonqualität ist wie zu erwarten bei der englischen besser, aber auch hier ist die Musik mal zu laut und die Dialoge zu leise (war aber ganz selten der Fall).
---> 4 Sterne
Extras:
Der Film kommt in einem dickeren Mediabook daher (2,5 cm) und abziehbarem FSK-Sticker. Der Director's Cut ist zwar 8 min. kürzer als die Kinofassung, beinhaltet aber die Nebenhandlung zwischen Michael und Irma, welche aber irrelevant ist. Dass die Kinofassung mit an Bord ist, ist positiv zu betrachten, da sich dann jeder die Schnittfassung seines Geschmacks aussuchen kann.
Sämtliche Extras befinden sich auf einer Bonus-DVD, welche eine Laufzeit von 3,5 Stunden haben - darunter auch ein fast 2-stündiges Making-Of, welches ich äußerst empfehlen kann. Darin kommen sowohl einige Darsteller als auch die Crew zu Wort und äußern sich über die Entstehung und Arbeit am Film. Toll finde ich auch, dass ein Interview der Autorin von 1975 mit auf die DVD gepackt wurde.
Alle Extras gibt es mit deutschen Untertiteln !!! - sehr sehr löblich.
---> 5 Sterne
Fazit:
Wer sich den Trailer anschaut, und sei es nur die erste Minute, und es faszinierend findet, dem gebe ich eine absolute Kaufempfehlung. Die Extras sind nochmal ein absoluter Mehrwert zum Film und somit ist auch diese Special Edition im Mediabook vorzuziehen.
bewertet am 11.08.12 um 14:57