Filmbewertungen von Megabeluga

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"King of the Monsters" ist eine fulminante Liebeserklärung an die längst vergangene Shōwa-Ära und den gigantischen Kaijū Kosmos, den Toho seit der ersten Godzilla Veröffentlichung in den 50ern etabliert hat.
Mike Dougherty scheint ein echter Fan des Genres zu sein. Viele Zuschauer werden den Film dennoch als eine Enttäuschung betrachten. Wer sich komplexe Charaktere und eine handlungsgetriebene Geschichte ohne Logiklücken wünscht, ist hier gänzlich Fehl am Platz. "King of the Monsters" ist ein Hommage und gleichsam der Versuch, den Kosmos der Kaijū für die westliche Welt greifbar zu machen. Der Film ist gespickt mit dutzenden Referenzen, Callbacks und Easer Eggs, die auf die japanischen Filme verweisen, versucht aber auch stets der neueren Mythologie des amerikanischen Godzilla-Film-Universums treu zu bleiben. Die Toho-Veröffentlichungen, insbesondere Ende der 60er und Anfang der 70er, hatten oft einen hohen Trash-Faktor. Wer aber bereit ist seine rosa-rote Nostalgie-Brille für einen Moment abzunehmen, erkennt den Respekt und das Geschichtsbewusstsein, welche in diese mutige Neuinterpretation mit eingeflossen sind. Wer sich zudem auf eine alberne Story mit dämlichen Protagonisten einlassen kann, wird mit Signature-Moves der gesamten Kaijū Hall of Fame, den Mothra Zwillingen und Professor Serizawas Erbe belohnt: Die Monster sind die Helden. Die Menschen existieren nur zwecks Größenvergleich. Godzilla ist der König der Kaijū - Mothra, Rodan und Ghidorah ebenfalls am Start. Was will man mehr als alter Toho Fan? Ich für meinen Teil mag den Film sehr! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 19.08.20 um 17:29
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Jennifer Kent präsentiert einen kompromisslosen Rachethriller in ungewohnter Szenerie. Der australische Busch während der Kolonialzeit bildet die Bühne für ein grausames Drama über eine irische Leibeigene, der in einer einzigen Nacht alles genommen wird. Daraufhin beschließt sie ihre Peiniger zu verfolgen und zur Strecke zu bringen. Geführt von einem schwarzen Ureinwohner beginnt sie nach und nach ihre Weltsicht zu reflektieren. Sie erkennt Menschlichkeit, wo sie diese nie vermutet hätte. Es entsteht ein Bund, der jeder Norm widerspricht und dennoch hält bis in den Tod. Die dramatische Handlung strapaziert vermutlich selbst das härteste Gemüt, dennoch bleibt der Film immer lehrreich und regt zum Nachdenken an. Wer die Intensität bestimmter Schlüsselszenen verkraftet, wird bis zum Schluss mitfiebern und mitleiden. Der Film fordert diese Anteilnahme ein, zeichnet dabei aber kein schwarz-weißes Bild. Niemand bleibt ohne Makel - Einige tragen mehr Schuld - Manche verdienen womöglich den Tod. Bildet am besten euer eigenes Urteil! "The Nightingale" wird vermutlich nicht euer Lieblingsfilm werden. Viele werden den Film nur ein einziges Mal ansehen. Ähnlich wie bei"Schindlers Liste" handelt es sich hierbei aber um einen Film, dessen Sichtung die Wenigsten bereuen werden. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 18.08.20 um 21:36
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Der Film erzählt die Geschichte eines in China lebenden Koreaners, der am Existenzminimum kratzt nachdem er seiner Frau ermöglicht hat nach Südkorea zu immigrieren und nun beschließt einen Mordauftrag in Korea anzunehmen. Die Prämisse klingt erstmal simpel, doch im Verlauf des Filmes wird schnell klar, dass viele verschiedene Strippenzieher die ungeahnt vertrackte Handlung vorantreiben. Was die Parteien genau miteinander verknüpft und wie der zunächst als ahnungsloser Spielball missbrauchte Protagonist schließlich zur schwerwiegenden Komplikation heranwächst, wird erst am Ende klar. Es ist daher mehr als fantastisch inszenierte Action und die Korea-übliche Brachialgewalt, die uns hier aufgetischt wird. Der Film verknüpft Aspekte einer Sozialstudie mit einem actiongeladenen Rache-Thriller und netten Krimi-Twists. Es wird ausführlich, charakterbetont und immersiv erzählt und am Ende fühlt man sich ähnlich vor den Kopf gestoßen, wie der Protagonist. Ein wirklich sehenswertes, intensives Filmerlebnis. Wer mit der langen Laufzeit kein Problem hat und eine Affinität für asiatisches Kino mitbringt, wird hier bestens unterhalten. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 18.08.20 um 13:13
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Ich bewerte hier den Korea-Cut aus dem limitierten Nameless Media Book von 2019.

Koreanische Revenge-Thriller gibt es viele. Einige sind über die Jahre zu richtigen Klassikern avanciert. "Oldboy", "Villainess", "The Man From Nowhere" und "The Yellow Sea" sind nur ein paar Beispiele für großartige Genre-Vertreter, die amerikanischen Filmen in vielen Belangen den Rang ablaufen. "I Saw The Devil" schlägt in eine ähnliche Kerbe, doch der heimliche Fokus des Filmes liegt nicht in dessen exzessiven Gewaltdarstellungen verborgen: Es handelt sich viel mehr um eine Charakterstudie, die versucht aufzuzeigen, wie ein fehlgeleitetes Bestreben - geboren aus unreflektierter Wut - einen ursprünglich gesunden Charakter gänzlich verderben kann. Die Geschichte ist stets gekonnt inszeniert und spielt mit der Erwartungshaltung der Zuschauers. Brutalitätsspitzen bahnen sich scheinbar an und werden dann ungeahnt übersprungen. Der Film ist mit Sicherheit nichts für zart besaitete Zuschauer, dennoch spielt sich auch eine Menge vor den inneren Auge ab. Es wird quasi zur Projektion eingeladen: "Erkenne das Böse - den Teufel - in Anderen und in dir selbst." Ganz so, wie es der Protagonist am Ende seines blinden Rachefeldzugs tut. Inszenatorisch ist Film eine Wucht! Wer glaubt, die Intensität würde über die lange Spielzeit an Fahrt verlieren, die Gewalt würde irgendwann ernüchternd oder gar abstumpfend wirken oder die abstruse Niederträchtigkeit des Antagonisten verkäme schlussendlich zu einer kruden Karikatur abstrakter Unmenschlichkeit, der ist weit gefehlt. Die Spannungskurve hält ihr hohes Niveau und auch nach dem Gucken bleibt ein unwohles Gefühl im Magen - Ein Schatten, der anregt zur Selbstreflexion. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 18.08.20 um 12:41

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