„Kingsman – The Secret Service“ ist ein knallbunter, witziger, ironischer, brutaler und stellenweise cleverer Film.
Der geheime Agentenverein „Kingsman“ sucht einen Ersatz für den kürzlich verstorbenen „Lancelot“. Einer der Top Agenten, Harry Hart, soll einen neuen Veteranen vorstellen und trifft auf den Außenseiter Gary, dessen Vater mit Harry bereits zusammen arbeitete… Währenddessen tüftelt der kuriose Milliardär Richmond Valentine an einem bösartigen Plan…
Vaughns Vorliebe für Superhelden und Bösewichte scheint auch in „Kingsman“ durch, vor allem aber der Respekt vor dem großen „James Bond“-Franchise. Ich persönlich bin kein Fan von Bond (falls jemand den „nicht hilfreich-Button“ sucht: Runterscrollen), aber ich bin ab jetzt ein Fan dieses Filmes. Vaughn schafft wie auch bei „Kick Ass“ eine nahezu perfekte Mischung aus „Alt“ und „Neu“. Das „Alte“ ist hier die Verbeugung vor „James Bond“ und anderen Agentenfilmen und das Neue ist das nötige Update, welches das Franchise meiner Meinung nach gebraucht hat. Zwar sind die neuen „Bond“-Filme sicherlich gut, aber Vaughn schafft es einen völlig fremden und jugendlichen Charakter dem Zuschauer sympathisch zu machen, lässt die Action richtig cool und hart zugleich wirken und behält dennoch den nostalgisch, augenzwinkernden Charme alter Agentenfilme.
Der Cast ist großartig: Colin Firth zeigt meiner Meinung nach seine wahrscheinlich beste Leistung und ist mein Favorit im Film! Der junge Taron Egerton beeindruckt ebenfalls: Nicht nur schauspielerisch, sondern vor allem, was Stunts und Engagement angeht. Dann haben wir einen fantastischen Samuel L. Jackson als Bösewicht (nach „Django Unchained“ überrascht er mich wieder!), einen frischen Michael Caine und sogar Mark Hamill in einer leider viel zu kleinen Rolle (übrigens der einzige Kritikpunkt, den ich am Film habe!...
Was lobe ich jetzt? Oh ja, die Action. Übertrieben, ja, aber mitreißend, schwungvoll und blutig. Die CGI-Effekte sind manchmal etwas sehr künstlich, aber es fällt nicht negativ auf, sondern passt sogar gut zum ganzen verrückten Geschehen! Noch dazu steht die Story mit den Charakteren im Vordergrund mit viel Spaß natürlich. Und hier gibt es die ein oder andere große Überraschungen, aber ich rede ja über die Optik. Habe ich schon erwähnt, dass es blutig wird?
Dann haben wir noch den wirklich fantastischen Soundtrack (auch auf die Gefahr hin, dass ich nur noch solche Superlative benutze): Henry Jackman und Matthew Margeson komponierten einen wuchtigen Score, der vor allem durch das hedenhafte Hauptthema auffällt. Das könnte mein neuer Ohrwurm für die nächsten Wochen werden.
Fazit: Spätestens in der Hälfte hatte mich der Film und meine Kinnlade hing unten. Und da hört der Film noch nicht auf, das Finale ist ein Feuerwerk (wer den Film kennt, wird mir hoffentlich die Anspielung auf den Film anerkennen) und auch in den Credits gibt’s noch eine klasse Zugabe.
Filme, die das schaffen, haben nichts anderes verdient, als die Bestwertung. „Kingsman“ ist ein spektakulärer Action/-Agenten-Film, der nicht nur tolle Charaktere und eine abgedreht, runde Story bietet, sondern vor allem Spaß. Jetzt bin ich sehr gespannt, ob Vaughn diese Fortsetzung dreht…
bewertet am 29.07.15 um 19:47