Eigentlich mag ich Luc Besson und seine Filme, egal ob als Regisseur oder als Produzent, haben mich prinzipiell noch nie enttäuscht. Um so überraschter war ich, als plötzlich die Meldung auftauchte, dass es ein Hollywood-Remake von Ghettogangz geben sollte, einem meiner Lieblingsfilme von Luc Besson. Tragischerweise sollte dieser Film nun auch der letzte Film von Paul Walker werden, den ich ebenso gern auf der Leinwand sehe - also kam ich trotz meiner Bedenken natürlich an Brick Mansions nicht mehr vorbei...
Story:
Im Detroiter Ghetto Brick Mansions herrschen Kriminalität und Gewalt. Kopf des Ganzen ist der Drogenbaron Tremaine Alexander (RZA). Als im eine nukleare Bombe in die Hände fällt, erpresst er die Stadt Detroit, um seinen Machtbereich zu vergrößern. Jetzt können ihn nur noch der Cop Damien Collier (Paul Walker) und der Sträfling Lino (wie schon im Original: David Belle) aufhalten, die beide noch eine Rechnung mit Tremaine offen haben.
Ok, ja, ich wollte ja mal wieder nicht hören. Brick Mansions fällt leider in die Kategorie "Remakes die die Welt nicht braucht". Dass es storytechnisch kaum Neuerungen zum Original geben würde, war einem nach dem Trailer eigentlich schon klar, und so hoffte ich auf mehr Parcour-Action von David Belle, insgesamt einfach auf eine Steigerung der bekannten Elemente.
Doch weit gefehlt:
Nicht nur dass die Geschichte bis auf kleine Einzelheiten tatsächlich 1:1 umgesetzt wurde und man das Geschehen bei den meisten Szenen mit einem Deja Vu - Gefühl betrachtet, die Parcour-Action wurde sogar nach meinem Empfinden verringert, wie die Freigabe schon erahnen lässt wurde auch der Gewaltgrad heruntergeschraubt.
Auch die musikalische Untermalung mit HipHop-Musik ist lange nicht so gut gelungen wie im Original, das Gleiche gilt leider auch für die Besetzungsliste.
David Belle ist hier die einzige Ausnahme, er spielte einfach den gleichen Film nochmal. Die restlichen Darsteller waren aber im Original deutlich sympathischer und überzeugender, allen voran die Rolle des Damien. Paul Walker macht seinen Job solide, kommt aber nie an die humorvolle, körperlich fitte und coole Leistung von Cyril Raffaelli an.
Bildqualität:
Hier gibt es nichts auszusetzen. Schärfe und Detailgrad entsprechen dem, was man von einer aktuellen Produktion erwartet, die Tiefenwirkung ist klasse und auch Kontrast und Schwarzwert sind ordentlich.
5/5
Tonqualit? ?t:
Insgesamt Top mit zahlreicher Einbindung von Surroundkanälen und der Bassbox. In manchen Actionsequenzen und Parkour-Szenen hätte die HipHop-Untermalung etwas kräftiger sein können, hier geht der Soundtrack teilweise leider etwas unter.
4/5
Fazit:
Für Fans von Paul Walker und alle die das Original nicht kennen ist der Film durchaus sehenswert und unterhaltsam und einen Blick wert. Wer allerdings Ghettogangz schon sein eigen nennt der kann getrost einen weiten Bogen um den Film machen, denn in dem Fall wird definitiv immer wieder das Original im Player landen und Brick Mansions im Ghetto des Regals verstauben.
2/5
bewertet am 22.11.14 um 09:55